Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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durch äußere Mittel nicht abgeholfen werden kann, 
heißt es zur Selbsthilfe greifen. Die bereits getroffenen 
N seien hier kurz angeführt: 
bergang. zur Kokospalmenkultur auf allem 
Kuulhhhbeche essen Bestände besiilich ihres Ge- 
deihens i# im mindesten zweifelhaft sin 
2. For ecnesete Ergeugung eines erstklassigen Pro- 
duktes, gleichartig tadellose Aufbereitung unter Herab- 
minderung der Gestehungskosten; dies soll durch Fest- 
setzung von Minimaltagesleistungen unter Verwendung 
ausgewählt guter und gewandter Zapfer, durch Anzapfen 
nur von starken Stämmen, die erwiesenermaßen viel 
Milch geben, durch strenge Kontrollemaßregeln u. a. m. 
erzielt werden. So vorbereitet wird sich die Rautschuk- 
unternehmung unserer Gesellschaft auch der weiter zu 
erwartenden zunehmenden Konkurrenz Ostasiens gegen- 
über behaupten können. Bei dem geringen Umfang 
der Kautschuklultur gegenüber der Kokospalmenkultur 
(etwa 1: 0) dürften die Folgen der Rrisis nicht wesent- 
lich in die Erscheinung und der guten Entwicklung des 
Unternehmens nicht hemmend in den Weg treten können. 
Immerhin ist im laufenden Geschäftsjahre eine Kteige. 
rung des Exportquantums nicht zu erwarten, da die 
gegebenen Anweisungen einen mäßigenden Einfluß auf 
den Umfang der Gewinnung ausüben werden 
Die gutes Gedeihen zeigenden Bestände an Kaut- 
schukbäumen werden sorgsam weiter gepflegta. um, falls 
wieder bessere Zeiten kommen sollten, um so ergiebiger 
ausgenützt werden zu können. 
Der Ertrag an Kautschuk hat gegen das Vorjahr 
eine erhebliche Steigerung erfahren, er hat vüich von 
1 k auf 19 675 k 8205 kg = 71 v. H. 
höht. Den Arten nach entfallen 13 800 kg auf i 
elnsticu (8308 im Vorjahre, + 5492 kgU), 3997 kg auf 
Castillon clasticn (2860 im ubnntss + 10637 kg) und 
1878 ka Ilere brasiliensis (802 im Vorjahre + 1076 kg). 
Der Kakaobau mehr und mehr an die Stelle 
des durchh Schädllage heimgesuchten Criollo getretene 
Forastero hat, begünstigt durch gute Erntieverhältnisse, 
eine befriedigende Steigerung der Ernte gebracht, die 
sich auch im laufenden Jahre erfreulich fortgesetzt hat. 
Dadurch ist die Hoffnung berechtigt, daß der Forastero- 
Kakao den eingegangenen Eriollo voll ersetzen werde. 
  
Geerntet wurden 1912/13 83 500 kk Kalao, gegen 
54 500 kr des Vorjahres, 54 7 * ku 1910, 11 100 kg 
1909/10, 2500 ku 1908.09 und 500 ku# 1 08. Die 
Ernte des laufenden Jahres 1913.14 4% bereits 
Anfang November 80 800 kg, also fast soviel als der 
ganze Jahresertrag 1912/13. Es darf daher eine 
weitere Steigerung erwartet werden. Die erzielten 
Preise waren gut, da der Kakao wegen seiner Güte 
und Feinheit sehr geschätzt wird. Zu bemerken ist, daß 
die Kokos-Neupflanzungen von Peterhafen zu einem 
Teil mil Zwischenpflanzung von Kakaobäumen an- 
gelegt sind, zur Zeit 9438 Stück; die Vodenfläche 
rechnet zur Kokospalmenkultur. 
Die vorhandenen schnittreifen Sisal-Blätter 
konnten geerntet werden. Die Ernte ergab 27 992 kn 
Hauf gegen 11 384 kg des Vorjahres. Im laufenden 
Jahre ist eine Steigerung des Ertrages nicht zu er- 
warten, da neue Altersklassen nicht zum Schnitt kommen. 
Atherische Ole 543 Liter (1457). Steinnüsse 
21 204 kux (23 781), Muscheln 8006 ku (27 993), 
Trepang 2419 kg (2101), Massoirinde 1780 kg 
(5580), NKawa-Kawa 5087 kg (4460), Guktaperchg 
980 kg (939). 
Hoffnungen auf eine weitere Entwicklung des 
Erportes von wildem Guttapercha haben sich nicht 
erfüllt, da in der Nähe besiedelter Plätze nur geringe, 
gutes Guttapercha liefernde Bestände sind und da den 
Eingeborenen die Anleitung und Ermunterung zur 
  
