Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Sisalhansf. Es kamen 869 t Hauf mit einem 
Reinerlös von 322 040.¼¾ zur Verrechnung. was einen 
Durchichnittserlös von netto 370 .“ für die Tonne 
gegenuber 1408.4¼ im Vorjahr ergibt. Durch rationelle 
Bewirtschaftung und weil Nenanschafungen nur in 
tleinem Umfange nötig waren, konnten wir trostz der 
höheren Arbeiterlöhne einen Uberschuß von 150 200 . 
erzielen. Wir stellen hiervon wiederum 50 000 .N auf 
Ernenerungskonto zurück. Im neuen Jahr haben die 
Hanfpreise ange zogen, was angesichts der steigenden 
Selbstkoften zu begrüßen ist. 
An Stelle abgeernteter Pflan zen wurden 300 000 
Stück. ferner zur Erhöhung des Bestandes 100 000 
Stuck Agaven auogepflan zt. Der Bestand an Agaven 
belauft sich auf 2 200 000 Stück. von denen 1 Million 
schnittreif ist. Die Pflan zung steht gut, wir dürfen 
in diesem Jahre auf eine gleich große Ernte hoffen. 
Pflanzung Rikogwe. 
Im Geschäftsjahr kamen 1143 t Hanf zur Ab- 
lieferung, mit einem Nettoerlös von 419 650 .. Der 
Durdichmittserlös betrug netto 367. für die Tonne 
gegenuber 413 .4 im Vorjahre. Das vorgesehene 
Jnanmm von 1250 t wurde nicht erreicht, da sich die 
Jnbetriebsetzung der neuen Fabrik Langoni um einige 
Monate verzögerte. Für Neuanschaffungen waren 
20 000 . zu verausgaben. Der Ulberschuß stellt sich 
auf 80 101 Kx. von welcher Summe wir 50000 ./¼ 
dem Erneuerungssonds zuführen. Der Bestand an 
Agaven beträgt 3 325 000 Stück, davon sind im neuen 
Jahre 2 Millionen schnittreif. Die Pflanzen stehen 
im allgemeinen gut. 
Versuchsweise 
ausgesetzt. 
haben wir 5000 Kapokpflanzen 
Pflanzung Kangece. 
Diese Pflan zung lieferte im Berichtsjahr 277 t 
Hauf mit einem Nettoerlös von 101 600 é. Der 
Durchschnittspreis betrug netto 377 K für die Tonne. 
Die Produktion wurde durch Wassermangel sehr be- 
einträchtigt. Das Wachotum der Pflanzen ist infolge 
der schlechteren Jnalität des Bodens nicht so zufrieden- 
stellend wie auf unseren anderen Pflan zungen. 
Der Bestand an Agaven war am Ende des Jahres 
759 000 schnittreise und 590 000 jüngere Pflanzen. 
Die Kautschukpflan zung hat sich gut entwickelt. Es 
kamen 6051 ku zum Verkauf, die einen Erlös von 
5t 42 “ brachten, was einem Durchschnitt von 4.17./% 
für 1% kax entspricht. Der Kamtchuk dieser Pflanzung 
imn: besonders gut und erzielt entsprechend hohe Preise. 
Im Mai des Berichtsjahres wurden auf 25 ha 20 800 
Büume neu andgepflanzt. Zu Ende des Jahres waren 
au zapffähigen Bäumen 89 000 Stück und an jüngeren 
Bäumen 41000 Stück vorhanden. 
Der Gewinn der Pflanzung betrug 11 618 , 
von welcher Summe wir 10 000 . auf Ernenerungs- 
konto zuruückstellten. 
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* 
Reingewinn. 
Von dem Reingewinn von 1 004 850 . beantragt 
die Verwaltung zu verwenden: zur ordentlichen Rück- 
lage 92 108 .J¼, zum Delerederekonto 100 000 .J. zum 
Pensions= und Unterstützungsfonds der Angestellten 
20 000 ¼. Gewinnanuteil des Aufsichtsrats 38 952 417, 
8 v. O. Gesamtdividende = 640000 .“ und Vortrag 
113 5%60 7. 
1 *# 
*. 
