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für die Bahn vom Victoriasee nach dem Kageraknie
hinzukommen würden. Das Ergebnis der Aufwendung
ieser 101,.2 Millionen Mark würde für Ruanda und
Urundi eine sehr mangelhafte Verkehrsgelegenheit sein,
mit ihrem zweimaligen Umladen ungleich ungünstiger
als die im Etat vorgeschlagene für die Hälfte des
Geldes. herzustellende Eisenbahn. Ob es ohne die die
Bahneinnahmen schwer beeinträchtigende Tarifmaß-
nahmen überhaupt gelingen würdc, den Warenverkehr
von und nach Ruanda und Urundi bei der Konkurrenz
er Ugandabahn auf die deutsche Gietoriaserbahn zu
ziehen, erscheint außerdem noch zweifelhaft. Eine
Bahnlinie von Muansa aus südlich um den Muansa-
golf herum würde noch erheblich teurer werden. Dem
chutzgebiete würde eine Zinsenlast aufgebürdet, an
deren Deckung vorläufig noch nicht zu denken wäre.
Zum Schluß möchte ich noch auf einen Punkt ein-
geben, der in früheren Erörterungen der Bahnfragen
eine gewisse Rolle gespielt hat. Von seiten der
Plantagenbesitzer in den Nordbegirken wird die Ver-
längerung der Usambarabahn angeblich vor allem aus
dem Grunde verlangt, weil damit der Zuzug der Ar-
beiter erleichtert und verkürgt werde; sie erwarten
einen besseren, schnelleren und wohljeileren Zuzug von
Menschenmaterial. Diese Erwartung vermag ich nicht
zu teilen. Durch den Bahnbau werden die Löhne
zweisellos nicht niedriger werden, wie dies das Bei-
spiel der Tanganjikabahn gezeigt hat. Aber auch der
Zuzug dürfte kaum steigen. Die Wasukuma, die haupt-
sächlich als Arbeiter in Betracht kommen würden, haben
jetzt schon durch ihre ausgedehnte Viehwirtschaft und
durch Anbau von Baumwolle, Reis, Mais und Erd-
nüssen derartig günstige Existenzbedingungen, daß sie
als freie Bauern ein weit besseres Einkommen wie
als Plantagenarbeiter haben. Sie gehen daher jetzt
schon nur in Heringer Anzahl auf die Plantagen. Die
Bahn wird in dieser Hinsicht für die Pflanzungen
voraussichtlich beine Verdesserung. sondern eher eine
Verschlechterung bringen, da sie die Absatzmöglichkeit
der Produkte der Eingeborenen noch günstiger gestaltet.
An eine Heranholung der Wahntu aus Ruandaf und
Urundi als Arbeitskräfte für die tiefgelegenen Küsten-
gegenden ist überhaupt nicht zu denken. Höchstens
würde bei entsprechender Verkehrsmöglichkeit, die aber
auch die vorgeschlagene Ruandabahn bieten würde,
und ausreichender Fürsorge für Gesundheit und Ver-
pflegung in späterer Zeit eine Verwendung solcher
Eingeborenen auf Pflanzungen in hochgelegenen
Gegenden in Frage kommen, deren klimatische Ver-
hälinisee nicht zu weit von denen Ruandas und Urundis
abwei
Schnec.
An
den Herrn Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts,
Anlage 1a.
Bericht
über die eisenbahntechnische Erkundung Aruscha—
Victoriasce.
Teil A. Südliche Linienführungen.
J. der Linie Aruscha — Manjarasee —
II. Wahllinie Aruscha—Manjarasee —Spekegols.
Omienbeschreibung
Stationen und Wneestellen.
III. St!
IV. Bankoster
Teil n. Nördliche Linienführungen.
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der Linie Aruscha—Natronsee —
der Linie Aruscha—Natronsee—
#
*
5)
Teil C. Zusammenstellung der Längen aller
untersuchten Linien.
Teil D. Erkundungen am Spekegolf.
Teil A. Südliche Cinienführungen.
I. Linie Aruscha—-Manjarasee—Muansa.
1. Allgemeine Gesichtspunkte für die Linien-ä
führung.
In technischer Beziehung stellt der in süd-nördlicher
Richtung sereichende= sogenannte ostafrikanische Graben,
der si das ganze in Betracht kommende Gebiet
duer zur Jahnsuhrh zieht, im vornherein das wesent-
lichste Hindernis für die Bahnverbindung Aruscha—
Victoriasee dar.
Ein Blick auf die Karte zeigt, daß die Linie über
das Nordende des Manjarasees sehr gut die Mitte des
zu erschließenden Gebiets, d. h. der ganzen zwischen der
Einflußgrenze der Tanganjikabahn und der englischen
Grenze gelegenen Zone einhält, er zeigt ferner, daß diese
Linie nur wenig von der Luftlinie Aruscha-Muansa
abweicht.
Nach Festlegung des Anfangs und eines Zwangs-
punktes in der Mitte, bleibt noch der Endpunkt der
Bahn am Victoriasee zu bestimmen.
Ein Blick auf die Karte zeigt wiederum, daß ein
am Spekegolf zu wählender Endpunkt eine beträchtliche
Verkürzung gegenüber dem Endpunkt in Muansa dar-
stellt. Auf der anderen Seite ist zu berücksichtigen,
daß Muansa als Sitz der Verwaltung und als alter
Handelsplat, in welchem nicht unbeträchtliche Kapitalien
angelegt sind, Anspruch darauf erhebt, als Endpunkt
gewählt uaör Werden-
Fi Wahl der Muansalinie sprechen folgende
E—
1. Die Linie durchschneidet das eigentliche Herz des
Bezirks, in dem sie die fruchtbarsten und vieh-
reichsten Landschaften durchquert und den an-
schließenden Landschaften gute Anschlußmöglich-
keiten gibt, so daß ein großer Teil des Bezirks
wirksam aufgeschlossen wird.
Muansa ist, wie bereits ausgeführt, das be-
stehende Handelszentrum des Bezirks. Neben
Sitz der Verwaltung ist hier der Standort
einer Schutztruppenkompagnie, sowie eine Station
für drahtlose Telegraphie. Es ist schön und
geschützt gelegen und kann mit verhältnis-
mäßig geringen Aufwendungen auch gesund
gemacht werden.