Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Neben- Insgesamt Im Gegen Vorjahr 
Zollstelle einnahmen Vorjahr mehr weniger 
Rup. IH. Rup. H. 4# Afl.[Pf.sfe. 
Tangga 5967 41,5 81472 02,51 62931L6 SN 31739 — — — 
Pangani .. 14195 568195,ö 757594 1080531 ——822937 
Bagamooo 56 43,5 871 4958 64 8 367/ 80 — —840916 
Daressalam 6 896 18,5|8 765|5, 5 1 6C 7444 387 — — 3684 63 
Kilwmwa 316 55 10 98972 14652 96 15 805|87 — — 1152s 91 
Lindi. 171265 26 862 522 35 81669 26 375 48 9 441121 — — 
Summe in Rupien. 15 091118,5257 490 25,5343 320 3443 6162011 180 221|11 4767 
- - 20 12158848 320 84 
Im Vorjahr.“1420242948 61620 
Zunahme #, Abnahme —. 15 919 16|— 295 86 I 295 86 
Smabme- April bis Juni 56 1171 641 1 047780 72123 860 48 
Zusamm 
prtt bis Juli 495 778 14 11514 961154 1 391 396 921123 564 62 
Kamerun. 
Von den Neukameruner Grenzezpebitionen.) 
Der Gouverneur von Kamerun berichtet tele- 
graphisch, daß am 5. September die Arbeiten der 
Monda—Dschua-Grenzexpedition, Führer Haupt- 
mann Abel, beendet sind. Hiermit haben die 
unter sehr schwierigen Verhältnissen ausgeführten 
Grenzvermessungen von Neukamerun ihren Ab- 
schluß erreicht. 
Bericht über die Srmordung des Begierungsarztes 
r. Bouv. 
Der Führer der Logone — Pama-Grenz- 
expedition, Hauptmann Bartsch, reicht nach- 
stehenden Bericht über die Ermordung des Re- 
gierungsarztes Dr. Houy'") ein: 
„Nach Beendigung der Arbeiten im Grenz- 
gebiet marschierte die Expedition in vier Ab- 
teilungen auf Garua zurück. 
Eine dieser Abteilungen führte Regierungsarzt 
Dr. Houy. Er hatte den Auftrag, von Bosum 
über Gore — Baibokum — Rei Buba nach 
Garua zu marschieren. In Gore war Dr. Houy 
noch mit Oberleutnant Ebert zusammen, der 
später einen nördlicheren Weg einschlug. Am 
15. Juni marschierte er mit 8 Soldaten, 1 Dol- 
metscher und etwa 80 Trägern nach Baibokum 
zu ab. 
Nach seinem sorgfältig geführten Routenbuch 
ist Dr. Houy mit seiner Kolonne am 21. Juni 
*) Val. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 757. 
*““) Val. „D. Kol. Bl.“ 1918, S. 672. 
  
  
1913, mittags 12 Uhr 40 Minuten, in dem Lakka- 
dörfchen Lau am Lim-Bach eingetroffen und 
hat westlich dieses Baches sein Lager errichtet. 
Die weiteren Ereignisse sind durch das Re- 
sidentur-Gericht Garua aktenmäßig wie folgt 
festgelegt: 
Dr. Houy hatte am 21. Juni bald nach dem 
Aufschlagen des Lagers eine Mahlzeit zu sich ge- 
nommen und sich dann, wie er es täglich tat, in 
sein Zelt auf sein Bett zur Ruhe niedergelegt. 
Während er schlief, schlich sich sein Togodiener 
Heinrich in das Zelt, nahm die an der Zelt- 
stütze hängende Doppelbüchse seines Herrn herab 
und aus der Jagdtasche eine Patrone, lud das 
Gewehr, hielt die Mündung dicht an den Hinter- 
kopf des Schlafenden und drückte ab. Darauf 
legte er das Gewehr auf das Bett an die Seite 
des Ermordeten, lief zum Zelt heraus und schrie 
nach dem Gefreiten Ssoroma: „Mein Herr hat 
sich totgeschossen!“ Gefreiter Ssoroma mit andern 
Soldaten kamen sofort in das Zelt. Auf den 
ersten Blick sah der Gefreite, daß Dr. Hony sich 
nicht selbst getötet haben konnte. Er lag mit 
über der Brust gekreuzten Armen auf dem Bette, 
der Schädel war gänzlich zerstört, nur der Unter- 
kiefer befand sich noch am Halse; das Geschoß 
steckte in einem der seitlichen Spannhölzer des 
Bettes. Das Gewehr lag neben dem Körper. 
Der Gefreite ließ sofort sämtliche Diener des 
Dr. Houy festnehmen und sagte dem Heinrich 
auf den Kopf zu: „Du hast deinen Herrn er- 
mordet.“ Heinrich gestand nun seine Tat ein und 
gab zugleich an, daß er der einzige Schuldige 
sei und zu anderen nichts von seiner Absicht ge- 
sagt hätte. Als Grund gab er an, sein Herr
	        
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