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den Friedrich-Wilhelmshafen von Westen her be-
greugenden breiten Halbinsel, die für die weitere Aus-
dehnung der Ansiedelung seitens des Gouvernements
in Aussicht genommen ist, erhielt die Neu Guinea
Compagnie ein Stück Land von etwas mehr als 4 ha
in günstiger Lage zugeteilt. Von besonderer Bedeutung
für die Bewertung des Grundbesitzes der Neu Guinea
Compagnie ist eine von dem Gonvernement eingeführte
Preiserhöhung für Regierungsland, nach der der Ver-
kaufspreis von 5.4# auf 20 . für den Hektar herauf-
gesetzt wurde.
Schiffahrt. Die Dampfer „Siar“" und „Ma-
dang“ hielten den Frachten= und Personenverkehr mit
den Pflanzgungen und Handelsstationen im Archipel
bew. in Kaiser-Wilhelmoland aufrecht und dienten
soviel wie möglich der Anwerbung. In gleicher Weise
war der Motorschuner „Witu“ auf den Witu-IJnseln
tätig. Die alte Ketsch „Frida“ sprang bei einem
sehr schweren Unwetter auf der Reede von Eitapé leck
und sank. Der Kutter „Tamberan“ mußte wegen
Altersschwäche außer Betrieb gesetzt werden. Zwischen
Rabaul und Herbertshöhe wurde ein regelmäßiger
Personenverkehr durch die Motorpinasse „Maski"“
aufrechterhalten. Auf einer kleinen Werft im Archipel
wurde ein Motorschuner für die Station Käwieng
erbaut und zwei weitere wurden für die Station
Eitapé und die Administration Herbertshöhe auf
der Werft in Rabaul in Auftrag gegeben. Motor-
schuner geringer oder mittlerer Größe sind als die für
die Arbeiteranwerbung geeignetsten Schiffe erkannt
worden, die den weit kostspieligeren Dampfern das
Anwerbegeschäft abnehmen sollen. Bereits in dem
letzten Geschäftsbericht ist eine Neuorganisation der
Schiffahrt angekündigt worden, und diese ist mit der
Einstellung von Motorschunern als Ersatz für die
Dampfer oder wenigstens einen der beiden Dampfer
begonnen worden.
Zölle, Steuern und Gebühren. Insgesamt
wurden entrichtet: 368 605 rI gegen 281 209 M im
Vorjahre, es hat also eine Steigerung um 87 306 .
stattgefunden, die bei einem Vergleich der Unkosten des
Geschäftsjahres mit dem Vorjahre in Rücksicht zu
ziehen sind.
Finanzielles. Geschäftsabschluß. Die Ein-
nuhmen aus dem Verkauf von Produkten betragen
2 716 481 K. oder 462 624 %# mehr, die Einnahmen
aus dem kaufmännischen Betriebe dagegen nur 617605.7“
oder 41317 M weniger als im Vorjahre. Die große
Steigerung unserer Produktenausfuhr zeigt sich daher
in einem namhaften Uberschuß ausf Produktenkonto.
Der Rückgang des Verdienstes im kaufmännischen Be-
triebe ist anzusehen als eine Folge der sich immer
mehr verstärkenden Konkurrenz und der den eigenen
Beamten beim Bezug von Waren eingeräumten gün-
stigeren Bedingungen. Die Gesamtunkoften im Schutz-
gebiete haben sich von 2 161 493 K auf 2 137 933 ./4
gegen das Vorjahr ermäsiigt. Unter Berücksichtigung
der Mehrausgabe für Zölle (69 918.44!) und des im
Vorjahre unter Reingewinn erscheinenden Postens
„garantierte Tantiemc, Gratifikationen usw. 37800.7““,
der in diesem Jahre unter den Ausgaben verbucht ist,
zeigt der Vergleich mit dem Vorjahre eine Abnallme
der wirklichen Ausgaben um 131 308.1 oder 6 v. H.
Außerdem sind in den Unkoften rund 41.000.X ent-
halten, die der Einkauf der Handelskopra mehr als im
Vorjahre erforderte. Die ordentlichen Abschreibungen
betragen 200 740 . 44, d.i. 124 641 ./¼ mehr als im Vor-
jahre. Die Unkosten in Berlin haben sich um 1575 M
auf §1 518 .K ermäaßigt.
