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Das Antwortschreiben aus Gara-Binzam kam
am 3. Oktober in Alati an. Ich brach am 4.
von dort auf und gelangte am 11. nach Gara-
Binzam, wo ich von den französischen Leutnants
Brice und Bon empfangen wurde. Am 12.
fand die formelle Übergabe statt. Am 138. früh
räumten die Franzosen den Posten und traten
die Reise auf dem Wasserwege Karagua —
Iwindo (Aina) nach M'Vahdi an.
Der Weg Alati—Gara-Binzam ist recht
ichlecht. Am letzten Tage, von Azombo nach
Gara-Binzam, durchschreitet man das Über-
schwemmungsgebiet des Karagua-Flusses. Der
Beg in nordwestlicher Richtung, der zwischen
Grenzpfeiler 16 und 17 bei Alad-Makei die
alte Grenze kreuzt, soll erheblich besser sein.
Gara-Binzam selbst liegt auf einem kleinen
sich aus der Flußniederung erhebenden Plateau
unmittelbar auf dem Südufer des Karagua-
Flußses, der ein breiter Nebenfluß des Iwindo
oder Aina ist und in diesem bei M'Vine ein-
mündet. Die Strecke Gara-Binzam den Karagua
stromabwärts bis M'Vine, dann den Aina strom-
aufwärts bis in Höhe von Alati soll das ganze
Johr mit dem Kanu befahrbar sein. Der Aina
fließt 4 km westlich von Alati vorüber. Es wird
zu prüfen sein, ob dieser Wasserweg für den Ver-
lehr mit Altkamerun ausgenutzt werden kann.
Der Posten Gara-Binzam wurde von der
sranzösischen Regierung im Juli 1910 gegründet,
um die Stämme auf dem linken Ufer des Iwindo
i Verwaltung zu nehmen. Die Besatzung ge-
hörte zu der in M'Vahdi stehenden 1. Kompagnie,
ebenso die Besatzungen der Nebenposten Minkebe
und Suanke. Auf dem Posten befanden sich
fünf große Gebäude und zwei kleinere, alle aus
Buschmaterial, jedoch sind alle in einem derartig
shlechten Zustand, daß keines bezogen werden
lonnte. Die Europäer wohnen im Zelt. Da
die Kompagnie bis auf weiteres hier bleibt,
müssen für Europäer und. Farbige neue Gebäude
errichtet werden. Der Posten ist mit einer nie-
Fenz umgeben, die schadhaft ist und im
Laufe der Zeit durch eine neue ersetzt werden
muß. Kleinere alle Farmen bestnden sich in der
nächsten Umgebung des Postens.
In der Hauptsache stüctzte sich die franzöfische
altung auf die westlich des Karagua woh-
nenden Fang. Der im Nordnordosten zwischen
#-= Binzam und Suanke liegende Stamm der
Vakuel verhält sich ablehnend, mit Ausnahme
von einigen Dörfern in der nächsten Umgebung
von Gara-Binzam. Die Fang mußten Ver-
ng liefern und etwaige Träger stellen. Im
Olen sind die Sanga-Sanga ansässig. Gegen
diesen Stamm hat die französische Regierung im
Jahr 1909 eine Expedition unternommen, jedoch
ohne Erfolg. Die Sicherheit am direkten Weg
Gara-Binzam—Suanke scheint etwas zweifelhaft,
da er das Gebiet der Bakuel der Länge nach
durchquert und diese sich angeblich weigern,
Karawanen Verpflegung zu verkaufen. Die Dörfer
der Bakuel und besonders die der Sanga-Sanga
sollen stark befestigt sein. Der Posten Suanke
ist von den Njem umgeben, die im Westen an
die Fang, im Süden an die Sanga-Sanga an-
grenzen. Wie weit die Njem nach Osten sich
ausdehnen, ist mir nicht bekannt. Im Bereich
des Postens Minkebe westlich des Aina sind
Fang ansässig.
Am 13. Oktober, an demselben Tage, an dem
die französischen Offiziere abgezogen waren, stellten
sich einige Häuptlinge der nächsten Bakuel-Dörfer
und brachten Verpflegung; sie haben einen Aus-
weis erhalten. Ich habe die weiter entfernt
wohnenden Bokuel-Dörfer auffordern lassen, sich
ebenfalls zu stellen. Ob sie dieser Aufforderung
Folge leisten werden, muß erst noch die Zeit lehren.
Was den Wegebau anbetrifft, so ist nach
unseren Begriffen aus Altkamerun gar nichts ge-
schehen. Alle sogenannten Wege sind offenbar
lediglich Negerpfade übelster Sorte. Doch können
in Beziehung auf Wegebau selbstredend an die
Bevölkerung vorerst noch keinerlei Anforderungen
gestellt werden, ehe nicht das Jahr des Aus-
wanderungsrechtes verflossen ist.
Was die Besteuerung der Eingeborenen
betrifft, so hatte die französische Verwaltung jeden
arbeitsfähigen Mann mit 5 Fr. und jedes er-
wachsene Weib mit 3 Fr. besteuert.
GOeteorologischer Dienst in Ramerun.
Seit Dezember 1912 befindet sich in Buea
ein Regierungsmeteorologe, der die Samm-
lung und zum Teil auch die Bearbeitung der
meteorologischen Beobachtungen an Ort und Stelle
ausführen wird. Hierdurch ist die Möglichkeit
gegeben, den für jeden Plantagenbetrieb so wich-
tigen Wetterdienst auf wissenschaftlicher Grundlage
auszugestalten.
Von den kameruner Pflanzungsunternehmungen
hat bisher nur ein Teil durch seine Angestellten
Regenmessungen ausführen lassen. Es steht zu
hoffen, daß der Regierungsmeteorologe in seinen
Bestrebungen, das Beobachtungsnetz zu erweitern,
allseitige Unterstützung finden wird und daß die
mit den Beobachtungen betrauten Angestellten
angewiesen werden, etwaige Anfragen des Meteo-
rologen umgehend zu beantworten. Die ausge-