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„King“ erntete man 105 bisd 115 Pud, von „Triumpf“
95 bis 100 Pud, von „Kok-Tschigit“ 130 Pud und von
der brlichen Baumwolle 95 Pud von 1 Dessätine.
Nach der Mitteilung eines Korrespondenten aus
Katta Kurgan bestand die geerntete Baumwolle, dank
der trockenen Witterung im Herüst, fast nur in I. Sorte;
von der Gesamternte von 112 Pud von 1 Dessätine
erzielte man 72 v. I. E 11 v. H. geringere
(Minus), 7 v. H. Zwischensorte und 7 v. H. II. Sorte.
Die Baumwollpreise waren wie folgt: für rohe Baum-
wolle aus einheimischem Samen 5 Rubel 25 Kop. das
Pud und 36 Rubel für 1 Betman von 8 Pud, für rohe
amerikanische Sorte 5 Rubel 60 bis 75 Kop. für das
Pud und 45 bis 46 Rubel für 1 Betman von 8 Pud.
Reine Baumwolle aus einheimischem Samen erzielte
den Preis von 25 Rubel das Pud. Die Baumwolle
der neuen Ernte erschien auf den Märkten vom 10.
bis 15. August, ein lebhafter Handel begann jedoch
erst um Mitte September und hielt bis zum Dezember
an; in dieser Zeit wurde die Baumwolle von Ver-
tretern großer Firmen, den örtlichen Fabriken und den
Handelsbanken ausgekauft. Von Degember ab jedoch
nahm die Nachfrage nach Baumwolle ab, und seit der
Zeit erfolgte der Ankauf vorzugsweise durch kleine
Vermittler.
Die Bedingungen für den Baumwollhandel sind
nach der Meinung der Korrespondenten vielfach ver-
beserwehsbebitufns. Nach der itteilung eines
Korrespondenten aus Katta Kurgan befindet sich der
Baumwollmarkt in den Händen der örtlichen Fabrikanten,
welche eigenartige Vereinbarungen zum Zwecke
Herabdrückung der Marktpreise untereinander treffen.
Ein anderer Korrespondent aus dem Kreise Samarkand
macht darauf aufmerksam, wie wenig Kenntnis die
Produzenten von den Börsenpreisen für Baumwolle
und von der nicht zeitgemäßen Auszahlung der Vor-
schüsse auf die Baumwolle durch die Anstalten des
Kleinkredits (im Jannar und Februar) hätten, infolge-
dessen sie in der Zeit, in der die Baumwollstanden
behäufelt werden müssen, keine Arbeiter mieten könnten,
so daß die Arbeiten sich verspäteten.
Indes hat das Jahr 1915 dank der guten Ernte
und den hohen Preisen sehr günstig auf den Wohlstand
der Bevölkerung eingewirkt. Nach der Mitteilung des
Korrespondenten aus Samarkand hat die Bevölkerung
die Schulden früherer Jahre bezahlen können.
Die Gründe, welche ungünstig auf den Baumwoll-
bau einwirkten, bestanden in dem Arbeitermangel zur
Zeit der Hackarbeiten sowie in dem Mangel an Wasser
zur Bewässerung der Pflangen, wie aus den Kreisen
Samarkand und Katta Kurgan berichtet wird. Außerdem
pflegt, gerade wenn der Handel mit Rohbaumwolle
den Höhepunkt erreicht, der Fluß Sarawschan stark
über seine lifer zu treten und fast jede Verbindung
mit der Stadt Samarkand zu unterbrechen. Diesen
lmstand benutzen die örtlichen Fabrikanten zum starken
Drücken der Baumwollpreise.
Das Ferghanagebiet. Die Ernte der ameri-
kanischen und örtlichen Baumwolle wird hier als voll-
kommen befriedigend bezeichnet. Von der ersteren
Sorte erntete man bis 130 Pud, von der zweiten bis
40 Pud von der Dessätine, und zwar von der Sorte
„Triumpf“ bei dreimaligem Behäufeln 110 Pud, bei
zweimaligem 78 Pud und bei einmaligem 48 Pud.
