Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Der Norddeutsche Lloyd ließ vom 5. Degember 
19D12 ab, vielseitigen Wünschen entsprechend, den 
D Dampfer der Neu uinen-Singapore Linie bis Kae- 
wieng, Neu-Mecklenburg durchlaufen (früherer Endpunkt 
der Linie war Nabaul) und verwandelte den achtwöchigen 
Betrieb in einen zehnwöchigen, um für die Fahrten 
dieses Dampfers zwecks Anlaufens aller Stationen in 
ganz Neu Guinea, die für die Produktenausfuhr und 
die Warenversorgung in Frage kommen, die dazu er- 
forderliche Fahrzeit berauszubringen. Die Einrichtung 
hat sich bis jetzt gut bewi hrt. 
Zur Bilanz wird im Lericht u. a. bemerkt: „Das 
allgemeine Reserve-Konto hat die BenennungSatzungs- 
gemäße Reserver erhalten. Es ist durch lÜbertrag von 
1 000 000 des Kontos „Besondere Reserves auf 
1 650 000 “ gebracht worden. Dieses Konto wird 
eine weitere Dotierung aus dem jährlichen Reingewinn 
auch dann nicht erfordern, wenn die von uns in An- 
regung gebrachte Erhöhung des Grundkapitals zur 
Durchführung gelangt. Die besondere Reserve, die aus 
den früheren Zuzahlungen auf die Stammanteile ent- 
standen ist, soll neben der satzungsgemäßen Reserve auch 
in Zukunft erhalten bleiben. Dagegen schlagen wir vor, 
ihr 1254 631 ¼/ aus dem bisherigen Gewinnvortrage 
#oähren und überdies 655 097 4 für außerordent- 
liche A bschreibungen“ zu citnehmen. Die besondere 
Reserve beträgt dan 00 000 4, sie wird im lau- 
fenden Geiistshabre. 10 aus der Zuzahlung auf 
inzwischen in Vorzugsanteile umgewandelte Stamm- 
anteile eine Verstärkung erfahren.“ 
Die Einnahmen berugen 1912·13: aus dem 
Verkauf von Produkten 2283 856 und aus kauf- 
männischem Betriebe 658 923 u4, dazu Vortrag aus 
1011/12 mit 1 472 412 , zusammen 4 415 221 „. 
Dagegen erforderten sämtliche Unkosten 2 517285 .K, 
der bereito erwähnte Übertrag auf besondere Reserve 
12574 631 ¼¼, 5 v. H. Dividende aus 7 168 500 ¼¼ Vor- 
  
zugs Auteile 358 425 und Tantiemen 79 100 so 
daß 205 778 / zum Vortrag auf 1913/14 verbleiben. 
Das Grundkapital ist hurch Beschluß der Generalver- 
sammlung vom 16. Febr. d. J. von 7½ auf 11 Millionen 
Mark erhöht worden, die jetzt sämtlich gleiche Rechte 
besitzen. 
Über die Aussichten wird gesagt: „Die bis Ende 
Oktober reichenden Monatsberichte der Pflanzungen 
zeigen eine erfreuliche Zunahme des Ernteerträgnisses. 
Bis Ende Dezember waren bereits 2911 Tonnen 
Kopra mit einem Geldwerte von rund 1 493 000 # 
verschifft, womit der Geldwert des Kopraexportes für 
das ganze Jahr 1912/13 beinahe erreicht wird. Von 
Kakao sind bis zum gleichen Zeitpunkte 104.000 kg 
im Werte von 125 000 ¼“ zum Versand gekommen. 
Der Jahreserport des Vorjahres betrug 83 500 kg im 
Werte von rund 100 000 ¼. 10913-/14 ist daher gegen- 
über dem verflossenen, Geichäftsjahre bereits ein Mehr 
von 20 500 kr = 25 000 ¾ zu verzeichnen. Der 
Export von h muste nach den getroffenen 
Anordnungen zurückgehen. Bis Ende Degember waren 
rund 9 900 kx verladen. Zur selben Jeit im Vorjahre 
dagegen 12 200 kg. Voraussichtlich wird daher das 
Erträgnis der Kantschukernte etwas zurückgehen, da 
auch die Preise gegenüber dem Vorjahre sich verschlechtert 
haben. Der Export von Perlmutterschalen hat sich 
gegen das Vorjahr gehoben; bis November waren 
bereits 13 042 kg (8006) verschifft. 
Der Kopramarkt war bis zu Anfang dieses 
Jahres gut, die Kopra konnte schwimmend, und zwar 
zu besseren Preisen als im Vorjahre verkauft werden. 
Das Geschäftsjahr 1913/14 dürfte demgemäß wiederum 
eine Steigerung der Produkteneinnahmen erbringen. 
Die Aussichten für die Zukunft sind daher günftig, 
um so mehr als wir Aussicht haben, durch die vorge- 
schlagene Finanzoperation für die Zulunft von der 
schweren Zinslast, die wir bisher zu tragen hatten, 
befreit zu werden.“ 
  
Aus fremden Kolonien und Hroduktionsgebieten. 
  
Stand der Baumwollsaaten in sigypten 
Ende Kpril 1914. 
Unterägypten. Die Aussaaten. sind in diesem 
Jahre sehr uuregelmäßig erfolgt. Sie wurden zwar 
viel früher als in den vergangenen Jahren begonnen, 
haben aber infolge der Wechselwirtschaft und der un- 
günstigen Witterung Verzögerungen erlitten; gleichwohl 
sind sie jetzt überall beendigt. 
Die Regenfälle und die während des Monats 
April herrschende Kühle haben das Aufgehen der Saaten 
verzögert und stellenweise Nachsaaten erforderlich ge- 
macht. Der Stand der Pflanzungen ist daher sehr 
nnregelmäßig und in verschiedenen Bezirken um eine 
bis drei Wochen zuri 
Die mit Baumwolle bepflanzte Fläche ist ein 
wenig größer als im vergangenen Jahre. Mitafifi 
und Joannovich sind weniger, Sakellaridis und Nubari 
dagegen mehr gepflanzt, die übrigen Sorten beinahe 
in dem gleichen Umfange wie im Borjahre. 
Wasser zur Bewässerung ist ausreichend vorhanden. 
#ünstreten von Würmern ist bis jetzt in nennenswertem 
mfange nicht gemeldet worden. 
Oberägypten und Fayoum. Die Aussaat ist 
beendet. Infolge der kühlen Witterung sind die jungen 
  
flanzen“ im Vergleich zum Vorjahr ein wenig im 
Rücksta Die mit Baumwolle bepflanzte Fläche ist 
fast veeselle wie im vergangenen Jahre mit Ausnahme 
des Fayoum, wo sie abgenommen hat. Fast aus- 
schließlich is# Achmonni gesät worden. Wasser zur 
Bewässerung ist zur Zeit ausreichend, ausgenommen 
Fayoum. (Bericht der Alexandria (ieneral 
Procduce Asscciation.) 
Der Cissaboner Khahaomarkt im April 1914.“) 
Im PApril ist der Markt für Thomé-Kakao in 
Lissabon sehr ruhig gewesen. Der Preis ist bis auf 
4100 Reis für 15 kg für feine Qualitäten gesunken. 
Im April 1914 (und 1913) betrug die Zufuhr 
15 404 (12 927) Sack, die Ausfuhr 31 98 (36 797) Sack, 
der Vorrat am 30. April 97 531 (338 
(Bericht des Kaiserl. gomhn in Lissabon 
om 5. Mai 1914.) 
„D. Kol. Bl.“ 1914, 
H Vgl. S. 418.
	        
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