Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVII. Jahrgang, 1916. (27)

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„King“ erntete man 105 bisd 115 Pud, von „Triumpf“ 
95 bis 100 Pud, von „Kok-Tschigit“ 130 Pud und von 
der brlichen Baumwolle 95 Pud von 1 Dessätine. 
Nach der Mitteilung eines Korrespondenten aus 
Katta Kurgan bestand die geerntete Baumwolle, dank 
der trockenen Witterung im Herüst, fast nur in I. Sorte; 
von der Gesamternte von 112 Pud von 1 Dessätine 
erzielte man 72 v. I. E 11 v. H. geringere 
(Minus), 7 v. H. Zwischensorte und 7 v. H. II. Sorte. 
Die Baumwollpreise waren wie folgt: für rohe Baum- 
wolle aus einheimischem Samen 5 Rubel 25 Kop. das 
Pud und 36 Rubel für 1 Betman von 8 Pud, für rohe 
amerikanische Sorte 5 Rubel 60 bis 75 Kop. für das 
Pud und 45 bis 46 Rubel für 1 Betman von 8 Pud. 
Reine Baumwolle aus einheimischem Samen erzielte 
den Preis von 25 Rubel das Pud. Die Baumwolle 
der neuen Ernte erschien auf den Märkten vom 10. 
bis 15. August, ein lebhafter Handel begann jedoch 
erst um Mitte September und hielt bis zum Dezember 
an; in dieser Zeit wurde die Baumwolle von Ver- 
tretern großer Firmen, den örtlichen Fabriken und den 
Handelsbanken ausgekauft. Von Degember ab jedoch 
nahm die Nachfrage nach Baumwolle ab, und seit der 
Zeit erfolgte der Ankauf vorzugsweise durch kleine 
Vermittler. 
Die Bedingungen für den Baumwollhandel sind 
nach der Meinung der Korrespondenten vielfach ver- 
beserwehsbebitufns. Nach der itteilung eines 
Korrespondenten aus Katta Kurgan befindet sich der 
Baumwollmarkt in den Händen der örtlichen Fabrikanten, 
welche eigenartige Vereinbarungen zum Zwecke 
Herabdrückung der Marktpreise untereinander treffen. 
Ein anderer Korrespondent aus dem Kreise Samarkand 
macht darauf aufmerksam, wie wenig Kenntnis die 
Produzenten von den Börsenpreisen für Baumwolle 
und von der nicht zeitgemäßen Auszahlung der Vor- 
schüsse auf die Baumwolle durch die Anstalten des 
Kleinkredits (im Jannar und Februar) hätten, infolge- 
dessen sie in der Zeit, in der die Baumwollstanden 
behäufelt werden müssen, keine Arbeiter mieten könnten, 
so daß die Arbeiten sich verspäteten. 
Indes hat das Jahr 1915 dank der guten Ernte 
und den hohen Preisen sehr günstig auf den Wohlstand 
der Bevölkerung eingewirkt. Nach der Mitteilung des 
Korrespondenten aus Samarkand hat die Bevölkerung 
die Schulden früherer Jahre bezahlen können. 
Die Gründe, welche ungünstig auf den Baumwoll- 
bau einwirkten, bestanden in dem Arbeitermangel zur 
Zeit der Hackarbeiten sowie in dem Mangel an Wasser 
zur Bewässerung der Pflangen, wie aus den Kreisen 
Samarkand und Katta Kurgan berichtet wird. Außerdem 
pflegt, gerade wenn der Handel mit Rohbaumwolle 
den Höhepunkt erreicht, der Fluß Sarawschan stark 
über seine lifer zu treten und fast jede Verbindung 
mit der Stadt Samarkand zu unterbrechen. Diesen 
lmstand benutzen die örtlichen Fabrikanten zum starken 
Drücken der Baumwollpreise. 
Das Ferghanagebiet. Die Ernte der ameri- 
kanischen und örtlichen Baumwolle wird hier als voll- 
kommen befriedigend bezeichnet. Von der ersteren 
Sorte erntete man bis 130 Pud, von der zweiten bis 
40 Pud von der Dessätine, und zwar von der Sorte 
„Triumpf“ bei dreimaligem Behäufeln 110 Pud, bei 
zweimaligem 78 Pud und bei einmaligem 48 Pud. 
Die örtlichen Preise für rohe Baumwolle aus amerika- 
nischem Samen schwankten zwischen 5 Rubel 76 Kop. 
und 6 Rubel 80 Kop. für ein Pud. Reine Baumwolle 
dinheimischen Sorte wurde mit 18 Rubel 5 Kop. für 
das Pud bezahlt. Die neue Baumwolle begann auf 
den Märkten in kleinen Mengen Ende August zu er- 
  