In der Bilanz für Ende 1911 figurieren unter 
den Passiven neben dem Grundkapital von 8 Mill. .½ 
als Verpflichtungen über 1 770 S826 .K KNreditoren und 
9 688 500 .X Obligationsschulden. Letztere finden ihre 
  
Deckung in dem in gleicher Höhe als Aktivum cinge- 
ftellten Wert des mit dem Reich geschlossenen Ver- 
trages. An leicht greifbaren Mitteln waren vor- 
handen: Kasse und Bankgurhaben 219 4·8 4 und 
Essekren 10909 226 .. Die Debitoren standen mit 
2713303..XK zu Buch, die Pflanzungen mit 1450000. J 
die Generalvertretung Daressalam mit 5 362 943 . . 
die Niederlassung Nossibe Majunga mit 1 008 539 .7“. 
verschiedene Beteiligungen mit 1 758 J18 .7. 
RKilimanfjaro Dflanzungs-Gesellschaft m. v. 5. 
Ju Berlin.) 
Die Arbeiterverhältnisse haben sich auch am ili- 
manjaro so überaus ungünstig gestaltet, daß der ge- 
samte Betrieb dadurch derartig beeinflußt wurde, daß 
ein für das Jahr 1911 erwarteter Uberschuß nicht er zielt 
werden konnte. 
Die Ursache der ungünstigen Verhältnisse hat ihren 
(Grund nicht etwa im Mangel an Leuten in dem Schutz- 
gebiete. sondern es macht sich vielmehr zunächst die 
neue Arbeiter-Verordnung fühlbar, wie solches schon 
vor Erlaß derselben befürchtet worden ist. 
Nach den Erklärungen des Gonvernenrs Dr. Schnee 
in der Sitzung des Verbandes Deutsch-Ostafrikanischer 
Pflauzungen vom 6. Mai ist Hoffnung vorhanden, daß 
den Vorstellungen der ZInteressenten stattgegeben wird. 
Nachdem wir einen zapfbaren Wald von über 
100 000 Kautschukbäumen besitzen, hängt es lediglich 
von der Zahl der verfügbaren Arbeiter ab. ob und 
welchen Uberschuß wir erzielen. Speziell müssen wir 
mitteilen, daß auch die Wadjagga, welche oberhalb 
unserer Pflanzungen wohnen, außerordentlich unregel- 
mäßig arbeiteten, obwohl die Löhne bis auf 7 Rup. 
stiegen. Auch die Anwerbung von Kontraktarbeitern 
aus dem JInnern machte erheblich mehr Schwierigkeiten 
als früher. Der freiwillige Zulauf hörte vollständig 
auf. Dazu kam noch, daß der Bahnbau, der sich im 
Laufe des Jahres immer mehr unserm Pflan zungs- 
begirk näherte, dauernd an 6000 Arbeiter beschäftigte. 
Der Einfluß dieser Arbeiter-Nalamität war be- 
sonders für unsere Baumwollkulturen sehr ungünftig. 
Es war nicht möglich, die am Kikafu gelegenen 350 hu 
mit Baumwolle so zu pflegen, wie es für eine rentable 
Baumwollkultur nötig ist. Selbst ein Vernnkrauten 
der Baumwolle ließ sich stellenweise nicht ganz ver- 
hindern. Die verfügbaren Leue mußten hauptsächlich 
für die besseren Teile der Pflan zungen verwendet 
werden, um die Ernte nach Moglichkeit zu sichern. 
Auch bei den Kautschukkulmren machie sich der Arbeiter- 
mangel das ganze ZJahr über bemerkbar. 
Wir hoffen, daß mit der inzwischen erfolgten 
Fertigstellung der Bahn eine Besserung der Arbeiter- 
verhältnisse eintreten wird, wenngleich es auch nicht 
ausbleiben kann, daß für die Pflanperiode des Jahres 
1912 die neu mit Baumwolle zu bepflan zende Fläche 
erheblich kleiner sein wird als im Jahre 1910. 11. 
Obwohl der größte Teil der verfügbaren Kultur= 
ländereien im Kilimanjaro= und Mern-Gebiet bereits 
vergeben ist, sind auch im Jahre 1911 noch eine Reibe 
neuer Pflanzungen entstanden, die das erforderliche 
Land zum Teil von der Regierung. zum Teil von dort 
ansässigen Pflan zern erhielten. Diese neuen Unter- 
nehmungen haben sich, soweit geeignetes Kaffeeland 
vorhanden war, dieser Kuliur gewidmet, soweit nur 
Steppenländereien zu erhalten waren, jedoch der Baum- 
wollkulzur, Für Kaffeeland wurden, soweit solches 
*) Aus dem Jahresbericht für das 6. Geschäfts- 
jahr 1911.
	        
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