Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Die Hälfte der Kola wurde auf dem Schienenweg aus- 
beführ t, d. i. 1353 t gegen 904 t im Vorjahr. Mit 
Vsonderer Vorliebe widmete man sich der Kakaokultur. 
trie Produktion wird sich mit dem fortschreitenden Ein- 
U tritt der jungen Pflanzungen in die Ertragsfähigkeit 
och weiter steigern. Neben dem wilden Kautschuk, 
ut überwiegt, wird in kleinem Umfang, auch Plan- 
16engummi von Funtumia elastien und Heven brasi- 
u asis gewonnen. Die Versuche mit Tabak und Baum- 
hoole haben sich bisher noch nicht als aussichtsvoll 
28 Die Gesamtbevölkerung Aschantis betrug 
n 7Zl4davcl90001 LoomasneDteRctr 
Benge belief sich dort auf 50,54 Zoll gegen 70, *l im 
4 orjahr. Mitteltemperatur (1820% Fahrenheit. Das 
'Klima sagt dem Europäer nicht z 
6 Anßer etwa 280 engl. Müilens Distrittsstraben 
b 0 Meilen mehr als 1911) besitzt das Protektorat eine 
efestigte, auch von Antomobilen befahrbare Straße 
von Coomassie nach Ejura (61 Meilen), welche 
wesentlich zur Hebung der ihr benachbarten Pflan- 
Jungen beitrug. 
Der Eisenbahnverkehr Coomassie — Jim 
Abrufu zeigte eine Mehrbeförderung von 22 266 Per- 
sonen und ungefähr 25 000 t Gütern. 
* Sierra Leone 1912. 
Die Einnahmen betrugen 559 855 L (1911: 
45775, davon erbrachten Zölle 58 815 L und die 
Sierra Leone- Eisenbahn 32 948 K gegen 1911 mehr. 
An dem Mehrertrag der Zölle waren geistige Getränke 
allein mit etwa 40 000 K beteiligt 
Die Ausgaben beliefen siah auf 524 417 L (1911:2 
2 4148). Die hauptsächlichen Mehrausgaben erfor- 
derte die Sierra Leone-Eisenbahn mit 22 106 L und 
er Bau der Zentralbahn mit 20 841 KL. 
1 Die Einfuhr hob sich von 1 267 231 L auf 
11248 64 L. Die Ausfuhr von 1 300 238 L auf 
10 7“ ## gegenüber 1911. Uber die Hauptaus- 
tuhrartitel war folgendes zu bemerken: 8 Palm- 
brnen. deren Hauptabnehmer Deutschland ist, wurden 
für 793 173 L ausgeführt (gegen 1911 mehr: 7859 t, 
oder 135 880 2). In Palmöl wurden 2861 Gallonen 
Behr, indessen infolge des Preisrückgangs in einem 
i#nderwert von 2613 L — vornehmlich nach England 
8 ausgeführt. Die Mehrausfuhr von Kola betrug 
# t. Die HGesaumte Kolgenssuhr von 1652 kt im Wert 
on 276 530 L (191 12) richtete siich fast aus- 
scbliettlich nach dem iWitoen ee Ingwer brachte 
eine Ausfuhr von 2200 t im Werte von 44 864 L 
##genüber 1692 t bzw. 44 668 L im Vorjahr. Die 
1. berfüllung des Marktes mit diesem Produkt ist seiner 
weiteren: Ausfuhrentwicklung nicht günstig. Die Ausfuhr 
* Passava stieg von 906 4t oder 12 502 L auf 1146 t 
a 462 L. Trotzdem an Häuten 4695 weniger 
süsheihe wurden, ergab sich infolge der Preissteige- 
elung ein Mehrwert von 848 L. Auch Kopal zeigte 
ine Minderausfuhr von 11 t im Werte von 1607 
Hegenüber 28t oder 2066 L im Vorjahr. An Gummi 
urden nur 10 t (16 ) im Werte von 2962 K (5918 K) 
ausgeführt, während au Reis 30 715 Bushel (8095) im 
erte von 5713 L (998 2) ausgefübrt wurde. 
64 Der Antür Englands sank von 75,08 v. H. auf 
ami v. 8 bei der Gesamteinfuhr # von 24,12 v. H. 
f 17,70 v. H. beim Ausfuhrhandel. Deutschland 
wer an der Einfuhr mit 11.70 v. H. und an zer Aus- 
55 hr mit 45,77 0 1911: 11,22 v. w. 
teitigt. Fant der direkten Verbindung * #e 545 
sich der Handel mit den Vereinigten Staaten von 
  
