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no gold“. Ein englischer Offizier nahm bei der
Gepäckrevision auf der „Obuasi“ dem Kaufmann
Bierbach aus Duala eine silberne Zigaretten-
dose weg.
Auf der „Boulama“ wurden die Gefangenen,
als sie sich bei ihrer Ankunft in Lagos über die
Behandlung während der Fahrt von Duala nach
Lagos beschwerten, wieder in den verpesteten
Laderaum zurückgebracht, den sie bisher zum
Aufenthalt gehabt hatten.
Erniedrigend war es, daß die Gefangenen
allen möglichen demütigenden Weisungen der
schwarzen Soldaten Folge leisten mußten. Dabei
ließen sich die Soldaten Schimpfworte und Über-
griffe zu schulden kommen, indem sie die Ge-
fangenen mit dem Gewehrkolben und mit den
Fäusten stießen.
Aus den geringfügigsten Anlässen wurden die
härtesten Disziplinarstrafen gegen die Gefangenen
verhängt. Der Leiter des Postwesens in Kamerun,
Postdirektor Schmidt aus Duala, wurde auf der
„Obuasi“ mit 8 Tagen Einzelhaft bestraft, weil
er, in Unkenntnis des Verbots, vor Uhr
morgens in den Gepäckraum gegangen war. Auf
die Vorstellungen Schmidts erwiderte Kapitän
Hardt: „Er, Schmidt, sei ein deutscher Offzier
und werde ja gern für sein Vaterland leiden.“
Schmidt mußte seine Zelle selbst reinigen; er
war ständig von einem schwarzen Soldaten be-
wacht. Ebenso erging es aus geringfügiger Ur-
sache dem 3. Offizier Böhm vom Dampfer „Hans
Woermann“.
X.
Auch unter der Willkür und der Schikane der
Stewarcks hatten die deutschen Gefangenen zu
leiden. Der Obersteward auf der „Laurentic“ be-
schimpfte die Deutschen und wurde sogar deutschen
Frauen gegenüber tätlich. Eine Frau Säuber-
lich, die schwanger war, behandelte er derart,
daß sie infolge der Erregung erkrankte und später
in Deutschland an einem Unterleibsleiden starb.
Die Stewarcks an Bord der „Appam“ be-
leidigten die schutzlosen Gefangenen durch niedrige
Schimpfworte und suchten ihnen das Leben durch
Schikanen zu verleiden. Selbst sittliche Aus-
schreitungen ließen sie sich deutschen Frauen und
Mädchen gegenüber zu schulden kommen.
Die seelischen Qualen, die man den Ge-
fangenen bereitete, wurden erhöht durch unwahre
Erzählungen von deutschen Niederlagen.
Sämtlichen Gefangenen wurde planmäßig ihr
Bargeld über 100 ¼ abgenommen, wobei die
Ausstellung von Quittungen in den meisten Fällen
verweigert wurde. Wo Quittungen gegeben
wurden, lanteten sie auf englische Währung unter
Zugrundelegung eines außerordentlich ungünstigen
Kurses für das weggenommene deutsche Geld.
Beim Verlassen des Dampsers wurde das Geld
nicht zuaückgegeben, obwohl es zugesagt war.
Auf der „Bathurst“ geschah das Geldab-
nehmen in besonders rücksichtsloser Weise. Mitten
in der Nacht erschienen plötzlich einige Leute von
einem englischen Kriegsschiff und ließen sämtliche
Männer antreten. Sie durchsuchten sie bis auf
die Haut und beraubten sie ihres Geldes bis auf
100 “ ohne Ausstellung einer Bescheinigung.
Alsdann gingen sie in die Kabinen der Frauen
und verlangten von diesen unter Durchsuchung
der Kabinen das Geld bis auf 100 %.
HI. Aufenthalt an Land in den afrika-
nischen Kolonien Englands.
Auf der Beförderung nach Europa waren die
Gefangenen zum Teil zu wochenlangem Auf-
enthalt in den afrikanischen Kolonien Englands
gezwungen. Dort wurden sie unter ständiger
schwarzer Bewachung gehalten.
In dieser Zeit hatten sie in Unterbringung,
Beköstigung und Behandlung in ähnlicher Weise
zu leiden wie an Bord der Schiffe.
So erfolgte die Zubereitung der Speisen im
Lager von Christiansborg bei Accra, das den
Frauen des Bathurst-Appam-Transports längere
Zeit als Aufenthalt diente, durch einen schwarzen
Koch in besonders ekelerregender Weise, die trotz
Beschwerde nicht abgestellt wurde. Ferner war
das Essen der Menge nach dort ungenügend.
In Accra wurden Assessor Stange und Frau
aus Togo bei einem Ausflug verhaftet und im
Zuchthaus für Eingeborene, wo noch weitere
12 Deutsche untergebracht waren, 14 Tage lang
interniert. Erst nach vier Tagen wurde ihnen ge-
stattet, abends auf dem Hof des Gefängnisses
eine Stunde spazieren zu gehen.
Die von Duala nach Lagos Ge-
fangenen wurden teilweise im in
Einzelzellen untergebracht. Die war
an Menge und Güte ungenügend. Ge-
fangene wurden dort einige Zeit in einer Gelb-
fieberstation interniert, von der die Engländer
selbst erzählten, daß sie aus Isolierbaracken für
ansteckende Krankheiten bestünden. Eine Frau
Weber, die ihrer Niederkunft entgegensah, wurde
mit eingeborenen Weibern in den gleichen Raum
gelegt. In dem Sammellager von Ibadan, wo
die Verpflegung ganz besonders schlecht war,
wurden die Gefangenen gezwungen, die gleichen
Aborte mit einer an Dysenterie Erkrankten zu
benutzen.
Gefühlsroheit und Gleichgültigkeit wurden von
den Engländern der Ehefrau des Missionars
Märtens gegenüber in der zu ihrem Tode
führenden Krankheit gezeigt. Frau Märtens