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Am 30. August 1914 fand der Gerichtsassessor
Herr Dr. Erhard Schippel
als Leutnant der Reserve im 4. Königlich Sächsischen Feldartillerie-Regiment Nr. 48 auf dem
Schlachtfelde den Heldentod. ·
Der Gefallene war dem Seminar für Orientalische Sprachen zur Vorbildung für den
Kolonialdienst überwiesen und hat sich stets als überaus fleißiger und pflichttreuer Beamter bewährt;
auch durch seine liebenswürdigen persönlichen Eigenschaften hatte er sich allgemeine Anerkennung
und Wertschätzung erworben.
Sein Andenken wird stets in hohen Ehren gehalten werden.
Berlin, den 18. September 1914.
Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts.
Solf.
Am 29. August d. Is. fand der Forstassessor
Herr Martin Platzer
als Leutnant der Reserve des Königlich Bayerischen 8. Reserve-Infanterie-Regiments auf dem Schlacht-
felde den Heldentod.
Der Gefallene war dem Seminar für Orientalische Sprachen zur Vorbildung für den
Kolonialdienst überwiesen, hatte währenddessen seit längerer Zeit im Reichs-Kolonialamt gearbeitet
und sich dabei als ein ebenso kenmtnisreicher wie fleißiger und pflichttreuer Beamter bewährt. Eine
violversprechende Laufbahn im Kolonialdienst lag vor ihm.
Sein Andenken wird stets in hohen Ehren gehalten werden.
Berlin, den 22. September 1914.
Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts.
Solf.
Auf dem Schlachtfelde fand den Heldentod als Leutnant der Reserve des Infanterie-
Regiments Nr. 136 der Gerichtsassessor
Herr Dr. Rudolf Uhlstein.
Der Gefallene, der sich am Seminar für Orientalische Sprachen für den Kolonialdienst vor-
bereitete, hat besondere Tüchtigkeit und Pflichttreue bewiesen.
Ein ehrenvolles Andenken ist ihm gewiß.
Berlin, den 23. September 1914.
Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts.
Solf.
Am 15. September d. Is. erlitt bei Ferme Saint Marie den Heldentod für das Vaterland
der Geheime expedierende Sekretär im Reichs-Kolonialamt, Landmesser
Herr Reinhold Hahn,
Oberleutnant der Reserve im Infanterie-Regiment Nr. 55.
Der Verstorbene ist im Jahre 1904 in den Kolonialdienst eingetreten und war bis zum
Jahre 1908 in Kamerun sowie vorübergehend in Togo tätig. Der Zentralverwaltung gehört er
seit Oktober 1908 an.
Die Kolonialverwaltung verliert in dem Dahingeschiedenen einen bewährten Beamten, der
sowohl im inneren als auch im äußeren Kolonialdienst stets sein Amt mit großer Pflichttreue ver-
sehen hat. Sein gewinnendes Wesen und seine persönliche Liebenswürdigkeit sichern ihm ein
dauerndes und ehrenvolles Andenken bei allen denen, die mit ihm in Verbindung gestanden haben.
Berlin, den 26. September 1914.
Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts.
Solf.