scheinen und wurde zum Preise von 6 Rubel das Pud 
gekauft 
Die Handelsverhältnisse können nach den Mel- 
dungen der Korrespondenten nicht als befriedigend be- 
zeichnet werden. Der Korrespondent aus dem Kreise 
Skobelew weist auf die willkürlichen Abmachungen der 
Fabrikanten bei der Normierung der Baumwollpreise 
bin- gegen die man nur bei einer besseren Entwicklung 
des Kleinkredits ankämpfen könne. Anßerdem hätten 
die kleinen Wirtschaften eine rechtzeitige Auszahlung 
der Vorschüsse nötig, und zwar unmittelbar an die 
Dekhane und nicht an die Aufkäufer 
Solche ungünstigen Verhälbigse wirken sehr schäd- 
lich auf die Entwicklung des Baumwollbaus ein, zumal 
die einheimischen Wirtschaften mit geringem Landbesitz 
bei ihrem fortwährenden Geldmangel keinerlei Mög- 
lichkeit haben, die erforderliche Anzahl Arbeiter anzu- 
mieten, und gezwungen sind, Vieh und Geräte zur 
Bearbeitung ihrer A#cker auf BVorg einzukaufen und als- 
dann nach dem Verkaufe der Ernte das Doppelte und 
Dreifache des wirklichen Einkaufswerts zu zahlen. 
Einen besonders ungünstigen Einfluß hat indes 
das Jahr 1915 auf den Wohlstand der Bevölkerung 
nicht ausgeübt. 
(Nach der lorg. Prom. Gaz. vom 
19. April/2. Mai 1916.) 
  
Frankrelch. 
Zollbegünstigte Einfuhr von Ersengnissen 
des französischen Kongoge 
Eine auf Grund der Gesetze vom 11. Ianna. 1892,. 
Artikel 3, vom 24. Februar 1900, Artikel 1 und 2, 
vom 17. Juli 1900, Artikel 1, und vom 29. März 1910 
unterm 13. April 1916 von der Französischen Regie- 
rung erlassene Verordnung bestimmt folgendes: 
Für Kaffee und Kakao in Bohnen aus dem fran- 
gösischen Teile des konventionellen Kongobeckens werden 
die Mengen, die während des Jahres 1916 unter den 
in der Verordnung vom 22. April 1899 angegebenen 
Bedingungen in Frankreich eingeführt werden können, 
wie folgt, festgesetzt: 
  
.... oooookg 
Kakao .100000- 
(Journal officiel de #u République Frnnçnisc.) 
Großsbritannien. 
Veschränkung, des Geschäftsverkehr 
it Liberia 
Eine. Königliche Vevorguung vom 26. 
estim 
n . Ausfuhr aller Waren nach Liberia ist 
verboten, sofern die Waren nicht an Personen ge- 
richtet sind, die von dem Staatssekretär für auswärtige 
Angelegenheiten oder dem Handelsamt zum Empfang 
ermächtigt sind. 
Der Staatssekretär für auswärtige Angelegen- 
heiten oder das Handelsamt soll durch eine in der 
London-, Edinburgh= und Dublin-Gazette zu veröffent- 
lichende Verordnung eine Liste derjenigen Personen 
bekanutgeben, die zur Empfangnahme von nach Liberia 
ausgeführten Waren ermächtigt sind; diese Liste kann 
jederzeit abgeändert und ergänzt werden. 
(Es folgt die Liste der empfangsberechtigten 
Personen und Geschäftshäuser.) 
(The London Gazette vom 28. April 1916.) 
April 1916
	        
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