Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVI. Jahrgang, 1915. (26)

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Manus besteht zum großen Teil aus Blöcken 
gehobenen Korallengrundes mit aufliegender 
Humusscholle. In der Gegend der Südwesthuk 
wurden besonders schwere Basaltformationen ge- 
sehen. Der Korallengrund ist am größten Teil 
der Küste von ausgedehnten Mangrovensümpfen 
bedeckt, denen sich zum Festland hin eine teil- 
weise bis zu 100 m hohe rote Lehmschicht anfügt. 
Diese stark tonhaltigen Lehmlager wurden in 
ausgedehntestem Maße an der Südküste zwischen 
Lotja und Tschädschi beobachtet. Doch beweist 
die Tonindustrie von Hus (Nordküste) und 
Mbüke (weitab von der Hauptinsel), daß auch 
in den vom Vermessungsschiff nicht berührten 
Gegenden der Insel große Schätze dieses wichtigen 
Materials vorhanden find. Ich möchte an dieser 
  
Stelle der Überzeugung Ausdruck geben, daß der 
teure Hausbau mit Bauholz aus Sydney auf 
einer Insel wie Manus absolut ersetzt werden 
müßte durch einen Ziegelbau, dessen Material 
an Ort und Stelle mit geringsten Mitteln her- 
gestellt werden könnte; dieses um so mehr, als 
die minimalen Erschütterungen der Erdrinde, die 
dort vorkommen sollen, durch ein hölzernes 
Fundament zweifellos ausreichend aufgehoben 
werden. 
Ein Besuch auf Jap bringt einem von neuem 
zum Bewußtsein, wieviel günstigere Wohnungs- 
verhältnisse der Steinbau dem Europäer ermög- 
licht. Die Anlage einer Ziegelei auf Manus 
würde einen Umschwung im Hausbau des Archipels 
zum Besseren im Gefolge haben. 
S..—.W. — — — 
Rolonialwirtschaftliche Mitteilungen. 
—––. —— — 
Die neuen Vorsitzenden des Kolonlal-Wirtschaftiichen 
Komitees. 
In der kürzlich abgehaltenen ordentlichen Mit- 
gliederversammlung des Kolonial. Wirtschaftlichen Ko- 
mitees, wirtschaftlichen Ausschusses der Deutschen 
Kolonial-Gesellschaft, wurden an Stelle des im Jannar 
...—.—— 
  
verstorbenen bisherigen Vorsitzenden Fabrikbesiners 
Karl Supf der Generaldirektor a. D. Dr.-Ing. Wilhelm 
von Oechelhaeuser-Dessau zum Vorsitenden, Graf 
Eckbrecht von Dürkheim-Montmartin-Oannover 
und Geheimer Baurat Friedrich Lenzg-Berlin zu siell- 
vertretenden Vorsitzenden gewählt. 
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Kaohaocausfuhr der Dominikhanischen Republih 
im November 1914.“) 
  
Uber die Häfen: kg Wert 3 
Macoris 40 697 9019 
Puerto Plata 1 362 716 263 751 
Samanü. 101 578 15246 
Sunchez 712 027 95567 
Santo Domingo 21 237 4217 
Zusammen 2238 255 387 830 
1913 141412 92 009. 
Die im November ausgeführte Menge war für 
die Vereinigten Staaten von Amerika bestimmt. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in San Domingo.) 
Der Cissaboner Kahüomarkt im Dezember 1914 
und Januar 1915.“) 
BMährend des Monats Dezember blieb in Lissabon 
die Nachfrage nach S. Thomé-KRakao gut. Sie steigerte 
sich sogar im Laufe des Monats derartig, daß die ver- 
sügbaren Dampferräume für die Verschiffungen nicht 
ausreichten. 
Die Preise entwickelten sich dementsprechend. Am 
Schlusse des Jahres war der Preis für Kalao guter 
Qualität 6 850 für 15 kg. Seitdem ist er weiter ge- 
stiegen. 
Im Dezember 1914 (und 1913) betrug die Zufuhr 
) Agl. „D. Kol. Bl.- 1915, S. 41. 
  
83 048 (135 405), die Ausfuhr 109 971 (46 635) und der 
Vorrat am letzten 74 426 (154 973) Sack. 
Das Geschäft in S. Thomé-Kakao ist in Lissabon 
im Januar lebhaft gewesen. Die Nachfrage hält an, 
und der Preis ist infolgedessen auf 77800 für 15 k 
gestiegen. 
Im Jannar 1915 (und 1914) betrug die Einfuhr 
102 774 (43 657), die Ausfuhr 87 480 (71 867), und der 
Vorrat am 31. Jannar 89 720 (120 763) Sack. 
(Bericht des Kaiserl. Ronsulats in Lissabon.) 
  
Der khahdomarkt in Scuador im 4. Viertelfahr 1914.“) 
Die Ankünfte auf dem Kakaomarkt in Ecnador 
waren in der ersten Hälfte des Oktober recht 
gering, und da einige Aufträge ausguführen waren, so 
zogen die Preise etwas an. Man bezahlte bis zu 
11,50 Sucres"") für guten Arriba, 11,00 Sueres für 
Balao und 13.00 Sucres für Machula. Die Zufuhren 
(verglichen mit der ersten Hälfte des Öktober 1913) 
betrugen: Arriba 3504,63 (19 814.,.7|, Balno und Na- 
ranjal 5339,34 (15676.98), Machala 3272.31 (9693.3), 
zusammen 12 116.28 (45 185.09) spanische Pfund.“) 
Im letzten Halbmonat Oktober blieben die 
Ankinsfte noch etwas hinter deuen der ersten Hälfte 
zurück und erreichten damit nicht den vierten Teil der- 
  
*] Vgl. zuletzt „D. Kol. Bl.“ 1914, S. 714. 
*) 1 Sucere = 2 .7 
*1II spanisches Piund = 0,16 ki; 
Zentner = 10 ku. 
1 spanischer
	        
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