Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVII. Jahrgang, 1916. (27)

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Der Iunni brachte einen Preisrückgang: Arriba 
fiel auf 79#— bis 78,—, Machala auf 76/“ bis 75/ zu 
J. O. T.-Bedingungen. Loko-Posten wurden zu 46 Cent 
„Sommer-Aurlahh und 45 Cent (Machala) verkauft. 
„Freie" Posten, zum größten Teil aus Epoca Arriba 
und in kleineren Mengen aus Machala und Caraquez 
bestehend, stiegen sehr im Preise und notierten bald 
02 bis 64 Cent. Anfang Juli traf eine Ladung von 
33 000 Ballen Arriba von der Sommerernte ein. Die 
Qualität dieser Sommerernte war, wie überhaupt aller 
im Jahre 1915 empfangenen Posten, sehr gut. 
Der Markt in den letzten vier Monaten war fest; 
während man im Angust für Mriba etwa 52 Cent, 
für Machala 50 Cent zu N. O. T.-Bedingungen und 
etwa 70 Cent für „freie" Guayaquil-Sorten bezahlte, 
war im September und Oktober der Preis bereits auf 
58 Cem für Arriba und Machala zu J. 
dingungen und auf etwa 78 Cent für freie- Vosten 
gesheegen, während der Kurs für Abladung sehr bald 
78“ notie 
Trinidad. 
Im allgemeinen blieb die Nachfrage nach Trinidad 
wie nach Grenada und Dominica erheblich hinter der 
unter normalen Umständen zurück; die größte Auf- 
merksamkeit zogen die guten Mittelsorten auf sich. 
Trinidad setzte im Jahre 1915 mit dem hohen 
Preise von etwa 68/TeEin, ohne besondere Beachtung 
zu finden, da diese Forderung beispielsweise gegenüber 
Arriba-Kakao, der um reichlich 6/ billiger nötierte, zu 
ungünstig war. Trotz dieser Zurückhaltung seitens der 
Käufer stieg der Preis für Abladung (l(alle Ver- 
sciffungen, mußten über London geschehen) auf 80/— 
82/ für feine Plantagesorten. In den Nieder= 
—i verfügbare Posten stiegen von 47 Cent im 
Januar auf 58 bis 60 Cent im März und bald darauf 
bis auf 64 und 65 Cent, da London ganz unerwartet 
den Preis auf 100/.— erhöhte und die Verschiffung 
obendrein von dort so gut wie unmöglich war. ie 
durch . T. veränderten Einfuhrbedingungen 
und die Anhäufung von Zufuhren in London verursachte 
ein Fallen eises in Großbritannien und ein 
Eteigen in den nt 
In London fiel der Preis, schnell auf 82 —. Juni- 
Abladung von Trinidad auf etwa 784., während die 
Amsterdamer Loko-Vorräte mit 6“ „ Cent verkauft wurden 
und binnen kurzem bis zu 75 Cent aufliefen. Die 
Preise für Abladung und Lerschisung von London 
schwankten bis Oktober zwischen 78“ und 80/—. 
In den letzten Monaten des Jahres stiegen die 
Preise wieder erheblich und erreichten Mitte Dezember 
eine Oöhe von 93/. 
Venezuela. 
Die Einfuhr von Veneguela-Kakao stach günstig 
gegen die vorangegangenen Jahre ab. Im übrigen 
verliefsen die Geschäfte in Venezuela-Kakao wie die 
aller anderen Kakaosorten. Die Aufuhren erzielten 
sehr befriedigende Preise: gute kurante Ware wurde 
zu Anfang des Jahres zu 40 bis 13 Cent umgesetzt, 
bald darauf zu 45—46, guter Caracas stieg von 48 
und 50 bald auf 55 und 60 Cent, Pto. Cabello von 
55 auf 65 Cent. 
Nachdem im Mai infolge des großen Angebots 
von Guayaquil-Sorten, Thomé und Accra der Kurs 
erheblich zurückgegangen war, stiegen die Preise in 
Hirer! Zeit wieder je nach der Sorte bis 58 und 
1 
Da inzwischen die Anfuhren nur unter N. O. T.O 
Bedingungen eingebracht werden durften, so beschräulte 
sich die Kauflust zunächst auf „freie" Posten, von denen 
reichliche Vorräte vorhanden waren. Nachdem jedoch 
  