Der Saldo des Kontos Grundbesitz ist dem vor-
jährigen gleich geblieben. Die geringen Ausgaben sind
auf sachliche Ausgaben übernommen worden. Auf die
Anlagewerte haben wir angemessene Abschreibungen
gemacht. Von Konto „Hafenanlagen“ haben wir die
Werte der größeren Pinassen „Warangoi“ und „Maski"
auf Konto „Schiffe“ mit 26 000 .¼¼“ übertragen, wo sie
mit dem gleichen Betrage als Zugang erscheinen. Alle
Vorräte auf den Schiffen, welche über deren Aus-
rüstung hinausgehen, sollen in Zukunft noch auf Lager
geführt werden, von dem aus auch die Verrechnung
erfolgt. Zu dem Zwecke war ein Materialien= und
Warenübertrag von 28 235 .“ auf Lagerkonto er-
forderlich.
Die Umwandlung der restlichen Stammanteile in
Vorzugsanteile ergab einen reinen Zuzahlungsbetrag
von 84 421.#%, welchen wir zuzüglich 15 578 .4 zur
Abrundung mit 100 000 ./K der „besonderen Reserve“
zugeführt haben. Die satzungsgemäße Reserve hat die
in den Satzungen vorgeschriebene Höhe bereits erreicht;
eine weitere Zuwendung ist daher nicht erforderlich.
Mit Befriedigung können wir aus den Zahlen
unseres Rechnungsabschlusses feststellen, daß die Ein-
nahmen wesentlich gestiegen und die Ausgaben
erfreulich gefallen sind, und daß bei fast dreifachen
Abschreibungen und einer vergrößerten Zinsbelastung
(25 237 .) der Uberschuß von 927 837 K¾ gegen
643 304 + = 284 533 . mehr beträgt. Infolge der
im März 1914 stattgehabten Kapitalserhöhung hat
sich unsere Verschuldung inzwischen bedeutend vermin-
dert, so daß im laufenden Jahre mit einer wesentlich
geringeren Zinslast zu rechnen ist. Der erzielte Über-
schuß würde die Verteilung einer Dividende von
mindestens 7 v. H. gestatten. In Anbetracht der
für die Kolonialgesellschaften bei dem Mangel jedes
Geldeinganges besonders ungünstigen Verhältnisse, die
der Krieg nach sich gezogen hat und auf die wir im
nächsten Kapitel näher eingehen werden, beantragen
wir jedoch für 1913 14 von der Verteilung einer
Dividende abzusehen und den UÜberschuß auf neue
Rechnung vorzutragen.
Aussichten des laufenden Geschäftsjahres.
Die in den letzten Jahren in diesem Kapitel mitge-
teilten Aussichten des laufenden Geschäfts-
jahres lauteten der erfreulichen Entwicklung unseres
Unternehmens gemäß stets günstig und fanden in dem
darauf folgenden Rechnungsabschlusse stets ihre Be-
stätigung. Auch das neue Geschäftsjahr 1914/15, das
Kriegsjahr, setzte von Beginn ab günstig ein. Allein
die Produktenverschiffungen des 1. Quartals 1914 be-
trugen, soweit sie vor Unterbrechung der Verbindung
mit Neuguinea bekannt geworden sind, rund 63 000 ka
Kakao, an Kantschuk über 5300 kg, an Kopra 1218 t,
an perlmutterhaltigen Muscheln 28 t. Die Märkte
waren zu dieser Zeit günstig. Der Kopramarkt bot
nach dem starken Rückschlag Ende 1913/14 wiederum
bessere Preise, selbst der Kautschukmarkt zeigte ein
freundlicheres Bild. Auf Grund dieser günstigen Zahlen
waren wir zu den besten Hoffnungen für das Ergebnis
des Jahres 1914/15 berechtigt. Leider wurden sie
durch den jähen Kriegsausbruch mit einem Schlage
zerstört. Die gesamten Verladungen waren bei Aus-
bruch des Krieges unterwegs. Ihr. größerer Teil.
lagert an Bord von Schiffen, die sich in neutrale Not-
häfen retten konnten, ein kleinerer Teil fiel in die
Hände der Engländer und ist, soweit nicht kriegsver-
sichert, als verloren zu betrachten. Der gesamte Ver-
kehr mit unseren Niederlassungen in Neuguinea ist
durch die Sperrmaßnahmen der Feinde unterbunden
worden. Die Direktion hat daher seit Anfang Sep-