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Feind mußte sich darauf beschränken, das stark
verschanzte Lager bei Dipikar zu halten; sein
Vormarsch in das Innere war wiederum völlig
gescheitert. Im November sollen dann weitere
Verstärkungen in Kampo gelandet sein.
Von dem gleichen Mißerfolg sind die von
französischen Truppen aus der Linie Bitam —
Mimwul gegen die deutschen Stellungen am
Kje, Ntem und Kom mit großer Übermacht
unternommenen Vorstöße begleitet gewesen. Nach-
dem am 14. September die Ntem-Ubergänge
zwischen der Einmündung von Kje und Mabele
(rechter Nebenfluß des Ntem), und die Über-
gänge über den Kje bei Akonanji und Mgoassi
unter lebhaftes Feuer genommen waren, hatte
der Gegner an mehreren Stellen versucht, die
Flüsse zu überschreiten. Erfolg hatte er an
diesem Tage ebensowenig gehabt, wie drei Tage
darauf seine Patrouillen, die bei Meko und etwa
20 km oberhalb bei Mangama über den Ntem
setzen wollten. Ihre Faltboote sanken in unserem
Feuer. Am 27. September erfolgten abermalige
und wiederum vergebliche Übergangsversuche auf
der ganzen Ntem-Linie und bei Ngoassi. Erst
am 25. Oktober überschritten stärkere französische
Abteilungen den Kie bei Majom und Mabang
und den Ntem an der Einmündung des Kom
bei Bikuk. Nach viertägigen Kämpfen war der
Feind aber wieder über die Flüsse zurückgeworfen.
Nach Privatnachrichten sollen darauf deutsche
Abteilungen den Ntem überschritten und Bitam
erobert haben. Eine amtliche Bestätigung liegt
indes über diesen Kampf noch nicht vor.
Am oberen Ntem waren in den ersten Tagen
des September die deutschen, noch auf dem linken
Kom-Ufer befindlichen Sicherungen bei Nkweibe
und Mimwul auf das rechte Ufer zurückgedrängt.
Bei Abulu war es darauf einer feindlichen Ab-
teilung sogar geglückt, den Kom zu überschreiten;
doch vermochte sich der Gegner nur wenige Tage
auf dem rechten Ufer zu halten, worauf er bis
Majong zurückgeworfen wurde.
Der von Minkebe gegen Akoafim angesetzte
Vormarsch französischer starker Kräfte war zunächst
von Erfolg begleitet gewesen. Am 1. September
hatte der Feind, der über zwei Geschütze verfügte, den
Ain (Ajene) überschritten. Vor der starken feind-
lichen Ubermacht hatte die nur 70 Gewehre zäh-
lende Besatzung von Akoafim die Station geräumt
und den Abmarsch auf der nach Ebolowa
führenden Straße angetreten. Der Feind
drängte nach. Bei NRju wurde er dann am
13. September von den inzwischen durch die
Südabteilung verstärkten deutschen Truppen
unter Hauptmann Liebe angegriffen, geschlagen
und über den Mire-Fluß zurückgeworfen. Eine
zweite Schlappe erlitt er bei Bindolo und
mußte sich jetzt nach Akoafim zurückziehen.
Weitere Gefechte in den nächsten Tagen drängten
auch seine auf der Straße Akoafim—Minkebe
vorgeschobenen Sicherungen in die Station hinein,
die darauf von unseren Truppen eingeschlossen
wurde. Am 2. Oktober überschritt eine fran-
zösische Abteilung, gegen die bereits Mitte Sep-
tember Patrouillengefechte am Ain (Ajene) statt-
gefunden hatten, den Fluß, um Akoafim zu
entsetzen. Bei Bindolo angegriffen, trat sie in
der Nacht vom 3./4. des Monats den Rückmarsch
an. Auch bei Alad am Ain hatten in den
ersten Tagen des Oktober Gefechte stattgefunden.
Auch hier waren die von französischen Truppen
unternommenen Versuche, Akoafim zu entsetzen,
vereitelt worden. Mehrfache Ausfälle der einge-
schlossenen Truppen wurden zurückgeschlagen. Am
25. November 1915 wurde Akoafim von Truppen
der Abteilung v. Hagen im Sturm genommen.
Die Franzosen mußten bis Minkebe zurückweichen.
Der Vormarsch der Sanga-Kolonne unter
Oberstleutnant Hutin auf Sangmelima hatte
Ende August begonnen. Am 20. August war
eine französische Abteilung mit Hilfe verräterischer
Eingeborener bei Mbalam (etwa 22 km östl.
Alade-Makeiy) über den Dscha gesetzt und hatte
die den Flußübergang bei Alade-Makei sichernde
deutsche Feldwache überrumpelt. Stärkere fran-
zösische Truppen hatten darauf den Fluß über-
schritten und den Marsch auf den nach Sang-
melimoa führenden Straßen über Nkoamesseng —
Edegele — Mba-Mwoe —Djuse und Sugema-
fam — Soketu angetreten, die sich bei Malen
(etwa 55 km östl. Sangmelima) vereinigen. Vor
ihnen wich die nur 108 Gewehre starke Abteilung
des Leutnants d. Res. Neuse auf Malen zurück.
Ihre Sicherungen waren noch am 3. September
an der Straße Malen —Alop—MNkoamesseng
bis Njum vorgeschoben. In erbitterten Kämpfen
vom 7. bis 10. des Monats wurden sie zurück-
geworfen. Inzwischen hatte die in Eilmärschen
herangezogene 11. Kompagnie unter dem Ober-
leutnant Bock v. Wülfingen Malen erreicht; die
deutschen Truppen bezogen darauf am Mwoa-
Fluß bei Nko eine befestigte Stellung. Aus
dieser wurden sie am 12. September von den
Franzosen bis Akum zurückgedrängt. Leutnant d. R.
Neuse wurde in dem Kampfe verwundet. Unser
Verlust an Farbigen war gering. Der Gegner
verlor an Toten einen Europäer und 15 Farbige.
Am 16. September überfiel Oberleutnant Bock
v. Wülfingen die feindlichen Sicherungen bei
Jabibete und warf sie auf die Stellung am
Mwoa-Fluß zurück. Ein Zug seiner Abteilung