Gewinnung von Gutta durch die Malaien des Kolonial- 
wirtschaftlichen Komitees, nachdem diese das Land ver- 
lassen hatten, fehlt. Man wird daher mit dem Auf- 
hören des Exports vorläufig rechnen müssen. 
ie Viehhal tung kam im Geschäftsjahre ins- 
besondien in Kalser Wilhelmsland gut voran. Der Be- 
stand an Pferden und Vieh war am 31. März 1913 
folgender: 70 Pferde (74), 4 Maultiere (4). 1140 Rinder 
(967), 88 Schafe (63), 362 Schweine (388). Die Ein- 
führung und Akklimatisierung von Pferden, Rindern 
und Schafen hat erhebliche Kosten und mancherlei 
Enttäuschungen verursacht, da Erfahrungen noch von 
niemand gesammelt waren. Die Viehzucht hat wieder- 
bolt einen Aufschwung genommen, der aber durch 
Seuchen oder, wie beim Australischen Vieh, durch nicht 
zu besiegende klimatische Einflü se, zerstört oder nieder= 
gehalten wurde. Erinnert sei daran, daß in den 
Jahren 1904 und 1905 die Rinderpest eingeschleppt 
wurde, der etwa die Hälfte des gesamten Bestandes 
zum Opfer fiel; nur 308 Stück blieben übrig. Seit- 
dem ist der Bestand an Rindvieh von Jahr zu Jahr 
gewachsen und hat die erfreuliche Zahl von 1140 Stück, 
also in dieben Fahren fast das Vierfache, erreicht. 
Di der farbigen Arbeiter betrug im 2 Durch- 
schnitt itdod *rnt“ im Vorjahre, + 274)0. Sie genügte, 
um die Erweiterungsbauten in Peterhafen durch- 
führen zu können. Bei der Administration von 
Stephansort war der Bestand ungenügend. in 
Friedrich Wilhelmshafen und Herbertshöbe 
wenig befriedi 1 
ie Neu Guinea Compagnie hat ihre Grund-“ 
vesicverbäl#n se mit Einschluß der ihr gemäß Ver- 
trag vom 7. Oktober 1898 in Kaiser Wilhelmsland zu- 
elicherten 50 000 brSa so weit geregelt, daß nunmehr ein 
Wer ck über den tatsächlichen Besitz und die noch 
seia Rechte gegeben werden kam 
1. in den Grundbüchern sind eingetragen 
2. nicht eingetragene und nicht vermessene 
Grundstücke mit geprüften und von der 
  
S 
  
80 469 han 
Behörde anerkannten Titeln 39 380 ha 
8. regelrecht vermessen zund Zur Eintragung 
ins Grundbuch anger 1481 hn 
neuerlich durch behe mit dem 
zotvernenenkerworben nicht vermessen, 
nicht eingetragen 
Grundstücke mit noch nicht behördlich 
geprüften Titelu: 8 811 hn 
137 144 hu 
Davon liegen 82 106 ha in Kaiser „Wilbelmsland 
und 54 738 ha im Bismarck-Archipel. Die noch nich 
geregelten Grundstücke sind 7801 ha im Innern von 
Kaiser Wilhelmsland am Mittellaufe des Ramu, 10 m 
bei Süssano und 1000 ha Landschaft Leinern in 
Mecklenburg. In absehbarer Zeit werden die —* 
des Landes am Ramu, das s. Zt. von der Ramu- 
erpedition erworben worden ist und bis wohin dir 
Reichsgewalt noch nicht reicht. einer Prüfung nich 
unterzogen werden können. Die Erledigung der 
werbungen in Leinern und Süssano wird erstrebt. 
An Zöllen, Steuern und Gebühren wurden 
entrichtet: 281 300 ¼ gegen 287 990 # im Vorjabre " 
es hat also- eine Steigerung von * 310 /#“ stattge- 
nden. Die Einfuhrzölle — v. H. Wertzoll, die 
spezifischen Zölle zae bhoisan Getränke und der 
Zoll auf Tabak, Zigarren und Zigaretten betrugen 
170 237 04 , im Vorjahre 174 928 40 . Sie sinn 
fast gleichgeblieben. Die Steigerung liegt also in 
Exportgoll (Kopra, Vogelbälge und dergl.), sowie #n 4 
Lizenzen, Steuern, Gebühren aus der vermebrten 
Arbeiteranwerbung. 
4 003 ha 
Lr 
 
	        
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