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im Berichtsjahre infolge der großen Ernte sehr
wählerisch geworden find. Die British Cotton
Growing Association fährt indessen fort, alle
marktfähige Baumwolle, die ihr vorgelegt wird,
zu kaufen. Die Unterstützung der Association be-
schränkt sich aber nicht auf die von Eingeborenen
gepflanzte Baumwolle, sondern sie gewährt auch
europäischen Pflanzern beträchtliche Vorschüsse.
Die Lösung der Arbeiterfrage war sehr
schwierig. Besonders bei dem Beginn der Regen-
zeit, wenn die Aussaat erfolgt und wiederholtes
Reinigen erfordert, machte sich der Mangel fühl-
bar, so daß manche bereits vorbereiteten Felder
nicht bestellt werden konnten. Es ist wenig Aus-
sicht vorhanden, daß hier eine Besserung eintreten
wird, da die ständige Zunahme der europäischen
und der Eingeborenenkulturen eine dauernde Ver-
größerung des Arbeitermaterials erfordern. Die
einzig mögliche Lösung liegt in der ausgedehnteren
Benutzung von landwirtschaftlichen Maschinen. In
der Trockenzeit sind in den meisten Distrikten ge-
nügend Arbeitskräfte vorhanden, so daß die Ernte
nicht dieselbe Schwierigkeit wie die Aussaat macht.
Zweifellos ist der Mangel an Arbeitern auf den
europäischen Pflanzungen beim Beginn der Regen-
zeit hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß die
Eingeborenen ihre eigenen Felder bestellen. Dazu
kommt noch, daß der Eingeborene eine natürliche
Abneigung hat, während des Regens auf den
Feldern zu arbeiten. Einwanderer haben daher
in Nyasaland nur Aussicht, wenn sie genügend
Kapital haben und landwirtschaftliche Maschinen
und sonstige Erfordernisse für die Bestellung der
lantagen mitbringen. Auf den Regierungs-
sarmen werden Versuche mit besonderen Pflügen
gemacht; besonders erfolgreich hat sich das Modell
Trewhella Monkey Jack zrw,
(Auszug aus dem Bericht des Departmen
of Agriculture für das r- 191 ——
staotuche Förderung der Kautschuknultur in
Brasilien
Der Staat Pará und e brasilianische Bundes-
regierung haben eine Reihe gesetzgeberischer Maß-
nahmen zur Förderung der Kautschukkultur ge-
kroffen. Durch Gesetz vom 6. November 1 at
HPars ein ge Prämie von 500 N#s is, zahlbar in vier
Shresuren für die Anpflanzung von je öoOKautschus
Pumen ausgesetzt, sowie den Kautschukpflanzern einen
kursssnachlaß von 50 v. H. bei Verkauf von Staats-
und Lieferung von je 500 ke künstlichem Dünger
während vier Jahren, unentgeltlichen Transport der
5 tschuk in Aussicht gestellt. Ein Gesetz
F# 17. Mai 1911 ermächtigt die Regierung von
* Unternehmungen, welche die Reinigung von
utschuk betreiben wollen, in jeder zweckmäßig er-
scheinenden
Weise zu fördern. Zwei Gesetze vom
4. und 6. November 1911 gestatten die Vergebun
von Landbonzessionen bis zu 200 000 ha a Gesells
schaften, die sich der Kultur der Hevea Hailiel
widmen wollen; diesen Gesellchften werden für die
Ausfuhr von Pflanzungskautschuk Fracht= und Zoll-
ermäßigungen Genähr ct, die innerhalb 50 Jahren von
50 v 10 v. inken. Als Gegenleistung müssen
die C#scuschaften jährlich bestimmte Mengen von
Kautschukbäumen anpflanzen. Die der Kautschukkultur
Frmn Vergünstigungen soll zum Teil auch dem
akaobanu zugute kommen. Ferner sieht ein Gesetz
vom 4. November 1911 auch für Unternehmungen, die
sich mit der Bearbeitung von Reis, Mais, Bohnen
und Baumwolle befassen. Prämien sowie Zoll= und
Tarifermäßigungen
Ein e System der Begünstigung des
chuabe ist durch das brasilianische Bundes-
Jannuar 1912 eing eübrt, Dieses r-*
geles vom ast für die urt Kautschukkultur be-
stimmten Materialien, Prämien .Pilanzungen. die
je nach der augepslanzten Kutschukar 900 bis
Hodv Milreis 2 ha betragen, r#C für die
Viederbenstanzung n Kautschuklandes, die in gleicher
Weise von 720 bis 2000 Milreis abgestuft sind sowie
Prãmien für i 2000 zur Reinigung von ausschur.
die bis zu 500 000 Milreis für eine Anlage betra eten
können. Ferner sollen 16 Musterpflanzungen angelegt
und in Park, Manaos und im Es je
eine mit allen bogienischen Einrichtungen ausgestattete
Einwanderumgsstation errichtet werden. Zwecks Er-
riierna 5 Verkehrs sollen eine Reihe von Straßen
W“me und der
andere Flüsse besser s#o ier
die Ernährung der Arbeiter * Häeichtern und zu ver-
billigen, soll auch die Produktion von Nahrungsmitteln
durch Prämien und sonstige Vergünstigungen gefördert
werden. Schließlich soll zur Propagierung der Kautschuk-
kultur alle drei Jahre eine Ausstellung stattfinden, auf
welcher die erzielten Fortschritte durch Prämien be-
lohnt und allgemein zugänglich gemacht werden sollen.
(Aus Economie protection of the India-rubber,
Paris, Société générale d’impression,
21 rue Ganneron. 1912.)
findauflächen und Ergednis der indischen Baumwoll-
ernte 1912/13.")
Das Schlußmemorandum über die indische Baum-
wollernte für die Saison 1012/18 baut sich uf. den
aus den einzelnen Provinzen bis zum 1. Februar
eingegangenen Berichten auf und gibt, * ee
möglich ist, Verglei
gangenen Jahre.
ie gesamte mit Baumwolle bestellte Fläche wird
jetzt zu 21 911.000 Acres angegeben; sie ist um fast
1, 4 v. H. größer als die vorjährige.
Der Gesamtertrag beläuft sich aaußts000 Ballen
von je 400 engl. Pfund gegen 3 288 000 Ballen im
Vorjahr und ist Ioniit um fast * v. 8 größer als der
vorjährige. Hierzu kommen noch 1000 Ballen aus
Ein eborenenstaaten in Bihar und Orissa, für die keine
Berichte erstattet sind.
Nach den Angaben der „Bombay Cotton Trade
Association Ltd.“ waren die Zahlen für den Export
und den Verbrauch für das mit dem 30. September 1912
endende Jahr die folgenden: Netto Export 1 773.000
*) Val. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 120.
e mit der Ernte im voraufge-