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Weißen vom Bahnhof der Mittellandbahn nach
dem Regierungshospital in Duala vorbeitragen
sehen.
Diese beiden Angriffe auf Edea zeigen, welch
kräftiger Offensivgeist in unserer Truppe lebt,
trotz der erdrückenden Uübermacht, der sie sich
gegenüber befindet und standhält.
Die amtlichen Nachrichten über den süd-
lichen und östlichen Kriegsschauplatz lauten:
„ Auf der Südfront:
Nach dem Fall Ukoko erwartete Ojem auf
irrtümliche Meldung, daß 800 Gewehre von
Ukoko nach spanischer Ecke unterwegs, erneuten
Angriff des am 6. September zurückgeschlagenen
Gegners.
3 Abteilungen- unter Befehl des Hauptmanns
von Heigelin versammelt. Nach Eintreffen der
Besatzung Ukoko 123 Gewehre, die der Kom-
mandant Eltester nach Ojem rettete, unternahm
von Heigelin am 26. Oktober Vorstoß nach
Ebom am Mkam, warf französische Be-
satzung unter erheblichen Verlusten nach
Essone zurück, erbeutete in Mekumekoge am
Mgwe größere Mengen Verpflegung und ging
zurück nach Ausfouragierung des Feindes Grenz-
gebiet nördlich Abiane hinter Wolö. Nach einem
kühnen und erfolgreichen Vorstoß der Be-
satzung von Ngarabinsam gegen Mvadhi
ist diese, sowie die Besatzung von Minkebe nach
Akoafim gerückt. Erneute feindliche Offensive
gegen Iwindo-Bezirk bislang nicht gemeldet.“
„Auf der Südost= und Ostfront:
9. Kompagnie und Abteilung von der Marwitz
300 Gewehre untei Befehl des Hauptmanns
Eymael sollte Wesso besetzen, um Ssanga-
Schiffahrt zu sperren und feindliche Offensive
vom Ubangi am Mambere zum Stehen zu
bringen. Trotz erfolgreichen Gefechts bei
Tibundi 11. September, Ngali 26. September
und Djembe 8. Oktober konnte der durch Belgier
verstärkte Gegner nicht allein Wesso überlegen
besetzen, sondern auch mit Unterstützung seiner
Flußkanonenboote mehrere Transportdampfer
gegen Nola durchdrücken. Nola, von 6. Kom-
pagnie besetzt, wurde von Osten, Südwesten und
Kanonenboot gleichzeitig angegriffen und am
18. Oktober genommen. Oberleutnant Meyer,
Leutnant Knoerzer, Dr. Koch, Vizefeldwebel
Einfeldt, Sanitätssergeant Patschke, 12 farbige
Soldaten kriegsgefangen, 3 Maschinengewehre
verloren, 20 Tote und Verwundete. Rest schlug
sich durch nach Gasa und vereinigte sich mit der,
vor überlegenem Gegner (600 Gewehre) von
Carnot auf das befestigte Baturi zurück-
weichenden 5. Kompagnie. Weiter nördlich soll
Bei Ojem standen seit Anfang Oktober
Gegner mit über 400 Gewehren von Bosum
auf Bumeid vorrücken. Deshalb Vereinigung am
Kadöi angeordnet, sowie weitere Kompagnie zur
Unterstützung bereitgehalten. Die 12. Kompagnie
hat am 21. August französisch Lami') ange-
griffen, dessen Besatzung auf Archambault
zurückging. Ngaundere klärt Südosten gegen
Babua und Buala auf. Die Engländer sollen
erneut bei Yola sammeln.
Zimmermann.“
„26. September das von den Franzosen be-
setzte Ngali am Dscha genommen. Ober-
leutnant Henner, Leutnant von Minkwitz ver-
wundet, der letztere nachträglich der Verwundung
erlegen. -
8. Oktober Djembe am Ssanga erstürmt.
18. Oktober Franzosen nehmen Nola nach
fünftägiger Belagerung. 2 Offiziere, 2 Unter-
offiziere, einige farbige Soldaten gefangen,
1 Geschütz, 3 Maschinengewehre verloren.
26. Oktober Kampf an der spanischen Ecke
südlich Ojem. Franzosen aus festen Stel-
lungen in Ebom und Mbolensork heraus-
geworfen. 1 französischer Offizier gefangen.
In einem dritten Gefecht wird ein franzöfisches
Proviantmagazin auf französischem Gebiet ge-
nommen.
Ende Oktober Carnot und Buar räumen.
Neukamerun östlich der alten Grenze befindet
sich in den Händen der Franzosen. Neu-
kamerun südlich der alten Grenze außer
Ukoko ist vom Feinde frei.
Franzosen bis Bumbe 2. Dezember vor-
gedrungen. Wir halten Baturi, das Franzosen
nördlich umgehen wollen. Bei Binge haben
Franzosen Kadsi überschritten. Dume stark
verschanzt. In Longji am 27. November etwa
600 Mann gelandet. Kribi besetzt. Ihre vor-
geschobenen Sicherungen wurden bis dicht vor
Kribi zurückgedrängt.
Ebermaier.“
Uber die militärischen Operationen zwischen
Wesso und Nola im Ssangagebiet gibt das
amtliche „Journal du Congo“ von Mitte No-
vember folgende Einzelheiten:
„Mit Beginn Oktober bemächtigte sich eine
von Oberstleutnant Hutin befehligte Kolonne, die
gleiche, welche schon Bonga genommen und
Wesso wieder besetzt hatte, des Orts Djembe
50 km nördlich Wesso am Ssanga und setzte
ihren Weg gegen Nola fort. Die Verbindung
zwischen dieser Kolonne und dem vom Oberst-
leutnant Hutin gesicherten Posten von Wesso
wurde einige Tage nachher durch Feind ab-
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*7) Soll wohl Lai heißen. (N. K. A.)