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Austaufftatianen des Steppengebietes der Niger-Com-
nie, in Ibi und Yola in erheblichem Maße an
denem Handel beteiligt. Dies kontrastiert sehr mit
stets Eerfahrungen in Garna, wo die Niger-Compagnie
all angegeben hat, daß sie dieses Produkt nur als
Vorustt mitnähme. Die großen in Yola aufgestapelten
l räte beweisen das Gegenteil. Außerdem behauptet
tre Gesellschaft bei den neueren Anträgen zum Ab-
ihrnsport von Baumwolle, daß sie nicht imstande wärc,
par# eigenen Produkte mit dem vorhandenen Schiffs-
Nan an die Küste zu schaffen. Wemnn wirklich die Schi-
*’ nur ein Ballastprodult wäre, sollte man erwarten,
"“ 1 die Gesellschaft auf Mittel und Wege sinne, wert-
sta dre Transporte zu erhalten. Ich führe diesen Um-
n besonders an, da ich von Anfang an dem in
"e amaua unter den dortigen Europäern größtenteils
## reiteten Glauben an das Interesse der Niger-
ompagnie für die Entwicklung Deutsch-Adamanas ent-
begengetreten bin.
Einen nicht unbeträchtlichen Anteil an dem Export
erordnigeriens haben die Felle und Hänte. Sie
tstammen aber in erster Linie dem Steppenland als
ken eigentlichen Viehguchtgebieten. Denn die oben ge-
44 anzeichneten Ufergebiete des Niger und Benne sind
hurt von Tsetse verseucht. Die ungegerbten Felle sind
„erster Linie Rinderhäute, während als gegerbte und,
is jetzt größtenteils, gefärbte Felle Ziegen= und Schaf-
sele angebracht werden. Der Handel mit diesen ist
ung er war schon vor dem Bahnbau sehr ausgedehnt
#n lag in den Händen der Araber, von denen in
heinno eine ganze Kolonie ansässig ist. Allerdings ging
un großer Teil dieses Handels früher durch die Wüste
düache den Mittelmeerhäfen. Doch hat der Bahnbau
u letzt zum größten Teil nach Kano gegogen, von
noo aus in erster Linie die Niger-Compagnie die Ver-
rachtung nach England besorgt. In London besorgt
lun europäischer Angestellter dieses Araber-Konsortiums.
iter der Oberaufsicht eines alten abgesandten Arabers
as Verkaufsgeschäft und versorgt ebenso seine Auftrag-
heber mit den nötigen Tauschartikeln, die besonders in
Vucker, süßen Fruchtkonserven usw. bestehen.
Er Am interessantesten ist die Ausdehnung, welche der
rdnuß handel aus den Steppengebieten, besonders
er Kano-Provinz, nach Vollendung des Bahnbaues
Lenommen hat. Als Eingeborenenprodukt im wahrsten
wime des Wortes kennzeichnen die Zahlen eine Ent-
wiclungsmöglichkeit. die von keiner Seite erwartet
frorden war. Aus Angaben eingeweihter Kreise konnte
¾-l entuehmen, daß allgemein ein Zeitraum von fünf
5 zehn Jahren als Mindestmaß angesehen worden
diar, bis ein erheblicher Einflusß des Bahnbaues auf
mese Produktion zu verspüren sein würde. Statt dessen
vurden gleich nach Fertigstellung der Bahn, im Laufe
bers Jahres 1912, ungefähr 1000 t befördert. Inner-
calb. der Erdnußsaison des Jahres 1913 aber, vom Jannar
und bril, wurden über 5000 t Erdnüsse angeliefert
u von den Firmen aufgekauft. Es gehört wohl zu
esn seltensten Momenten kolonialer Entwicklung, wie
Oeldier eingetreten ist, daß den Kaufleuten das Bar-
zah lnapp wurde, um die angelieferten Produkte be-
sch len zu können. Der Erdnußhandel aus den Wirt-
oastsgebieten des Niger und Benne war schon immer
irerhanden. Ein sehr wichtiges Zentrum dieser Kultur
ife as Niger-Tal von Jebba flußabwärts und die
L# rländer des Kadung-Flusses. Doch auch die Benue-
nder beteiligen sich an dem Handel in ausgiebigem
derke Noch in Yola habe ich in den Lagerhäusern
mit Niger-Compagnie sehr große Vorräte von Erd-
sien gesehen, welche der Verschiffung harrten.
in d rstaunt war ich, den Siraußenfederhandel
eem Umfange zu finden, wie ihn die Zahlen von
von Gummiarabikum, und
1911 und 1912 mit 7225 L und 12 621 angeben.
