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t Von den Reiz= und Genußpflanzen ist der
TCabal zu erwähnen. Er wird aber in den Tschadsce-
bandern nicht in dem Umfange kultiviert wie z. B.
de den Heiden und auch bei den Fulbes Mittel-
amaugs. Das ist wohl in der Hauptsache auf das
geringe Bedürfnis zurückzuführen, denn der harte Ein-
geborenentabat würde hier sicher auch noch seine
ristenzbedingungen finden. -
nl don der Zwiebel kommen zwei Arten vor, näm-
k ) die der heimischen Schalotte sehr ähnliche „Auga-
adle. (lul.), sowie eine große Art „Guda Gudami
Lebassarwe“ (lan.)
à Der Weizenban ist nicht sehr ausgedehnt, Weizen
dient nur den sehr Wohlhabenden als Nahrungsmittel.
IUIn Wulgo wurde mir berichtet, daß sämtlicher dort
Kohnzierter Weizen vom Lamido in Gulfei aufgekauft
e.
Der in zwei, an ihrer verschiedenen Größe leicht
zu unterscheidenden Arten vorkommende Pfeffer,
zschta mangn“ und „scitn pete“ (ful.), steht in einzelnen
Erxemplaren in den Höfen der Eingeborenen.
Das „Gabai"“ (kul.) ist ein sehr wichtiger Bast-
produzent"), welcher beim Hausbau viel verwandt
wird. Die etwa 1,5 bis 2 m hoch werdende, meistens
unverzweigt wachsende Pflanze findet man meistens
mnerhalb der Hofplätze oder dicht an den Dörfern
kultiviert. Sie kommt aber auch anderorts wild in
großem Umfange auf den Überschwemmungsböden
innerhalb der großen Gummi-Akazienbestände jener
Sebiete vor.
Als letztes und wichtigstes Produkt haben wir
dann die Baumwolle zu betrachten. Mit ihr zu-
sammen kommt fast überall der Indigo vor, da das
un den Eingeborenen gebaute Produkt in erster Linie
selbstversponnen und zu Zeugen verarbeitet wird. Man
den e##namlich die tiefen, meistens etwas abseits von
wo ohnungen gelegenen Färberlöcher fast überall,
we aumwolle besteht, als Zeugen einer sehr ent-
elten Hausindustrie.
ver Von der Baumwolle habe ich anscheinend drei
rschiedene Arten“.) feststellen können. Diese werden
auch von den Eingeborenen dem Namen nach unter-
schieden:
1. Leno,
2. Kirzegon duncdjum,
3 bodejum
schi uch der Onalität nach macht der Neger Unter-
Foe e. Die ersten beiden finden Verwendung zur
„ngsabrikation, wobei die Leno-Wolle aber die der
übe (Ein danedjum“ an Länge und Güte der Faser
ehr reffen soll. Die „Kirzetzon bodejum“ hat eine
Jhre aüuhe, kuree, blauweiße und sehr feste Faser.
Web . lauheit und Härte läßt sie als Material für die
zu Zwer ungeeignet erscheinen. Sie wird daher nur
arbeiwen und stellenweise weiter zu Fischnetzen ver-
kurz r huotnchen Merlmale der Unterscheidung sind
die erste und zweite Art haben kleine, wenig ein-
beschwittene Blätter gemeinsam. Während aber die
Gegensagder Basis der gelben Blumenkronblätier im
stat!. dacb zur zweiten keinen roten Fleck zeigt, hat sie
schwach ratren, der J der Kronblätter einen
- »Nun-
schnittes ätter der dritten Urt sind sehr tief einge-
der Mitienn der Basis dieser Lappen schmäler als in
Ne Blumenkrone ist vollkommen dunkelrot.
*
Bsc naq nicht bestimmt. ar. 6
1 u ö . . K. A.“ Ar.
Jeno, G. Fischer- bi erbffentl. des R. K. A
Ich hatte zum Zwecke der botanischen Bestimmung
von allen drei Sorten Herbarmaterial beschafft. Leider
ist das bis Dikoa gesammelte und von dort über Kusseri
direlt nach Garna gesandte Material, auf dem Kanu-
Transport nach Vongor durch Wasser verdorben, dar-
unter auch Material der Sorte „Kirzegon duncdjum“.
