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gesetzt, und mit den beiden letzten Schrapnell-
schüssen einer der feindlichen Flieger herunter-
geholt worden war, wurde das Schiff auf Be-
fehl des Kommandanten gesprengt.“
Danach bedurfte es eines zweimaligen
Angriffs, deren erster sogar vollkommen ergebnis-
los verlief, unter Mitwirkung von vier Kreuzern,
drei Hilfskreuzern, sieben armierten Walfischfängern
und zwei starken Monitoren, zusammen also
16 Schiffen, um den deutschen Kreuzer außer
Gefecht zu setzen.
Der von der englischen Admiralität aus-
gegebene Bericht (siehe 5. Mitteilung) verschweigt
diesen enormen Kräfteaufwand, erwähnt bei dem
ersten Angrisf nur die beiden Monitore und
gesteht beim zweiten Angriff die Mitwirkung der
beiden Kreuzer „Weymouth“ und „Pioneer“ zu.
Bemerkenswert ist, daß der Befehlshaber des
englischen Geschwaders in seinem Bericht an die
Admiralität erklärt, daß seine Aufgabe äußerst
schwierig und nur mit Hilfe der Monitore zu lösen
gewesen wäre.
Nachdem er sich bis zum letzten Augenblick
seiner ihm an Geschützzahl und Stärke um das
Vielfache überlegenen Gegner erwehrt hatte,
wurde der Kreuzer schließlich von der von Bord
gehenden Besatzung auf Befehl des Kommandanten
in die Luft gesprengt und hat somit ein ruhm-
reiches Ende gefunden.
Über die weitere Tätigkeit der englischen See-
streitkräfte an der Küste Deutsch-Ostafrikas er-
fahren wir nach den von London aus verbreiteten
Nachrichten folgendes:
Der Oberkommandierende des Kap-Geschwaders
meldet:
„Am 29. Juli d. Jc. besuchten zwei Kriegeschiffe,
begleitet von kleinen Fahrzeugen, Lindi. Letztere rekog-
noszierten auf dem Flusse, durchschnitten das über den
Fluß führende Telegraphenkabel und machten den auf
dem Flusse liegenden Dampfer? Präsidente der Deutschen
Ostafrika-Linie unbrauchbar, nachdem die Eingeborenen-
nannschaft, die ihn beaufsichtigte, entfernt worden war.
Am 17. August wurde ein in Daressalam liegendes
denutsches Schiff durch das Feuer unserer Kreuzer voll-
ständig zerstört. Die Deutschen boten keinen Wider-
stand, und wir hatten keine Verluste.
Am 18. August besuchte ein Teil des Geschwaders
Tanga. Die kleinen Fahrzeuge und Monitore fuhren in
den Hafen, wo sie sofort, von der Küste aus, unter starkes
Feuer genommen wurden. Die überlegene Schießkunst
unserer Seceleute errang jedoch bald die Uberlegenheit
lüüer die feindliche Artillerie und fügte der Landungs-
brücke und den angrenzenden Lagerhäusern schweren
Schaden zu.
Während des Gefechts wurde der deutsche Dampfer
? Markgraf= vollkommen unbrauchbar gemacht und ein
Leichter, der eine große Anzahl Minen an Bord hatte,
zur Explosion gebracht.
Wir hatten nur einen Offizier leicht verwundet,
während die deutschen Verluste anscheinend schwer sind.“
Was an dieser Meldung richtig ist, muß ab-
gewartet werden. Belustigend wirkt die Be-
merkung von der überlegenen Schießkunst der
englischen Seeleute. Bis jetzt hat sie sich nur da
überlegen erwiesen, wo es galt, auf nahe Ent-
fernungen große wehrlose Objekte unter Feuer zu
nehmen, wie festliegende Handelsdampfer und
offene Küstenplätze. Das sind keine rühmens-
werten Heldentaten!
Sonst scheint im Küstengebiet nichts von Be-
dentung vorgefallen zu sein.
Nordostgrenzgebiet.
Im Gebiet der Nordostgrenze sehen wir in
den Monaten Mai bis Juli d. Js. einzelne Ab-
teilungen der Schutztruppe eine rege und erfolg-
reiche Tätigkeit auf englischem Gebiet entfalten.
Diese richtete sich in der Hauptsache gegen die
Ugandabahn sowie gegen die von dieser bei Kin
abzweigende Magadibahn und die in letzter Zeit
aus rein strategischen Gründen in Bau genommene
Bahn Voi— Makatau (Taveta).
Das Bestreben der Engländer, den Bau dieser
nach dem Kilimandscharo führenden Bahn möglichst
zu fördern, und die dagegen deutscherseits unter-
nommenen Maßnahmen führten zu einer Reihe
von Zusammenstößen, von denen ein größerer
am 14. Juli mit einer gründlichen Niederlage der
Engländer endete.
Im einzelnen ist darüber jetzt folgendes bekannt:
Ostlich des Kilimandscharo stieß die Abteilung
des Hauptmanns d. L. Augar am 13. Mai auf eine
feindliche Europäerkompagnie, die zurückgeworfen
wurde. Die Abteilung wurde später von drei
weiteren Kompagnien im Rücken angegriffen, der
Angriff wurde jedoch nicht durchgeführt, sondern
bei eintretender Dunkelheit abgebrochen. Die
Engländer hatten fünf Tote zurückgelassen; ihre
sonstigen Verluste sind unbekannt. Bei uns fielen
zwei Azskari.
Am 6. Juni stieß die Abteilung Liebemann
bei Makatau auf drei wahrscheinlich zur Arbeit
am Bahnbau marschierende feindliche Kompagnien,
die sie auf große Entfernung beschoß. Im Laufe
des Juni kam es dann noch zu mehreren Zu-
sammenstößen bei Mbuyuni und bei Makatau
(östlich Taveta), wobei dem Gegner Verluste bei-
gebracht wurden und auf deutscher Seite ein
Askari schwer verwundet wurde.
Am 27. Juni gelang es der Abteilung des
Oberleutnauts Gutknecht, die Bahn zwischen Bura
und Makatau zu sprengen. Um diesen Störungen
ihres Bahnbaues wirksam zu begegnen, unter-
nahmen die Engländer Mitte Juli mit stärkeren
Kräften einen Vorstoß in Richtung Taveta, der
jedoch mit einem vollen Mißerfolg für sie endete.
Die amtliche deutsche Meldung hierüber lautet: