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Dle neue Baumwollernte der Vereinigten
Staaten von HKmeriha.
Das Bundesamt für Ackerbas hat zwei interessante
Berichte über die neue Baumwollernte ver-
öffentlicht.
Der erste bezieht sich auf die Größe der Anbau-
fläche, welche nach den angestellten Ermittlungen in
diesem Jahre 31 585 000 Acker gegen 37 406 000 im
Vorjahre beträgt, so daß eine Verkleinerung um
5 821 000 Acker stattgefunden hat. Dieser Bericht ist
mit Genugtuung aufgenommen worden; denn angesichts
der Weltwirtschaftslage war schon im vorigen Herbst,
als man sich einer ungewöhnlich großen Ernte gegen-
übersah, die mangels regelmäßiger Verkehrobedingungen
besonders schwer zu versilbern war, die dringende Not-
wendigkeit erkannt worden, die nächste Baumwollernte
kleiner zu gestalten. Die jetzige Verringerung der
Anbaufläche, die in den einzelnen Staaten zwischen 10
und 20 v. H. schwankt und im ganzen 15.7 v. H. be-
trägt, läßt eine Verminderung der diesjährigen
Ernte um etwa 3½ Millionen Ballen erwarten.
Der zweite Bericht der Bundesbehörde bezieht sich
auf den Stand der Baumwollfelder, der mit
80,3 v. H. gegen 79,6 v. H. zur gleichen Zeit des Vor-
jahres angegeben wird. Im allgemeinen stehen die
Felder in den einzelnen Staaten gut, doch sind sie
namentlich in Arkansas und Südkarolina noch zurück;
Mississippi, Teras, Louisiana und Kalifornien stehen
über dem angegebenen Durchschnitt. In manchen Di-
strikten wird über vermehrtes Auftreten des Kapsel-
käfers (boll weevil) geklagt, doch ist es noch zu früh,
um sagen zu können, welchen Schaden er angerichtet
hat. Erst die späteren Sommermonate können dies
entscheiden.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in New-Orleans
vom 6. Juli 1915.)
Errichtung eines Kautschuhmarktes in Batavia.“)
Das Kaiserl. Generalkonsulat in Batavia berichtet
unterm 31. Mai d. Is.: Früher, als erwartet, ist der
Bataviasche Kautschukmarkt ins Leben gerufen
worden. Der vielfache Widerspruch, der sich gegen den
Plan in der Offentlichkeit, besonders in der Presse,
erhoben hatte, hat seine Ausführung nicht hindern
können. Die ersten wenig umfangreichen Verkäufe
haben bereits stattgefunden, geben aber bei Berück-
sichtigung der jetzigen Umstände kaum schon hinreichen-
den Anhalt dafür, ob die Schöpfung aussichtsreich oder
zu einem mehr oder minder frühen Ende bestimmt ist,
wie von manchen vorausgesagt wurde.
Der Entfaltung des Marktes stehen augenblicklich
vor allem zwei Umstände äußerst hindernd im Wege:
) Vl. „D. Kol. Bl.- 1915, S. 188.
die schwierigen Verschiffungsverhältuisse und das Fern-
bleiben des Erzeugnisses aller der Kautschukunterneh-
mungen vom Markte, in denen britisches Kapital eine
maßgebende Stimme hat, was in sehr weitem Umfang
der Fall ist.
Fallen diese beiden Momente weg, was mit oder
bald nach dem Friedensschluß zu erwarten ist, so werden
vermutlich doch die Stimmen recht behalten, die eine
gedeihliche Entwicklung des Marktes vorausgesagt
haben.
Miederländisch-Indien.
Kopraausfuhr aus Padang 1911.
Für Sumatras Westküste ist der wichtigste Aus-
fuhrartikel Kopra, deren Gewinnung zunimmt. Es
wurden im Jahre 1914 296 000 Pikul (zu 61.76 kg)
ausgeführt. Gleich nach Ausbruch des Krieges war
Kopra nahezu unverkeuflich infolge der Unsicherheit,
ob Ausfuhren während des Krieges möglich wären.
Die Ausfuhrhändler wollten sie nur zur Hälfte des
früheren Preises auf Lager nehmen, was jedoch die
Gewinnung der Kopra für die Eingeborenen nicht
mehr lohnend machte, so daß diese die Früchte einfach
in Abwartung besserer Zeiten auf den Bäumen ließen.
Es zeigte sich aber einige Wochen später, daß die Ver-
schiffungen regelmäßig möglich waren und daß die
niederländischen Dampferlinien auch während des
Krieges die Fahrt unterhalten würden. Infolgedessen
und weil Kopra in den Niederlanden lebhaft begehrt
wurde, stiegen die Preise im September und gingen
stetig höher, wodurch gegen Ende des Jahres wieder
eine rege Ausfuhr stattfand, welche noch bedeutender
gewesen wäre, wenn genug Verschiffungsgelegenheit
bestanden hätte. Während früher die Padang-Kopra.
fast ausschließlich in Marseille verkauft und ver-
arbeitet wurde, wurden Verschiffungen nach Marseille
seit Ausbruch des Krieges zuerst schwierig und später
unmöglich, weshalb die Kopra nach Amsterdam gesandt
wurde. Mithin ist der Markt für Padang-Kopra seit
Ausbruch des Krieges von Marseille nach Amsterdam
übergesiedelt. Nachfolgende Ziffern geben eine Uber-
sicht der Kopramenge, welche vor und nach Ausbruch
des Krieges nach den folgenden Plätzen verschifft wurde:
Nach Marseille: Pikul Pikul
vor dem 2. Aug. 149 605, nach dem 2. Aug. 4643
Nach Amsterdam:
vor dem 2. Aug. 22 771 2.. 117124
Nach anderen Plätzen:
vor dem 2. Ang. 180 2. 1 684
Zusammen 172556 123 451
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats
in Padang.)
Literatur-Bericht.
Taschenbuch der Kriegsfflotten. XVI. Jg. 1915. Hrg.
von Kapitänleutnant a. D. B. Weyer. Alit Schiffs-
bildern usw. Ilünchen. J. F. Lchmanns Verlag,
1915. Treis 5.4.
In der neuen Ausgabe sind nicht nur die Flotten-
listen der feindlichen und der neutralen Stnaten bis
Ende Mai richtiggestellt — die von Deutschland und
Osterreich muhten aus nahelicgenden Gründen wieder
nach dem Stand vor Kriegsausbruch gebracht wer-
den —, der neue Band enthält auch noch als wert-
volle und interessante Zugabe ein Verzeichnis aller
Schiffsverluste der feindlichen Flotten (bis Ende Mui)
unter genauer Angabe von eit, Ort und Art der
Verluste. Diese Verlustliste — bis 10. Juni wauren
76 feindliche Schiffe vernichtet — zu verfolgen, ist
einc Erquickung für jedermann; sie ist übrigens durch