Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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den heißen Winden zu leiden gehabt. Auch waren die 
Bewässerungsverhältnisse infolge Wassermangels nicht 
ganz günstig. Bei dem Mangel an Feuchtigkeit trat 
das Aufplatzen der Samenkapseln schon vom 10. bis 
15. August a. St. ein, eine Probeernte wurde jedoch 
an einzelnen Stellen schon am 22. August gemacht. 
Die Baumwollernte im Kreise Tedschent wird auf 
unter mittel geschätzt, wobei von der amerikanischen 
Baumwolle 40 bis 50 Pud von 1 Dessätine geerntet 
wurden. Im Kreise Merw ist die Baumwolle gut 
Praten man erntete dort I. Sorte gegen 50 Pud, 
I. Sorte gegen 30 Pud und III. Sorte gegen 20 Pud 
von der Dessätine. Vorschüsse auf die künftige Baum- 
wolle sind in diesem Jahre nicht gegeben worden. 
Mangel an Arbeitskräften hat sich nicht heraus- 
Gestellt. 
Im Gebiete Samarkand vollzog sich die Ent- 
wicklung der Baumwollpflanzen unter normalen Ver- 
hältnissen. Infolge des heißen Sommers erfolgte das 
Abtauen des Schnees in den Bergen sehr intensiv; es 
war daher kein Mangel an Wasser zur. Bewässerung 
der Baumwollplantagen vorhanden. Das Aufplatzen 
der Samenkapseln begann in den ersten Tagen des 
uauft, Auf den Märkten erschienen Proben der neuen 
Ernte schon am 6. August. 
Im Syr-Darjagebiet begann das Aufplatzen 
der Samenkapseln am 10. August, wobei Proben der 
Ernte in den Basaren des Amn-Darjabezirks um Mitte 
August, im Kreise Taschkent dagegen zwischen dem 
20. August und 5. September erschienen. Was die in 
Aussicht stehende Ernte selbst anbelangt, so versprach 
in dem Amu-Dar abezirk die amerikanische Baumwolle 
90 Pud und die einheimische 50 Pud, im Kreise Tasch- 
kent jedoch erwartet man eine Ernte von 60 bis 
150 Pud Baumwolle von 1 Dessätine. 
Im Ferghanagebiet ist der Stand der Baum- 
wollplantagen trotz der Verspätung der Aussaat fast 
überall gut. 
Infolge des heißen Sommers ging das Abtauen 
des Schnees in den Bergen sehr intensiv vor sich: 
daher machte sich Mangel an Wasser für die Bewässe- 
rung der Baumwollplantagen fast nirgends bemerkbar. 
Die in Aussicht stehende Ernte von Rohbaumwolle 
wurde fast überall als gut oder über mittel geschätzt. 
So schwankt z. B. die Ernte im Kreise Andischan in 
der Baumwolle 1 binge zwischen 80 bis 120 Pud. 
riumph“ von 100 bis 120 *1 und in der einhei- 
hischen Baumwolle von 80 bis 100 Pud pro Dessätine. 
Im Kreise Margelan wird die durchschnittliche Baum- 
wollernte auf 90 Pud geschätzt. 
In Transkaukasien, im Gouvernement Kutais 
begann das Aufplatzen der Samenkapseln in der zweiten 
Hälfte oder Ende August. Die Ernte wurde an ein- 
zelnen Stellen als mittel, an anderen als schlecht 
bezeichnet. 
Im Gouvernement Baku erwartete man an ein- 
zelnen Stellen eine mittlere, an anderen eine 
schlechte Ernte von Rohbaumwolle. Von 1 Dessätine 
hofft man 10 bis 70 Pud Rohbaumwolle zu er- 
warten. 
Im Gonvernement Eriwan begann das Aufolatzen 
der Samenkapseln um den 15. August. Für die „Kara- 
jas-- und „Jerghana-King“ Saumwole erwartete man 
im Kreise Eriwan eine gute 
Im Gouvernement Pelsemetk# erwartete man 
eine mittlere oder gute Rohbaumwollernte. 
Im Gebiete Dagestan war der Stand der Baum- 
wollplantagen mittel. Die Bedingungen für die Ent- 
  
wicklung der Stauden, die Blüte und die Bildung der 
Samenkapseln waren Aut- viele Standen sind jedoch 
vertrocknet. (Nach der Torg. Prom. Gazeta.) 
Rakaomarkt in Bahia. 
Die Zufuhren der Kalaoernte 1918/14 (Vorernte) 
zeigen eine ziemlich befriedigende Qualität. Über die 
Größe der Ernte läßt sich noch nichts sagen, man 
nimmt aber an, daß sie mindestens regulär sein 
wird. 
Zugeführt wurden aus dem Innemn: im Mai 4387, 
im Inni 26 168, im Juli 38 577. im August 51 462, 
zusammen 120 594 Sack. 
Ein Vergleich der Zufuhren der letzten vier Jahre 
(Mai bis einschl. August) ergibt: 
Ernte 1910/11 191½/12 1912 13 Inm#eln 
Sack Sa Sack Sack 
77020 123 344 105 421 120 599 
Es wurden bisher verschifft- im Mai 5125, im 
Juni 18 796, im Juli 29 225, im August 43 823, zu- 
sammen 96 969 Sack. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bahia 
vom 3. Oktober 1913.) 
Die ARusfuhr der Südatrikanischen Union. 
Bekanntlich unterhält die Regierung der Süd- 
afrikanischen Union in London einen Beamten unter 
dem Titel andelskommissar“ om- 
missioner), der dem „Hih Commissioner for the Union 
of South Africa“ zugeteilt und dessen Aufgabe es u. a. 
ist, den Absatz südafrikanischer Erzeugnisse in Europa 
zu fördern.“ 
# Beamte hat vor kurzem seinen zweiten 
Jahresbericht erstattet, der das am 31. Dezember 
1912 beenbete Jahr betrifft und in der Form eines 
Blaubuchs im Druck erschienen ist.“) Er unterzieht 
in dem Bericht die meisten südafrikanischen Erzeugnisse 
einer Besprechung und weist darauf hin, wo eine Ver- 
besserung der Qualität, des Verpackens usw. ange- 
bracht erscheint. 
Aus einer Ubersicht über die Zunahme der füd 
olrikanischen, uefuhr ergibt sich, daß deren Wert sich 
von 4 i Jahre 1907 auf 63 272 743 L im 
40 * äc hat. Daß diese Zunahme zum 
großen Teil auf die Ausbente von Gold und Dia- 
manten zurückzuführen ist, ist bekannt; es ist aber 
beachtenswert, daß sich auch die Ausfuhr von land-= 
wirtschaftl ichen Prodnkten, wie folgt, ge- 
oben hat: 
1907. 7 363 322 LK 1910 9 184 687 L 
1908. 6 630 455 -] 1911. 9246 184 = 
1909. 8 958 0900. 1912 11 163 506 „ 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1913. S. 881. 
)Annual Report of the Tmdes Commissioner 
for the year ending 3Ith December 1912. London: 
Wightman & Co., Ltd., Printers, Regenex Streei, 
Westminster. 1913.
	        
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