Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Gäle hat eine doppelte Umwallung von Reisig- 
mauern im Abstand von etwa 200 m und 500 m 
vom Ort. Etwa 20 Hütten für Männer wurden 
gezählt und 20 Hütten für Frauen. 
22 Frauen hatten: 
2 Frauen: 3 Kinder, 
7 - : 2 
S 
2 
6 = 1 Kind, 
= 0 Kinder. 
Von den sechs kinderlosen Frauen sollen zwei 
jungfräulich sein, zwei gewohnheitsmäßig mit 
Bambusstamm abtreiben, eine Unterleibskrankheit 
haben und eine ohne Erfolg den Geschlechts- 
verkehr üben. 
Zur Zeit des Besuches waren 15 Männer 
und 2 Frauen anwesend, — alle Männer hatten 
Messer und Fischspeere und waren sehr schen. 
Das Dorf Kapanänka liegt im Bergeinschnitt 
der Insel Garna. 4 Männerhäuser sind mit 2, 
5, 3 und 2 Männern belegt, 10 Frauenhäuser 
mit je 1 Frau. 5 Frauen haben je 1 Kind, 
3 Frauen haben je 2 Kinder, 1 Frau ist schwanger, 
1 Frau hat totgeboren. 
Der Luluwei Pebügo war weder lebhaft noch 
mitteilsam. 
Lüngo hatte 4 Frauenhäuser mit 5 Frauen 
und 2 Kindern, 2 Männerhäuser für zusammen 
5 Männer. 1 Frau ist Jungfrau, 1 Frau hat 
2 Kinder, 1 Frau hat 1 Kind, 1 Frau ist schwanger, 
1 Frau mit schlimmem Fuß ist schwanger. 
Die Häuser sind unten mit Kulirinde ge- 
wandet, oben mit Rumablättern gedeckt. 
Auf dem Festlande der Halbinsel 
folgende Ortschaften besucht: 
Das Dorf Pangäl u liegt oberhalb der Nord- 
westecke des Garnahafens auf einem gleichnamigen 
Bergkegel, von dem ein steiler Kanackerpfad zu 
den Robert Koch-Geisern — oder wie der Ein- 
wurden 
geborenenname ist — zu den „Nawüga“ führt. 
Auf dem Geiserfeld befanden sich vier kleine 
Geiser in Aktion — einer erreichte in Intervallen 
von etwa fünf Minuten eine Höhe von 5 bis 
20 m. Die Geiserausbrüche wurden kinemato- 
graphisch ausgenommen. 
Pangäln hat: 30 Frauenhäuser für 80 bis 
90 Frauen = gatawi'nine und 60 Kinder — 
»koma«, 9 Männerhäuser für etwa 70 Männer 
— Sbako'bie. Der Luluwei Maramüdui besitzt 
allein 4 Häuser. Unter den Frauen sind an- 
geblich 6 Jungfrauen und 4 alte Frauen. 
Querab vom Ankerplatz nach Norden liegt 
auf einem Berg des gleichen Namens das Dorf 
Bkle, das in 2 bis 3 Stunden zu Fuß von 
Garuahafen erreicht wurde. 
Es fanden sich dort 5 Häuser für 22 Männer, 
13 Häuser für 15 Frauen (2 Häuser für je 
2 Frauen — sonst hat jede Frau ein Haus). 
  
Von 15 Frauen haben 8 keine Kinder, 2 Frauen 
1 Kind, 4 Frauen 2 Kinder — davon ist eine 
wieder schwanger —, 1 Frau 4 Kinder. Die 
Hütten waren seitlich mit Rinden oder grob- 
behauenen Brettern (Resten zerbrochener Kanus), 
oben mit Palmblättern gedeckt. 
Der Bangäm (etwa 990 m) bildet die höchste 
Erhebung, etwa dort, wo die Halbinsel Willaumes 
in die Hauptinsel Üübergeht. In leichtem Abfall 
erreicht sie dann an ihrer schmalsten Stelle eine 
geringe Höhe von 100 bis 150 m. Hier liegt 
die Einschnürung der pilzförmigen Halbinsel, auf 
der sich der majestätische Bergkegel Wangöre zu 
1164 m Höhe erhebt, der der ganzen Szenerie 
das eigene typische Gepräge gibt — wie der 
Fusiyama dem nördlichen Japan. 
Der Wangöre wurde bisher fälschlich Böla 
genannt. In Wirklichkeit findet sich der Name 
Böla nur noch in einem kleinen Dorfe im Süd- 
westen von Garuahafen mit etwa folgender Be- 
siedelung: Es hat 6 Häuser für Frauen, 3 Hänser 
für Männer; 4 Männer wohnen im 1. Haus, 
5 Männer im 2. Haus, 6 Männer im 3. Haus. 
1 Haus mit 1 Frau ohne Kind, sie treibt ab, 
1 Haus mit 1 Frau und 1 Kind, 1 Haus mit 
2 Frauen (1 hat Kind — 1 junges Mädchen), 
1 Haus mit 1 Frau und 2 Kindern, 1 Haus mit 
1 Frau und 1 Kind, 1 Haus mit 1 Frau und 
2 Kindern. 
Nördlich vom Wangöre erhebt sich die Halb- 
insel zu etwa 150 bis 200 m, bildet einen krater- 
förmigen waldigen Bergring mit einem etwa 
25 aokm (Schätzung des Bezirksamts) großen 
Kratersee, in den von Süden wiederum eine 
buchtenreiche kleine flache Halbinsel hineinragt- 
Die nördlich vom Kratersee gelegene Bergland- 
schaft, die also den Norden und den Nordwesten 
der Halbinsel einnimmt, heißt Bülu (Höhe 300 bis 
400 m). Sie ist von etwa 10 Gehöften, zum 
Teil Dörfern besiedelt, über welche folgende Er- 
hebungen vorliegen: 
Die Siedelungen des westlichen Bülu sind: 
Bulei, Ndäwa, Kéa, Köbi, Mankea. 
Sie bestehen aus je 2 bis 5 Hütten und liegen 
immer etwa 5 Minuten Weges voneinander., 
Ndäwa ist das Gehöft des Häuptlings Kaugo, 
des Sohnes des Büka und der Löga. Büka- 
war der Sohn des Kandäku und der Mänaga-= 
Es ist anzunehmen, daß dieser Eingeborenen- 
name der wesentlich weiter südlichen Bucht „Dan- 
däwa“ (Bezirksamt) den Namen gegeben hat. 
Kaüugo ist mit Lelöa verheiratet und hat einen 
etwa 14 jährigen Sohn Wälupa. Er ist einer 
der wenigen Kanacker, die im rüstigen Alter eine 
kreisrunde Glatze in der Wirbelgegend aufweisen-
	        
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