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Komitees. Im Jahre 1910 vom Kaiserlichen Gou-
vernement übernommen und unter Beibehaltung
des Schulbetriebes für Eingeborene zur Spezial-
Versuchsstation für Baumwollbau und züchtung
ausgestaltet.
Gewinnung von hochwertiger Baumwollsaat
für den Bezirk. Vergleichende Anbauversuche mit
verschiedenen Arten und Sorten. Züchtung hoch-
wertiger und den Bedingungen des Anbaubezirks
angepaßter Lokalrassen. Ausbildung farbiger
Wanderlehrer.
Weißes Personal: 1 Leiter (Landwirtschaft-
licher Sachverständiger), 1 landwirtschaftlicher
Assistent.
4. Baumwollstation Myombo (bei Kilossa,
Bez. Morogoro).
Begründet 1911. Kein Schulbetrieb. Im
Üübrigen das gleiche Arbeitsprogramm und Per-
sonal wie für die Station Mpanganya.
5. Baumwollstation Mabamo (bei Tabora).
Begründet 1912. Kein Schulbetrieb. Im
übrigen das gleiche Arbeitsprogramm und Per-
sonal wie für die vorgenannten Baumwollstationen.
Die Einrichtung von zwei weiteren Baum-
wollstationen, und zwar in den Bezirken Lindi
und Muansa, steht bevor.
Fruchtkulturstation Morogoro.
Begründet 1910. Anzucht von tropischen
Obstgewächsen und Abgabe von Pflänzlingen an
Europäer und Farbige.
Weißes Personal: 1 Vorsteher (Pflanzungs-
leiter).
II. Kamerun.
Wie in Ostafrika, so verfügt auch das Gou-
vernement von Kamerun über einen Referenten
für Landwirtschaft.
Als Zentrale für das gesamte landwirtschaft-
liche Versuchswesen der Kolonie ist die Versuchs-
anstalt für Landeskultur in VBictoria tätig.
1. Versuchsanstalt für Landeskultur
in Victoria.
Begründet 1891 als Botanischer Garten.
Nach Einrichtung botanischer und chemischer Labo-
ratorien wurde 1905 die Versuchsanstalt in ihrer
jetzigen Gestalt geschaffen. Anzucht tropischer Nutz-
pflanzen, Lieferung von Saat= und Pflanzen-
material. Versuche zur Hebung der Plantagen-
kulturen, insbesondere der Kakao-, Kautschuk= und
Olpalmenkultur. Düngungsversuche. Wissenschaft-
liche und technische Untersuchungen.
Seit 1910 ist der Versuchsanstalt eine land-
wirtschaftliche Schule angegliedert worden, in
der jüngere Eingeborene zu Aufsehern für
Plantagen ausgebildet werden.
Wissenschaftliches Personal: 1 Leiter, 1 Che-
miker, 1 Botaniker. 1 Garteninspektor, 1 Garten-
techniker und 1 Gärtner sind an der Versuchs-
anstalt tätig.
2. Sennerei in Buea.
Begründet 1898. Reinzucht des Algäuer
Rindes, Abgabe von reinrassigen Zuchtbullen und
Rindern an andere Dienststellen und Private.
Versorgung von Buea und Umgegend mit Mol-
kereiprodukten. Schweinezucht.
3. Vorwerk Buea.
Begründet 1901. Kreuzungszucht mit Algäuer
Bullen und dem einheimischen Waldlandrind.
Gewinnung von Zugvieh für den dienstlichen
Bedarf in Buea und Victoria. Versorgung von
Buea, Soppo und Victoria mit Schlachtvieh.
Anbau von Mais und Kartoffeln.
4. und 5. Viehzuchtstationen Dschang
und Djuttitsa.
Begründet 1909.
a) Stammhof Dschang. Kreuzungszucht
mit Algäuer Bullen und Kameruner (Adamaua--)
Buckelvieh.
b) Haupthof Djuttitsa mit Vorwerken.
Reinzucht des Kameruner Buckelrindes und Kreu-
zungszucht von Algäuer Bullen mit Buckelvieh,
sowie von indischen Zebubullen mit Buckelvieh.
Dschang und Djuttitsa haben außerdem Acker-
baubetrieb zur Erzeugung von Kraftfutter für die
Herden. Dem in Dschang stationierten land-
wirtschaftlichen Beamten liegt außerdem die Auf-
sicht über die Landesviehzucht und deren Hebung
im Bezirke, u. a. durch Abgabe von Adamaua-
Zuchtbullen an Eingeborene ob.
6. Ackerbauschule Dschang.
Begründet 1909. Junge Eingeborene werden
daselbst in der Pflugkultur und anderen Methoden
eines rationellen Ackerbaues unterrichtet.
Die unter 4 bis 6 genannten Anlagen unter-
stehen einem und demselben Leiter; 1 landwirt-
schaftlicher Assistent und Unterpersonal sind da-
neben tätig.
7. Biehzuchtstation Jaunde.
Begründet 1911. Kreuzung von Algäuer
Bullen mit Kameruner Buckelrind zum Zweck der
Gewinnung von Zugvieh für den Bezirk und
Versorgung der Europäer mit Fleisch und Milch.
8. Landwirtschaftliche Versuchsstation
Kuti (bei Fumban, Bez. Bamum).
Begründet 1912. Dient in erster Linie der
Hebung des Baumwollbaus im Bezirk. Arbeits-
programm in dieser Richtung wie für die Baum-