Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Stand der Baumwollielder in Agvpten im April 1913. 
Die Alexandria General Produce Asscciation be- 
richtet über den Stand der Baumwollfelder im April 
d. Is. folgendes: 
Unterägypten. Die Aussaat hat in normaler 
Weife stattgefunden und ist überall beendigt. Die 
kühle Witterung im März und April hat die Entwick- 
lung der Pflanze etwas verzögert. Trotzdem ist sie 
gut aufgegangen und im guten Stande. Wiederaus- 
saaten waren selten. Die Anbaufläche scheint ein wenig 
rößer zu sein als im Vorjahre. Von den Sorten 
göber zn, und Mitafift ist z u unsten anderer Sorten 
weniger angepflanzt worden. asser zur Bewässerung 
war genügend vorhanden. 
Oberägypten und Fayoum. Die Aussaat ist 
in der gewöhnlichen Zeit vorgenommen worden. Die 
en Pflanzen haben sich gut entwickelt. Die Anbau- 
sune scheint fast dieselbe zu sein wie im Vorjahre. 
Zur Zeit der Aussaat war die Bewässerung schwierig, 
ooch ist jetzt genügend Wasser vorhanden. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Alexandrien.) 
Der Cissaboner Rakaomarkt im Kpril 1913.“) 
Die Lage des Kakaomarkts in Lissabon ist seit 
Anfang April unverändert geblieben. Die Nachfrage 
hat angehalten, der Preis betrug weiter 5000 Reis. 
Es betrug im April 1918 (und 1912) die Zufuhr 
12 927 (22 521) Sack, die Ausfuhr 36 797 (51 324) Sack, 
der Vorrat am 380. 33 780 (115 381) Sack. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lissabon.) 
Rakao-Rusfubhr aus dem fmazonasgebiet 1912 
und Ernteaussichten. 
Im Jahre 1912 Plangten aus dem Amazonas-= 
gebiet die folgenden. engen zur Verschiffung: Von 
Para 1678 t, von Obidos 144 t, von Mankos 99 t, 
von Itacoatiara 881 t, zusammen 2802 t gegen 2669t 
im Jahre 1911. Es ergibt sich somit für 1912 eine 
Zunahme von 4. Von den im Jahre 1912 (1911) 
ausgeführten Mengen wurden verschifft: nach Nord- 
amerika 433 (295) c, nach Europa 2369 (2874) t. 
Die laufende Ernte hat bisher mehr als bis 
zur gleichen Zeit im Vorjahr bei befriedigenden Preisen 
ergeben; ob aber die Ernte im ganzen größer als die 
des Vorjahres sein wird, läßt sich noch nicht übersehen; 
die Nachrichten aus dem Innern sind widersprechend. 
Nach wie vor stammt die Ernte zum weitaus größten 
Teil von wildwachsenden Bäumen, die Erträge der 
angelegten Pflanzungen fallen nicht ins Gewicht. Der 
größte Teil der Ernte geht an französische Fabriken, 
ein kleinerer wird nach Nordamerika verschifft, während 
eutschland von dem bitteren Pará-Kakao so gut 
wie nichts konsumiert. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Par# 
vom 18. April 1913.) 
  
  
6*) 2- „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 414. 
  
Der Kakaomart in Scuador im 1. Veertellahr 1913.“) 
Die Kakao-Ankünfte in der ersten Hälfte des 
Januar waren recht klein und zeigen gegenüber dem 
Vormonat eine starte Abnahme. Obwohl die WMartt- 
berichte von Europa flau lauteten, konnten sich d 
doch noch etwas befestigen, indem — 
Partien Arriba-Kakao bis zu 20,70 Sucres“') für den 
span. Zentner (zu 46 kg) erzielten, die anderen Sorten 
prechend weniger. Das Wetter war für das Ge- 
dehen der Kakaofrucht nicht ungünstig, so daß man 
wohl eine reguläre Haupternte in den Monaten Mai- 
Juni erwarten dürfte. 
Die Zufuhr betrug (verglichen mit derjenigen in 
der ersten Hälfte des Januar 1912): Arriba 970 781 
(1 771 521), Balao und Naranjal 189 188 (265 087), 
Machala 74553 (69933), zusammen 1284517 (2106541) 
Pfund. 
Auch in der zweiten Hälfte des Januar 
wurde nur wenig Kakao mehr an den hiesigen Markt 
gebracht. Die ankommenden Partien fanden willige 
Abnehmer zu höheren Preisen, da einige Verschiffer 
Aufträge in blanco angenommen hatten und daher zu 
jedem Preise kaufen mußten, um abladen zu können. 
Guter Arriba-Kakao wurde bis zu 23 Sucres für den 
span. Ztr. bezahlt, die übrigen QOualitäten werteten im 
Verhälmis weniger. Die Ankünfte betrugen: Arriba 
065 (2 076 359), Balao und Naranjal 333 259 
W #ns 96558 (71352), zusammen 1664877 
(2 411 095) Pfund. 
Die Zufuhren in der ersten Hälfte des Fe- 
bruar waren andauernd recht klein und hielten sich 
ungefähr auf der gleichen Höhe des Vormonats. Da 
Aufträge von Spanien zu höheren Preisen vorlagen 
und auch die Vereinigten Staaten kauften, wurden die 
Preise nach und nach höher, indem man gegen Mitte 
des Monats bis zu 24,30 Sucres für den span. Ztr. 
für guten Arriba bezahlte. Die Zufuhren betrugen: 
Arriba 1 072 789 (4 459 458), Balao und Naranjal 
192442 (854980), Machala 48682 (152 123), zusammen 
1 318 918 (4 966 561) Pfund. 
In der zweiten Hälfte des Februar war eine 
noch größere Abnahme der Kakao-Eingänge zu ver- 
Kichnen, infolgedessen die Preise noch mehr anzogen. 
an bezahlte für gute Qualität Arriba-Kakao bis zu 
2.10 Sucres für den span. Ztr., für die anderen 
Sorten entsprechend weniger. Es wurden an den 
arkt gebracht: Arriba *. 135 (4 5 186), Balao 
und Nüanfal 169 714 (349 575), Machala 37 628. 
(160 182), zusammen 1 021 — 3 040 943) Pfund. 
In der ersten Hälfte des März war nur eine 
unbedeutende Zunahme der Kakaozufuhr zu verzeichnen;: 
seit Monaten war ja auch die allgemeine Meinung der 
erfahrenen Kenner des Landes die, daß die Haupternte 
in diesem Jahre mindestens zwei Monate später als 
im Vorjahr hereinkommen wird. Infolge der an- 
dauernden geringen Zufuhren stiegen die Preise anfangs 
noch höher, bis zu 28.25 Sucres für den span. Ztr. 
für besten Arriba-Kakao; da jedoch zu diesen hohen 
Preisen keine Ordres von den Konsumländern zu erhalten 
waren, so gingen die Preise wieder herunter. Gegen 
Mitte März wertete Arriba-Kakao 25,50 Sucres für 
den span. Ztr., andere Qualitäten werteten im Ver- 
hältnis weniger. Die Ankünfte betrugen: Arriba 
*) Val. „D. Kol. *— 1913, S. 280. 
*“) 1 Sucre = 2,04 
 
	        
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