Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Oeutsch-Ueuguinea. 
bie ergebuisse der Sepik-Expedition") und die 
künftige erforschung von Ralser-Wilhelmsland. 
(Mit einer Karte.) 
Seit dem letzten an dieser Stelle) ver- 
oflentlichten Bericht über die Arbeiten der Sepik- 
Expedition hat die Hauptexpedition ihren Ab- 
hluß erreicht; der Leiter, Bezirksamtmann 
Stollé, und die Mitglieder bis auf zwei sind wohl- 
behalten in die Heimat zurückgekehrt oder auf der 
ückreise begriffen. Die weiteren Ergebnisse der 
„Tpedition sind auf Grund besonderer Abmachungen 
in verschiedenen Zeitschriften und in der Tages- 
bresse sortlaufend veröffentlicht worden; sie sollen 
nachstehend in kurzer Zusammenfassung wieder- 
gegeben werden. 
Das Feld der Tätigkeit konzentrierte sich 
bauptsächlich auf das südliche Becken des Sepik 
von der holländischen Grenze bis zur Küste. Hier 
oten die zahlreichen, von Süden kommenden 
ebenflüsse und das nahe an den Hauptstrom 
berantretende Bergland bei weitem interessantere 
usgaben als die große, vielfach versumpfte 
dördliche Sepik-Ebene. Die Sammlungen und 
Ufzeichnungen des Ethnologen Dr. Roesike, 
noär Arztes und Zoologen Dr. Bürgers sowie 
nis Botanikers Ledermann sind außerordentlich 
hhaltig ausgefallen. Erst die Bearbeitung und 
Kusfelun der Sammlungen kann zeigen, was 
! diesem Gebiete geleistet worden ist. Herr 
Ledermann hat erfreulicherweise seine botanischen 
unsdien auch auf die Karolinen und Marianen 
"dehnen können, wo er zur geit noch tätig ist. 
i d eebcraphiche Forschung lag auch weiterhin 
stan Händen von Dr. Behrmann. Sie be- 
gea in Heologisch-morphologischen und wirtschafts- 
’’nl Studien, in der Unterhaltung einer 
bei vologischen und Pegel-Station im Hauptlager 
von Mlu- die zum ersten Male aus dem Innern 
über rühuinea fast lückenlose Beobachtungsreihen 
karto 5½ Jahre geliefert hat, und schließlich in 
Hraphischen Aufnahmen. Die Verarbeitung 
rpedition des Reichs-Kolonialamts, der 
lichen Muscen und der Deutschen Kolo- 
nqustosttschaft zur Erforschung des Kaiserin-= 
5 isles in Kaiser-Wilhelmsland. 
Val. „D. Kol. Bl.= 1913, S. 276f. 
LKönig 
nial 
Arad 
  
des sehr umfangreichen kartographischen Materials 
in mehrere zusammenhängende große Kartenblätter 
1:300000 wird einige Zeit erfordern. Die bei- 
gegebene Skizze, zu deren Erläuterung nur wenige 
Worte dienen mögen, gibt einen vorläufigen Be- 
griff des Geleisteten. 
Bedenkt man, daß das südliche Sepik-Becken 
bei Ausreise der Expedition, abgesehen von der 
nächsten Umgebung des Hauptstromes, völlig un- 
bekannt war, so ergibt sich, daß durch die Tätig- 
keit Dr. Behrmanns unsere Kenntnis von dem 
Innern Neuguineas um drei bis vier Gradfelder 
fortgeschritten ist. Außer dem in dem letztver- 
öffentlichten Bericht Dr. Behrmanns geschilderten 
Vorstoß in die Zentralkette entlang dem April-Fluß 
unternahm dieser zwei weitere Landepxpeditionen: 
eine vom Unterlauf des Sepik und Töpfer-Fluß 
in die Schrader-Kette, eine andere vom Oberlauf 
des Hauptstromes im Gebiete des Mai-Flusses in 
die Westkette. Alle Nebenflüsse des südlichen 
Sepik-Beckens wurden aufgesucht und kartiert, auf 
dem närdlichen Ufer war alles Suchen nach 
größeren Zuflüssen vergeblich. Der Dörfer= und 
Töpfer-Fluß erwiesen sich als brauchbar für die 
Schiffahrt. Von letzterem gelang es Behrmann, 
über Land den Ramu zu erreichen und festzu- 
stellen, daß der Töpfer-Fluß einen Teil seines 
Wassers über niedriges Sumpfgebiet zum Ramn 
abgabelt, wodurch nicht zu unterschätzende Ver- 
kehrsmöglichkeiten klargestellt wurden. Auch das 
Küstengebiet im Bereiche der Sepik= und Ramu- 
Mündungen wurde untersucht. 
Außer Herrn Ledermann befindet sich auch 
der Ethnologe Dr. Thurnwald, der erst Anfang 
1912 verspätet zur Expedition stoßen konnte, noch 
im Schutzgebiet und hat sich als Arbeitsfeld das 
bisher noch ganz unbekannte Niederungsgebiet 
zwischen Sepik und Küstengebirge ausgesucht. Be- 
reits dreimal — das letztemal etwa in der Linie 
Tscheßbandai-Eitape — hat Thurnwald dieses 
Gebiet durchquert, und nach eben eingetroffenen 
Nachrichten rüstet er zu einem vierten Vorstoß 
noch weiter ins Innere etwa von Malu aus. 
Diese mit geringfügigen Mitteln erreichten Erfolge 
sind überaus erfreulich. Die Kolonialverwaltung 
hat daher nicht gezögert, weitere Mittel für ein 
längeres Verbleiben Dr. Thurnwalds im Schutz- 
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