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Sisalhansf. Es kamen 869 t Hauf mit einem
Reinerlös von 322 040.¼¾ zur Verrechnung. was einen
Durchichnittserlös von netto 370 .“ für die Tonne
gegenuber 1408.4¼ im Vorjahr ergibt. Durch rationelle
Bewirtschaftung und weil Nenanschafungen nur in
tleinem Umfange nötig waren, konnten wir trostz der
höheren Arbeiterlöhne einen Uberschuß von 150 200 .
erzielen. Wir stellen hiervon wiederum 50 000 .N auf
Ernenerungskonto zurück. Im neuen Jahr haben die
Hanfpreise ange zogen, was angesichts der steigenden
Selbstkoften zu begrüßen ist.
An Stelle abgeernteter Pflan zen wurden 300 000
Stück. ferner zur Erhöhung des Bestandes 100 000
Stuck Agaven auogepflan zt. Der Bestand an Agaven
belauft sich auf 2 200 000 Stück. von denen 1 Million
schnittreif ist. Die Pflan zung steht gut, wir dürfen
in diesem Jahre auf eine gleich große Ernte hoffen.
Pflanzung Rikogwe.
Im Geschäftsjahr kamen 1143 t Hanf zur Ab-
lieferung, mit einem Nettoerlös von 419 650 .. Der
Durdichmittserlös betrug netto 367. für die Tonne
gegenuber 413 .4 im Vorjahre. Das vorgesehene
Jnanmm von 1250 t wurde nicht erreicht, da sich die
Jnbetriebsetzung der neuen Fabrik Langoni um einige
Monate verzögerte. Für Neuanschaffungen waren
20 000 . zu verausgaben. Der Ulberschuß stellt sich
auf 80 101 Kx. von welcher Summe wir 50000 ./¼
dem Erneuerungssonds zuführen. Der Bestand an
Agaven beträgt 3 325 000 Stück, davon sind im neuen
Jahre 2 Millionen schnittreif. Die Pflanzen stehen
im allgemeinen gut.
Versuchsweise
ausgesetzt.
haben wir 5000 Kapokpflanzen
Pflanzung Kangece.
Diese Pflan zung lieferte im Berichtsjahr 277 t
Hauf mit einem Nettoerlös von 101 600 é. Der
Durchschnittspreis betrug netto 377 K für die Tonne.
Die Produktion wurde durch Wassermangel sehr be-
einträchtigt. Das Wachotum der Pflanzen ist infolge
der schlechteren Jnalität des Bodens nicht so zufrieden-
stellend wie auf unseren anderen Pflan zungen.
Der Bestand an Agaven war am Ende des Jahres
759 000 schnittreise und 590 000 jüngere Pflanzen.
Die Kautschukpflan zung hat sich gut entwickelt. Es
kamen 6051 ku zum Verkauf, die einen Erlös von
5t 42 “ brachten, was einem Durchschnitt von 4.17./%
für 1% kax entspricht. Der Kamtchuk dieser Pflanzung
imn: besonders gut und erzielt entsprechend hohe Preise.
Im Mai des Berichtsjahres wurden auf 25 ha 20 800
Büume neu andgepflanzt. Zu Ende des Jahres waren
au zapffähigen Bäumen 89 000 Stück und an jüngeren
Bäumen 41000 Stück vorhanden.
Der Gewinn der Pflanzung betrug 11 618 ,
von welcher Summe wir 10 000 . auf Ernenerungs-
konto zuruückstellten.
*
*
Reingewinn.
Von dem Reingewinn von 1 004 850 . beantragt
die Verwaltung zu verwenden: zur ordentlichen Rück-
lage 92 108 .J¼, zum Delerederekonto 100 000 .J. zum
Pensions= und Unterstützungsfonds der Angestellten
20 000 ¼. Gewinnanuteil des Aufsichtsrats 38 952 417,
8 v. O. Gesamtdividende = 640000 .“ und Vortrag
113 5%60 7.
1 *#
*.