* 
einmal die N. O. T.-Bestimmungen allgemein bekannt 
geworden luns die nötigen Maßregeln getroffen waren, 
um den gestellten Ferderun en zu genügen, belebte sich 
die Nachfrage nach N. O. I.-Posten, und es wurden 
gute Geschäfte in allen Sorten abgeschlossen. Die 
Preise schwankten bis September zwischen 50 und 
55 Cent und stiegen im Oktober aufs 52 bis 55 Cent 
für „gut naturel“, 60 bis 62 für „schönen Caracas“ 
und 70 bis 75 Cent für Ia Pto. Cabello, wovon es 
keine großen Vorräte mehr gab. „Freie“ Posten gab 
es am Ende des Jahres nicht mehr zu kaufen. 
Samana und Haiti. 
Anstatt Samana, wovon infolge des französischen 
Ausfuhrverbots nur geringe Posten eintrafen, wurde 
Haiti in größerem Maße herangeführt. Obwohl die 
Sorte dieser Vorräte nicht zu rühmen war, erzielten 
sie doch zufrirdenitellande Preise. Samana wurde bei 
Beginn des Jahres zu etwa 42 Cent umgesetzt, Haiti 
zu 41 bis 43 und stieg, solang e er X. O. T.frei war, 
bis auf 55 Cent. Als X. O. T.-Kakao schwankte Haiti 
zwischen 45 und 52 Cent. 
Surinam. 
Auch 1915 waren die Anfuhren dieser Kolonie 
wiederum größer als in den vorangegangenen. Die 
Zufuhren kamen regelmäßig an, die Sorte von Plan- 
tage= wic von kuranten Posten war mit kleinen Aus- 
nahmen sehr gut. 
Das Jahr 1915 setzte mit einer Notierung von etwa 
45 Cent ein, hatte jedoch bereits nach drei Monaten 
einen Kursstand von etwa 60 Cent erreicht. Im April 
hielt sich dieser Preis, doch bewirkten die sehr großen 
Anfuhren und das hiermit verbundene Nachlassen der 
Kauflust, daß der Preis im Mai auf etwa 33 bis 
55 Cent zurückging. Unter der N. O. T.-Krisis hatte 
diese Sorte mehr zu leiden, als es sonst durchschritt. 
lich bei den anderen Sorten der Fall war. Die 
für N. O. T.-Posten fielen bis auf 40 Cent, donmin 
sich jedoch langsam erholen und erreichten im August 
wieder einen Kursstand von 48 bis 50 Cent. „Freie 
Posten, von denen es keine Feüleren Mengen mehr 
gab, waren inzwischen von 55 bis auf 65 Cent ge- 
stiegen. Auch im weiteren Verlauf des Jahres wurde 
den „freien“ Posten besondere Beachtung' geschenkt. 
Die monatlichen Ausfuhren von Surinam während 
der letzten fünf Jahre betrugen (in 1000 kg): 
  
1915 1914 1913 1912 1011 
Jannar 57 46 22 38 35 
Februar 17 57 62 48. 21 
März 140 124 30 85 113 
April 193 249 26 118 2065 
Mai — 2412 177 117 313 
Juni 429 300 365 181 117 
Juli 370 3686 214 92 210 
August 91 130 95 24 31 
September 34 55 60 2 16 
ktober 5 66 150 19 22 
November — 26 112 90 68 
Dezember — 6 207 142 78 
1893 1525 962 1594 
Java. 
Ernte und zufuhren waren 1915 wohl etwas 
günstiger als im Jahre 1914, doch blieb die Menge 
der eingebrachten g noch erheblich gegen frühere 
Jahre zurück. Der Kriegozustand wirkte außerdem 
recht ungünstig auf die sonst so regelmäßigen Sen- 
dungen, und daher nahm man auch von der Gewohn- 
heit, Versteigerungstage festzusetzen. Abstand. Sofern
	        
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