Betrachten wir nun die Kulturpflanzen bezüglich
ihrer Verteilung über das fragliche Gebiet.
Das Zentrum des Gebiets ist mit seinem weitaus
vorwiegenden Ferkiboden das Land des „Musgnuari“.
In der Tat konnte ich in der Nähe der Siedlungen
auf den sonst fast von jeder Vegetation entblößten
schwarzen Flächen die abgeernteten Kornhalme als
einzige Zeugen von Kultur auf diesen Böden sehen.
Erst auf dem sanft ansteigenden Hange der wie Festungen
aus diesem gleichartigen Bilde herausragenden Dorf-
Hügel findet man dann die anderen Früchte, welche
auf dem sandigen Boden fortkommen. Vereinzelt
kommt das Jigari vor, aber kein Baieri, Jadiri und
uri. Man sieht daraus, daß die Musguari-Kultur
verhältnismäßig sicher ist, sonst würde man das eine
oder andere Korn als Sicherheitsfaktor noch finden.
Daß der Mais als überall vorhanden angegeben
wurde, kann nicht verwundern, da, wie ich schon aus-
geführt habe, seine Kultur mehr die eines Genuß-
mittels ist, welches in der Nähe des Hauses, mit allem
üngt, gezogen wird. Die Leguminosen:
Bohnen und Erdnüsse habe ich in diesen Gebieten nicht
gefunden, während sie überall sofort wieder auftreten,
wo andere Bodenverhältnisse erscheinen. Der nötige
Bestandteil der Ernährung an Fett und Eiweiß wird
ersetzt teils durch Fang bzw. Ankauf von Fischen von
den weit in diesen Gebieten herumzgiehenden Wander-
händlern, teils durch die Jagd, welche in der Regen-
zeit, wo die Uberschwemmung das ganze Wild in un-
gezählten Mengen auf den kleinen unbewohnten Sand-
inseln zusammendrängt, sehr leicht und ergiebig, leider
aber mehr einem Schlachten vergleichbar ist, bei dem
sicher ohne Wahl niedergemetzelt wird, was gerade
erreichbar.
Baumwolle und Indigo bant der Bewohner dieser
Gegenden, soweit wie sie zum Ersatz der Kleidung nötig
sind. Nur diejenigen Ortschaften machen eine Aus-
nahme, wo es eben ganz an geeignetem Boden fehlt.
Man findet die Baumwollfelder auf den Flächen, welche
noch vom Uberschwemmungswasser erreicht, wo die
Pflanzen aber nicht vollständig unter Wasser gesetzt
werden. a die Wasserverhältnisse in den einzelnen
Jahren stark wechseln, so ist die Unsicherheit dieser
Kultur groß; ich habe daher auch immer in diesen
Gegenden hören können, daß man sich aus diesem
Grunde auf das Notwendigste beschränkt.
Erwähne ich nun noch den manchenorts an den
Rändern der Ferkigebiete und dort, wo die zu hohe
Überschwemmung nicht das Pflanzenleben erstickt, vor-
kommenden wilden Reis und das als „Nassia“ oben
angeführte Gras als Lieferanten von Nahrungsmitteln,
so ist die Zahl der nutzbaren Früchte in diesen Gegenden
erschöpft.
Vielseitiger gestalten sich die Verhältnisse in den
Ufergebieten des westlichen Grenzflusses. Da
Ausläufer des Ferkibodens sich in diese Gebiete hin-
ein erstrecken, finden wir hier teilweise dieselben Wirt-
schaftsverhältnisse wieder, zu denen hinzutritt, was
durch die mannigfaltigeren Bodenverhältnisse ermög-
licht wird. „Musguari“ tritt hier also stellenweise auch
als Grundstock der Wirtschaft auf, dazu finden wir den
„Jigari“-Anbau überall in diesen Gebieten, deren
leichter Boden für dieses sowohl wie für „Yadiri“ und
„Muri“ besonders geeignet ist. Das anspruchsvollere
„Baieri“ finden wir daher hier nicht mehr, sondern