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die Patrouille überraschend aus dem hohen Korn
von den Männern dieser aufgegriffenen Weiber
angefgllen; sie wehrte jedoch den Angriff ab.
Dabei wurde ein Soldat an der Hand erheblich,
einer am Kopfe leicht verwundet.
Noch am 20. gegen Abend stellte sich ein Mann
und gab an, der Häuptling bitte um Frieden; er
wolle sich am nächsten Tage stellen. Am folgenden
Tage erschienen drei Unterhäuptlinge von Nan-
gire-Eige und teilten im Auftrage des Häupt-
lings mit, er käme morgen, er wolle erst all seine
Leute versammeln.
Am 22. August morgens erschien mit fünf
Leuten der Bruder des Häuptlings und gab vor,
sein Bruder, der Häuptling, selbst könne nicht
erscheinen, er sei krank. Erst auf energisches Auf-
treten und auf die Drohung hin, daß dann eben
die Feindseligkeiten wieder ausgenommen würden,
bequemte sich der Häuptling, ohne sichtbares
Zeichen einer Krankheit, zu erscheinen.
Als ihm die einzelnen Verbrechen vorgehalten
wurden, gab er an, er sei an dem Tag gar nicht
in seiner Landschaft gewesen. Erst bei seinem
Zurückkommen habe er gehört, daß ein Soldat
erschlagen worden sei. Er habe die Tat nicht an-
gestiftet. Die Soldaten hätten wohl die Leute
gereizt. Darauf hingewiesen, daß ja der erste
UÜberfall fast eine ganze Stunde vor seinem Dorf
stattgefunden habe, erklärte er, er wisse weiter von
nichts, er sei nicht anwesend gewesen.
Die Landschaft wurde mit der Gestellung von
15 Pferden bestraft.
Daß der Häuptling an den Überfällen und
Raubzügen gegen die Orte Tjebilä, Ngigena,
Ndaluna ufw. beteiligt und sogar teilweise
Anstifter war, gab er, von zahlreichen Zeugen
überführt, zu.
Wegen der ihm zur Last gelegten Verbrechen
wurde Häuptling Nangire-Eige in Unter-
suchungshaft genommen und das Verfahren gegen
ihn eröffnet. Die anwesenden Unterhäuptlinge
und Leute entließ der Expeditionsführer nach
ernsten Verwarnungen für die Zukunft mit der
Anweisung, ihre Weiber und Kinder aus dem
Busch zurückzuholen.
*
Oberarzt Dr. Bergeat fand bei seiner An-
kunft in Schoa am 23. August das Dorf eben
wieder verlassen. Belästigungen hatten unterwegs
durch die Eingeborenen nicht stattgefunden; feind-
liche Reiter als Beobachter begleiteten zu beiden
Seiten auf größere Entfernungen die Kolonne.
Oberleutnant Wanka marschierte über Dalibiän,
Nangire-Gibson östlich liegend lassend, gegen
den Logone, um die dortige Gegend zu erkunden,
etwaige Zufluchtstätten der Nangire-Schoa-Leute
aufzuspüren und diese Flüchtlinge nach dem Land-
innern zurückzudrängen. Gleichzeitig wollte er
eine Klage des Häuptlings Nangire-Gibson gegen
ein in dortiger Gegend liegendes Dorf unter-
suchen. Näher wie 2—3 km an den Logone
heranzukommen, war im Überschwemmungsgebiet
infolge der hohen Regenzeit nicht möglich. Auch
versicherten die Wegeführer, daß dort kein Dorf
sei; ferner schien es ausgeschlossen, daß sich in
diesem Sumpfgebiet Leute auch nur kürzere Zeit
aufhalten könnten. Nach dreistündigem Marsche,
wobei teilweise bis fast an den Unterleib durchs
Wasser gewatet werden mußte, wurde das von
Schoa-Leuten zerstörte Dorf Gombul erreicht,
dessen Bewohner zur Hälfte nach Nangire-Gibson
geflohen, zur anderen Hälfte auf französisches
Gebiet übergetreten waren. Nach weiterem fast
einstündigem Marsche gelangte die Truppe in das
zu Kulong gehörende Dorf Gogoro, wo die
Leute ernstlich verwarnt wurden, für die Zukunft
ihre räuberischen Streifzüge zu unterlassen. Nach
dreistündigem Marsche, teilweise durch tiefen
Sumpf und Morast und von Moskiten sehr
belästigt, erreichte die Abteilung Schoa.
Bald nach der Ankunft trafen die Häuptlinge
von Kulong und Mere ein. Ersterer gab an,
es sei ihm nicht gelungen, mit dem Häuptling
von Schoa in Verbindung zu treten; er hätte nur
gehört, daß Häuptling Schon in Mberim oder
Dale sei. Häuptling Mere sagte aus, daß zu
ihm Leute aus Schoa gekommen seien und ge-
fragt hätten, was der Europäer wolle; er habe
die Leute aufgeklärt, sie sollten sich doch stellen.
Die Schoa-Leute hätten gesagt, sie würden gerne
um Frieden bitten, aber ihr Häuptling mit An-
hang käme nicht; allein hätten sie nicht den Mut,
zum Europäer zu gehen und fürchteten zudem,
für ihr selbständiges Handeln später vom Häupt-
ling gezüchtigt zu werden.
Der Häuptling Mere erhielt den Auftrag,
den Schoa-Leuten gütlich zuzureden, sich zu stellen.
In der Frühe des 24. August kamen drei
Schoa-Leute und gaben an, daß sie um Frieden
bitten wollten. Auf die Frage, ob der Häuptling
auch gewillt sei, sich zu stellen, sagten die Leute,
Nsondo selbst werde wohl im Laufe des Tages
kommen. Gegen Mittag erschien Häuptling Kulong
mit einem Großen des Häuptlings Schoa, der nach
Angabe des Kulong gebeten hatte, zum Europäer
geführt zu werden. Er sagte aus, sowohl er
wie alle Leute aus Schoa hätten Nsondo ge-
beten, sich zu stellen; dieser jedoch ließe sich nicht
zum Frieden bewegen. Nsondo sei in Dale,
einem ungefähr fünf Stunden entfernten Dorfe
seines Machtbereiches. Oberleutnant Wanka-
schickte diesen Großen nochmals zu Nsondo, ließ
ihn darauf aufmerksam machen, daß sein Wider-