Nordamerika gehoben. Die Tonnage der eingelaufenen 
Dampfer hat sich um 85 589 t erhöht. Der Prozent- 
satz der britischen Flagge an diesem Berkehr stieg von 
68,05 auf 70 3 derjenige der deutschen Flagge von 
18,66 auf 2 
Auf landwirtschaftlichem Gebict wurden u. a. 
Versuche mit Baumwolle (Sea Island und Cambodia) 
und Kakao gemacht. Der einheimische Reis zeigte sich 
anderen eingeführten Arten überlegen. Auf die Durch- 
führung einer gewissen Fruchtfolge wurde im Verein 
mit Versuchen der Einführung zahlreicher Hülsenfrüchte 
bingearbeitet. 
Sierra Lcone beherbergt 803 Europäer (davon 
184 Nichtbeamte) und 1 323 151 Eingeborene. Die 
Mitteltemperatur betrug 80.7° Fahrenheit, die Jahres- 
regenmenge 130,07 Zoll. 
ie Sierra Leone-Bahn war in befriedigender 
Entwicklung beoriffen. Von der Hauptstrecke Freetown 
— Pendembu (227,5 engl. Meilen) zweigt bei Boia 
Junction ein Schienenweg ab, der über Yonni- 
banna (36¾ engl. Meilen) nahezu bis Makump aus- 
gebaut war und bis Makene (83 engl. Meilen von 
Boia) zur Erschließung der dortigen reichen Palmen= 
bestände geführt werden soll. Die Bahn hat in ihrer 
ganzen Ausdehnung eine Spurweite von 2 Fuß 6 Zolk 
englisch. Die Reineinnahmen betrugen 66 354 L. 
die Baumwollernte Hgvptens 1913. 
Die Baumwollernte Agptens, * im Jahre 1913 
wenig befriedigend ausgefa Die Ernte hat 
im September, in Oberägypten schon im August, be- 
gonnen. Die erste und zweite Pflücke sind in vielen 
Gegenden zusammen gefallen. Die dritte Pflücke hat 
an manchen Stellen fast nichts, an anderen dagegen 
noch ziemlich viel gebracht. Nebel und der durch den 
niedrigen Stand des Nils hervorgernsene Wassermangel 
sowie Raupenfraß haben den Pflangen geschadet. Unter 
den Schädlingen ist der rote Saatwurm (Pink boll 
worm), der im Innern der Saatkörner lebt, besonders 
stark aufgetreten. Die Regierung und die Interessenten 
geben sich alle Mühe, diese Plage zu bekämpfen, haben 
aber noch kein wirksames Mittel dagegen finden können. 
Der Ertrag der Ernte wird aufs 7¼ bis 7½ 
Millionen Kantar (1 Kantar = 44,928 kgx) oder 3,25 
bis 3,36 Millionen 42 eschäct, wäbrend die vorjährige 
Ernte 3,38 Millionen ( ergebe 
Die QOualität der ergeben h Kaumwolle isin im 
allgemeinen schlecht ausgefallen. Nur die Sorte Sa- 
kellaridis, die, weil sie aus dem Samen von Sea 
Island-= Baumwolle stammt, gegen Wassermangel und 
Witterungseinflüsse widerstandsfähiger ist als die 
anderen Sorten, hat eine gute Baumwolle ergeben. 
Die Sorte Joannovich ist entartet, so daß die besseren 
Pflanzer dafür Sakellaridis aubanen. Auch die Qna- 
lität des Samens ist nicht befriedige 
Das Ergebnis in den Ctthr##ngsfabriken 
war besser als im Vorjahre und betrug 3 v. H. Die 
Arbeit in den Fabriken war infolge der frühen Ernte 
schon Mitte Februar 1914 beendigt. 
e Preise waren Ende September 1913 hoch 
und beir igen 20 Tallari (1 Tallari = 4.15 Ac) den 
Kantar für Leferung von kally good fuir broyn, sind 
dann nach und nach unter dem Einfluß der Preise für 
amerikanische Baumwolle Hefallen und beliefen sch. 
Mitte Februar 1914 auf 1 allar 
Das Ausfuhrgeschäft ont ich bis Mitte Fe- 
bruar 1914 nicht günstig abgewickelt. Die Nachfrage 
der Spinner kam stoßweise und beschränkte sich nur 
auf den notwendigsten Bedarf. Die Bauern haben 
  
 
	        
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