Die örtlichen Preise für rohe Baumwolle aus amerika-
nischem Samen schwankten zwischen 5 Rubel 76 Kop.
und 6 Rubel 80 Kop. für ein Pud. Reine Baumwolle
dinheimischen Sorte wurde mit 18 Rubel 5 Kop. für
das Pud bezahlt. Die neue Baumwolle begann auf
den Märkten in kleinen Mengen Ende August zu er-
scheinen und wurde zum Preise von 6 Rubel das Pud
gekauft
Die Handelsverhältnisse können nach den Mel-
dungen der Korrespondenten nicht als befriedigend be-
zeichnet werden. Der Korrespondent aus dem Kreise
Skobelew weist auf die willkürlichen Abmachungen der
Fabrikanten bei der Normierung der Baumwollpreise
bin- gegen die man nur bei einer besseren Entwicklung
des Kleinkredits ankämpfen könne. Anßerdem hätten
die kleinen Wirtschaften eine rechtzeitige Auszahlung
der Vorschüsse nötig, und zwar unmittelbar an die
Dekhane und nicht an die Aufkäufer
Solche ungünstigen Verhälbigse wirken sehr schäd-
lich auf die Entwicklung des Baumwollbaus ein, zumal
die einheimischen Wirtschaften mit geringem Landbesitz
bei ihrem fortwährenden Geldmangel keinerlei Mög-
lichkeit haben, die erforderliche Anzahl Arbeiter anzu-
mieten, und gezwungen sind, Vieh und Geräte zur
Bearbeitung ihrer A#cker auf BVorg einzukaufen und als-
dann nach dem Verkaufe der Ernte das Doppelte und
Dreifache des wirklichen Einkaufswerts zu zahlen.
Einen besonders ungünstigen Einfluß hat indes
das Jahr 1915 auf den Wohlstand der Bevölkerung
nicht ausgeübt.
(Nach der lorg. Prom. Gaz. vom
19. April/2. Mai 1916.)
Frankrelch.
Zollbegünstigte Einfuhr von Ersengnissen
des französischen Kongoge
Eine auf Grund der Gesetze vom 11. Ianna. 1892,.
Artikel 3, vom 24. Februar 1900, Artikel 1 und 2,
vom 17. Juli 1900, Artikel 1, und vom 29. März 1910
unterm 13. April 1916 von der Französischen Regie-
rung erlassene Verordnung bestimmt folgendes:
Für Kaffee und Kakao in Bohnen aus dem fran-
gösischen Teile des konventionellen Kongobeckens werden
die Mengen, die während des Jahres 1916 unter den
in der Verordnung vom 22. April 1899 angegebenen
Bedingungen in Frankreich eingeführt werden können,
wie folgt, festgesetzt:
.... oooookg
Kakao .100000-
(Journal officiel de #u République Frnnçnisc.)
Großsbritannien.
Veschränkung, des Geschäftsverkehr
it Liberia
Eine. Königliche Vevorguung vom 26.
estim
n . Ausfuhr aller Waren nach Liberia ist
verboten, sofern die Waren nicht an Personen ge-
richtet sind, die von dem Staatssekretär für auswärtige
Angelegenheiten oder dem Handelsamt zum Empfang
ermächtigt sind.
Der Staatssekretär für auswärtige Angelegen-
heiten oder das Handelsamt soll durch eine in der
London-, Edinburgh= und Dublin-Gazette zu veröffent-
lichende Verordnung eine Liste derjenigen Personen
bekanutgeben, die zur Empfangnahme von nach Liberia
ausgeführten Waren ermächtigt sind; diese Liste kann
jederzeit abgeändert und ergänzt werden.
(Es folgt die Liste der empfangsberechtigten
Personen und Geschäftshäuser.)
(The London Gazette vom 28. April 1916.)
April 1916