In der Bilanz für Ende 1911 figurieren unter
den Passiven neben dem Grundkapital von 8 Mill. .½
als Verpflichtungen über 1 770 S826 .K KNreditoren und
9 688 500 .X Obligationsschulden. Letztere finden ihre
Deckung in dem in gleicher Höhe als Aktivum cinge-
ftellten Wert des mit dem Reich geschlossenen Ver-
trages. An leicht greifbaren Mitteln waren vor-
handen: Kasse und Bankgurhaben 219 4·8 4 und
Essekren 10909 226 .. Die Debitoren standen mit
2713303..XK zu Buch, die Pflanzungen mit 1450000. J
die Generalvertretung Daressalam mit 5 362 943 . .
die Niederlassung Nossibe Majunga mit 1 008 539 .7“.
verschiedene Beteiligungen mit 1 758 J18 .7.
RKilimanfjaro Dflanzungs-Gesellschaft m. v. 5.
Ju Berlin.)
Die Arbeiterverhältnisse haben sich auch am ili-
manjaro so überaus ungünstig gestaltet, daß der ge-
samte Betrieb dadurch derartig beeinflußt wurde, daß
ein für das Jahr 1911 erwarteter Uberschuß nicht er zielt
werden konnte.
Die Ursache der ungünstigen Verhältnisse hat ihren
(Grund nicht etwa im Mangel an Leuten in dem Schutz-
gebiete. sondern es macht sich vielmehr zunächst die
neue Arbeiter-Verordnung fühlbar, wie solches schon
vor Erlaß derselben befürchtet worden ist.
Nach den Erklärungen des Gonvernenrs Dr. Schnee
in der Sitzung des Verbandes Deutsch-Ostafrikanischer
Pflauzungen vom 6. Mai ist Hoffnung vorhanden, daß
den Vorstellungen der ZInteressenten stattgegeben wird.
Nachdem wir einen zapfbaren Wald von über
100 000 Kautschukbäumen besitzen, hängt es lediglich
von der Zahl der verfügbaren Arbeiter ab. ob und
welchen Uberschuß wir erzielen. Speziell müssen wir
mitteilen, daß auch die Wadjagga, welche oberhalb
unserer Pflanzungen wohnen, außerordentlich unregel-
mäßig arbeiteten, obwohl die Löhne bis auf 7 Rup.
stiegen. Auch die Anwerbung von Kontraktarbeitern
aus dem JInnern machte erheblich mehr Schwierigkeiten
als früher. Der freiwillige Zulauf hörte vollständig
auf. Dazu kam noch, daß der Bahnbau, der sich im
Laufe des Jahres immer mehr unserm Pflan zungs-
begirk näherte, dauernd an 6000 Arbeiter beschäftigte.
Der Einfluß dieser Arbeiter-Nalamität war be-
sonders für unsere Baumwollkulturen sehr ungünftig.
Es war nicht möglich, die am Kikafu gelegenen 350 hu
mit Baumwolle so zu pflegen, wie es für eine rentable
Baumwollkultur nötig ist. Selbst ein Vernnkrauten
der Baumwolle ließ sich stellenweise nicht ganz ver-
hindern. Die verfügbaren Leue mußten hauptsächlich
für die besseren Teile der Pflan zungen verwendet
werden, um die Ernte nach Moglichkeit zu sichern.
Auch bei den Kautschukkulmren machie sich der Arbeiter-
mangel das ganze ZJahr über bemerkbar.
Wir hoffen, daß mit der inzwischen erfolgten
Fertigstellung der Bahn eine Besserung der Arbeiter-
verhältnisse eintreten wird, wenngleich es auch nicht
ausbleiben kann, daß für die Pflanperiode des Jahres
1912 die neu mit Baumwolle zu bepflan zende Fläche
erheblich kleiner sein wird als im Jahre 1910. 11.
Obwohl der größte Teil der verfügbaren Kultur=
ländereien im Kilimanjaro= und Mern-Gebiet bereits
vergeben ist, sind auch im Jahre 1911 noch eine Reibe
neuer Pflanzungen entstanden, die das erforderliche
Land zum Teil von der Regierung. zum Teil von dort
ansässigen Pflan zern erhielten. Diese neuen Unter-
nehmungen haben sich, soweit geeignetes Kaffeeland
vorhanden war, dieser Kuliur gewidmet, soweit nur
Steppenländereien zu erhalten waren, jedoch der Baum-
wollkulzur, Für Kaffeeland wurden, soweit solches
*) Aus dem Jahresbericht für das 6. Geschäfts-
jahr 1911.