Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Forsayth-Geselischaft mit beschränhter Haftung“) 
in Hamburg. 
Die Gesellschaft ist im Jahre 1910 zur übernahme 
und zum Weiterbetriebe der Unternehmungen der Firma 
E. E. Forsayth in Ralum (Biomarck-Archipel) mit einem 
Kapital von 2 Millionen “ gegründet worden und hat 
diese Unternehmungen am 11. Februar 1911 über- 
nommen. Das am 31. Dezember 1911 abgelaufene 
erste Geschäftsjahr hat daher nur eine Dauer von 
10⅜⅝ Monaten gehabt. Die Forsayth-Gesellschaft m. 
b. H. in Rabaul, deren Anteile im Besitze der Forsayth= 
Gesellschaft m. b. H. in Hamburg sind. schloß das erste 
Geschäftsjahr nach Zuweisung von 4000 .K auf das 
Delkrederekonto in Rabaul und Abschreibungen in Höhe 
von 42 987 # mit einem |lberschusse von 262 445 . 
ab, der der Forsayth-Gesellschaft m. b. H. in Hamburg 
überwiesen wurde. Davon gehen 11 643 J¼ für Hand- 
lungsunkosten in Europa und Zinsen und 67213 M 
für Gründungsspesen ab, so daß bei der Forsayth-Ge- 
sellschaft m. b. H. in Hamburg ein verteilbarer Rein- 
gewinn von 183 588 & verbleibt. Davon sollen 
10 v. H. der Rücklage zugewiesen und eine Dividende 
*) Aus dem Geschäftsberichte für das Jahr 1911. 
  
von 7 v. H. = 110 000 ¼ verteilt werden. 4522 . 
erhalten der Aussichtsrat und 6030 .K die Geschäfts- 
führer als Gewinnanteile. 14 675 werden auf 
neue Rechnung vorgetragen. 
Es wurden im ganzen 2 065 475 kg Kopra ver- 
schifft: die dafür ergielten Preise waren befriedigend. 
Dagegen litt das Warengeschäft unter erhöhtem Wett- 
bewerb. In Rabaul ist eine Bankabteilung errichtet 
worden, die trotz ihres kurzen Bestehens schon etwa 
94 000 Depositen erhalten hat. Für das laufende 
Geschäftsjahr wird wieder ein günstiges Ergebnis in 
Aussicht gestellt. 
In der Bilanz der Forsayth-Gesellschaft m. b. H. 
in Rabaul stehen die Pflanzungen und der Landbesitz 
mit 2622 387.14, Gebäude und Inventar mit 108300.1, 
das Warenlager mit 367 595 .% unabgerechnete und 
schwimmende Erzeugnisse mit 402 955 und die 
dauernden Beteiligungen mit 145 000 M zu Buch. 
Die Außenstände betragen 373 302. denen 331 006 ./% 
an Wechsel= und sonstigen Verpflichtungen gegenüber- 
stehen. In der Bilanz der Forsayth-Gesellschaft m. b. H. 
in Hamburg stehen die Anteile an der Forsayth-Ge- 
sellschaft m. b. H. in Rabaul mit 3 449 738 /“ zu Buch. 
Ihre Verbindlichkeiten betragen 503 927 ., ihre Hypo- 
thekenschuld 1 025 000 . 
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Britisch-Südatrika. 
dritte Tabakauktion der Handels- 
kammer in Kapstadt. 
Die diesjährige Tabakauktion der Kapstädter 
Handelskammer wurde am 3. Juni abgehalten. 
Es wurden 2473 Ballen türkischen und nur 
36 Ballen virginischen Tabaks zum Verkauf ge- 
stellt. Die bedeutende Zunahme der Produktion 
türkischen Tabaks in den westlichen Teilen der 
Kapprovinz geht aus folgenden Ziffern hervor: 
Auf der 1. Auktion 1910 wurden 4160 lbs 
(etwa 37 Ztr.), 1911: 17 259 lbs (etwa 153 Ztr.), 
in diesem Jahre aber 96 409 lbs (etwa 853 Ztr.) 
verkauft. Außerdem wurden 330 Ballen wegen 
zu geringer Preise zurückgezogen, während 
63 450 lbs (etwa 561 Ztr.) nach der Auktion 
freihändig auf Kredit verkauft wurden, so daß 
das verkaufte Quantum türkischen Tabaks 1414 Ztr. 
betrug. 
Der gesamte Gelderlös der Auktion betrug 
12 200 K 15 sh 8 d (250 116 —/). Der bochste 
Preis für 1 lb türkischen Tabaks war 2 sh 3½ d 
( 2,60 für ½ kg) gegen 1910: 3 sh 3 d 
und 1911: 2 sh 7 d. Der Durchschnittspreis 
war 1 sh 6½ d für das engl. Pfund türkischen 
(u1,70. für ½ kg) (1910: 2 sh 3⅛ . 
und 1911: 2 9 ½ 7 und 7¼ d (1910: 8 a 
und 1911: 8½ d) für das gleiche Quantum 
dirginischen Tabaks (0,70 für ½ kg). 
Abgesehen von wenigen Ballen Dubeck und 
Cavalla war aller türkischer Tabak „Sonlook“. 
Die 
  
Im vorigen Jahre war der Durchschnitts- 
preis für das lb türkischen Tabaks, wie schon er- 
wähnt, 2 sh ½ d, so daß ein bedeutender Preis- 
rückgang festzustellen ist. Die wenigen Käufer, 
drei Kapstädter und eine Port Elizabether Firma 
sollen einen Ring gebildet und so die Preise ge- 
drückt haben, angeblich um eine Herabsetzung der 
staatlichen Zigarettensteuer durchzusetzen, welche 
1 d für 1 Unze -etwa 1 sh 6 d (1,55 JM) für 
100 Stück beträgt. 
Die Qualität des Tabaks war, wie von Fach- 
männern versichert wird, gut. Der Tätigkeit des 
aus der Türkei engagierten Tabaksachverständigen, 
der in Paarl stationiert ist, wird allseitig das 
größte Lob gezollt. Schon die Steigerung der 
Produktionsziffer allein beweist ja den guten 
Einfluß seiner Tätigkeit auf den Tabakbau. 
Der zum Verkauf gestellte Tabak stammt aus 
den Gegenden von Freuch Hoek, Tulbagh, 
Vlottenberg, Lyndoch, Kuils River Stellenbosch, 
Wellington, Simondium und Somerset West. 
Wenn man bedenkt, daß der Zoll auf ein- 
geführten Zigarettentabak 4 sh 6 d für 1 engl. 
Pfund (etwa 10 für 1 kg) zuzüglich 15 v. H. 
des Wertes beträgt, müssen die auf dieser Auktion 
erzielten Preise als außerordentlich gering be- 
zeichnet werden. Es sind auf der rhodesischen 
Tabakanktion etwa 400 000 lbs türkischen Tabak 
von denselben Kapstädter Firmen für 3 sh durch- 
schnittlich loco dort angekauft worden. Wenn 
auch der gute rhodesische Zigarettentabak im Ge-
	        
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