Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

G 502 20 
Vorläufige Udersicht über die Bewegung des Gesamthandels des deutsch -ostafrikanlschen Schutzgeblets 
im Kalenderjahr 1913 Im Vergleich mit 1912. 
  
  
  
(Vgl. „Deutsches Kol. Bl.“ 1913, Nr. 12, S. 519.) 
1913 1912 Zunahme Abnahme 
2 Al A. A 
Einfuhr über die Küstengrenze 46 798 841 44 691 775 2 107 066 — 
-. Binnengrenze 6559 668 5 617 389 942 279 — 
Gesamteinfuhr 53 358 509 50 309 164 3 049 345 — 
Ausfuhr über die Küstengrenze 28 632 933 25 079 776 3 553 157 — 
- -Binnengrenze. 6918 115 6 338 606 579 .509 — 
Gesamtausfuhr 35 551 048. 31 418 382 4 132 666 — 
Gesamthandel über die Küstengrenze 75 431774 69771551 5 660 223 — 
— -ßBinnengrenzen. 13477783 11 955 995 1 521 788 — 
Gesamthandel des Schutzgebietes 88 909 557 81 727 546 7182 011 — 
Ramerun. 
Das eisenbahnprogramm von Kamerun. 
(Mit einer Kartenfkizze.) 
Die geographische Umrißgestaltung unseres er- 
weiterten Schutzgebiets Kamerun, dessen östliche, 
dem französischen Aquatorialafrika zugekehrte 
Binnengrenze in ihrer Ausdehnung von Bonga 
bis zum Tschadsee ungefähr viermal so lang ist 
als seine Küstengrenze, weist zwingend darauf 
hin, daß ein Bahnnetz zur Aufschließung von 
Kamerun sich als strahlenförmige Anlage von 
West nach Ost in mehrere Erschließungslinien 
wird gabeln müssen, um die wertvollen Bezirke 
von Adamana und Bornu zu erreichen und 
auch in die entlegenen Teile des Schutzgebiets 
vorzudringen. Als Ausgangspunkt für dieses 
Bahnnetz kann nur Duala in Frage kommen; 
es ist einer der besten natürlichen Häfen an der 
ganzen Guineaküste, und das vom Wuri oder 
Kamerunfluß durchströmte Hafenbecken bietet Raum 
für eine große Anzahl Schiffe. Nach Durchbagge- 
rung der Innenbarre können die Seedampfer bis 
nach Duala heraufgehen und künftig den dort 
herzustellenden Seeschiffskai benutzen, so daß das 
jetzt bestehende Leichtergeschäft in der Zukunft eine 
wesentliche Einschränkung erfahren wird. 
In Duala entspringt schon jetzt die Kame- 
runer Mittellandbahn, die am 2. Dezember 
v. Is. mit ihren ersten 150 km von Duala bis 
Bidjoka dem Verkehr übergeben wurde; sie ist 
im übrigen bis zum Njong im Bau und soll 
nach den Bestimmungen des Bauvertrages bis 
zum 24. Juli 1916 mit etwa 283 km Gesamt- 
länge betriebsfähig vollendet sein. Ferner ent- 
springt gegenüber von Duala auf dem rechten 
Ufer des Wuri in Bonaberi die Kamernuner 
Nord= oder Manengubabahn, die seit dem 
  
1. April 1911 in voller Ausdehnung mit 160 km 
Länge im Betriebe steht und in Nkongsamba am 
Manengubasattel endigt. 
Das Anfangsglied und Rückgrat des Bahn- 
netzes wird die Kameruner Mittellandbahn 
bilden müssen, deren Linienführung und Aus- 
stattung in jeder Weise für die Aufnahme eines 
künftigen starken Verkehrs geeignet ist. Nach dem 
Ergebnisse der bisherigen wirtschaftlichen und 
technischen Erkundungen im Schutzgebiet dürfte 
sich die weitere Ausgestaltung seines Eisenbahn- 
netzes etwa in folgender Weise vollziehen: 
Am südöstlichen Endpunkt der Kameruner 
Mittellandbahn, bei Mbalmajo am Njong, wird 
sich die Stammbahn zunächst in eine südöstlich 
und eine östlich gerichtete Linie gabeln müssen; 
die erstere wird etwa über Sangmelima, 
Akoafim und Molundu verlaufen und in Wesso 
am Ufer des schiffbaren Sanga endigen. Die 
östliche Linie wird als Hauptbahn vom Nijong 
aus eine nordöstliche Richtung nehmen, unter Um- 
ständen Jaunde berühren und zunächst Bertna 
(Gamane) erreichen müssen. Hier wird eine nach 
Osten gerichtete Verzweigung etwa über Baturi 
gehen, sodann mit einer Wendung nach Südosten 
dem rechten Ufer des Kadeiflusses folgen und in 
Nola endigen, wo der Kadei in den Mambere 
mündet, der von hier aus den Namen Sanga 
führt. Eine Fortführung dieser Zweigbahn in 
östlicher Richtung zum schiffbaren Ubangi, um etwa 
bei Singa (Botanga) zu endigen, wäre der Zu- 
kunft vorzubehalten. 
Die Hauptbahn zur Erschließung des Nordens 
nimmt nunmehr in Bertua ihren Ausgangspunkt, 
verläuft voraussichtlich über Betare, Kunde, 
Meiganga, Fumbang, Reibuba, Bibene,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.