Bei einem in früheren Jahren von dem Residenten,
Hauptmann Strümpell in Garua, eingeleiteten Ver-
such, Stranßenfedern aus dem Schari-Gebiet auszu-
führen, hatte die Niger-Compagnie die Möglichkeit des
Verknfes der dort vorhandenen Federqualität nicht
nur bestritten, sondern auch den Versuch mit einem
Fiasko enden #assen. In Kano mußte ich sehen, daß
es gerade diese Gesellschaft war, welche diesem Handel
ihr Interesse entgegenbrachte, obwohl die Produkte der
Straußenhaltung am Schari den Vergleich mit den in
Kano gehandelten wohl voll aufnehmen konnten.
Der Vieherport Nordnigeriens kommt in den
obigen, den Abtrausport auf dem Niger angebenden
Zahlen wohl nicht genug zum Ausdruck. Ein großer
Teil dieser Ausfuhr wird sicher noch auf die alte Weise
bewerkstelligt, durch Treiben längs der Rarawanen=
wege. Der Eingeborene nimmt den Abgang durch
Tsetse unterwegs mit in den Kauf als unabänderlichen
Tribut, zumal die Eisenbahnverwaltung noch in keiner
Weise für die Einstellung fliegensicherer Wagen Sorge
getragen hat und ihm daher bei hohen Frachtkosten
auch bei Bahntransport Verluste nicht erspart bleiben.
außer der Baumwolle noch auf#geführten
Exportprodukte sind von geringerer Bedentung. Bei
der sogenannten Guttapercha handelt es sich um
dasselbe Produkt wie das in Adamang vorhandene
guttaperchaähnliche Erzeugnis, das von den Firmen
als wenig einträglicher Handelsartikel nur ungern ge-
nommen wird. Auffallend ist der Rückgang des Er-
portes der vom Tsadsec kommenden Pottasche, welche
in erster Linie nach Südnigerien, besonders Lagos,
geht. b das mit der zunehmenden Verwendung
enropäischen Salzes zusammenhängt, ist mir nicht
bekannt.
Der Sesam-Exrport weist dem Werte nach zwar
einen Rückgang auf, doch ist dieser auf die Preisver-
minderung zurückzuführen, da-die Menge von 741259 lbs
auf 817 209 Ihs gestiegen ist. Doch während 1911 fast
aller Sesam nach England verschifft wurde, blieb 1912
ein Drittel der Gesamtmenge in Südnigerien und
nahm Deutschland mit einem Zwölftel an diesem
Handel teil.
Auffällig ist der enorme Rückgang des Erxportes
zwar auf fast ein
Drittel der 1911 exportierten Menge. Während Deutsch-
land 1911 noch mit einem Zwölftel der Gesamtsumme
von 986 958 lbs an diesem Handel beteiligt war, nahm
es 1912 von diesem Produkt nichts mehr auf. Es ist
mir leider nicht möglich gewesen, die Ursache dieses
auffallenden Rückgangs festzustellen. Das würde von
besonderem Interesse gewesen sein, da die sehr großen
Bestände von Gummi-Akazien, welche Adamana, noch
mehr aber das Gebiet der Tsadsee-Länder aufsweist,
im Falle der Absatzmöglichkeit einen großen Reichtum
bedenten würden.
Von Interesse ist dann der Export des Bienen-
wachses, weil es in Adamang so große Schwierig-
keiten macht, den Eingeborenen zu seiner Aufbereitung
zu bringen, anstatt es ungenutztt wegzuwerfen. Aller-
dings weist das Jahr 1912 auch einen Rückgang der
an und für sich schon kleinen Exportmenge auf.
Die Statistik der Bahntransporte aus Nordnigerien
weist dann für die beiden in Frage stehenden Jahre
einen Export von Bohnen auf, und zwar in erheblich
steigender Tendenz, von 595 auf 1345 Tonnen. Leider
war nicht feststellbar, um welche Art es sich handelt.
Doch ist es von besonderer Bedeutung, zu ersehen, daß
diese Eingeborenenfrüchte bis dahin im Exportver-
zeichnis der den Niger passierenden Güter Nordnigeriens
nicht enthalten sind. Man darf daher die Begründung