und auslündischen Zeitungen chnommen. Die Vor-
gesehie hte beginnt mit dem Abdruck der Berichte der
belgischen Vertreter in Berlin, London und Paris nus
der Zeit rom Februar 1905 bis Juni 1914 un den
MNinister des Auswärtigen in Brüsscl, die nach der
Besetzung Brüssels in den belgischen Archiven auf-
gefunden worden warcn. Aus ihnen. und zwar ins-
beondere aus den Berichten der Vertreter Baron
Greindl und Buron Beyxens, gcht klur herror. daß
chelem die fremdlündischen Vertreter die we. eltpolitische
lage nicht anders beurteilt haben, als es in Deutsch-
land geschah und noch heute geschieht. Dic belgischen
Ventreter wiesen auf dic (iefahren hin. die aus der
Einkreisung Deutschlands durch die Bemühungen des
königs Elun## dem curopiischen Frieden und ins-
beondere auch der Wohlfahrt Belgiens drohten, und
varnten ihre heimische Regierung. sich durch unbe-
dachte Llandlungen in den anscheinend unvermeid-
lichen Konflikt hineinzichen zu lussch. Die Berichte
sind durch die „Norddeutsche Allgerene“ Z4eitung“
bekanntgegelen worden.
Im Winter 1912 war Lorl Haldanc nach Berlin
kekommen. um (lic Grundlage für eine Annüherung
wischen Deutschland und England zu cerörtern, nach-
dem die Murokkokrisis 1911 einc gefährliche Spannung
miischen beitlen Staaten hervorgerusen hatte. Die
deutsche Regierung war bemüht, mit England zu einer
den allgemeinen Fricclen sichernden Verständigung zu
gelungen und zu diesem Zweck ein gegenscitiges Neu-
Imlitätsabkommen au vereinburen. Die Verbandlungen
blieben ergebnislos, dn England es ublehnte, seine
Feutralitüt nuch nur für den Fall zu vessprechen,
datß Deutschland ein Krieg aufgezwungen verden
S#lie. I wollte über Versprochungen, clie *ielh von
S##t verstunden, wie z. B., dalz es keinen unproro-
rierten Angriff auf Deutschiund muchen werckc, nicht
hnausgechen. Uber diese Verhundlungen entspannen
sien nach Ausbruch des Krickes Erörterungen zwischen
Deutschland und England. Die Darlegungen beider
Regierungen hicrüber und über andere hiermit zu-
ammenhäüngende Vorgünge bilden einen Zweiten Ab-
shnitt der V eröftentlichung über die Vorgeschichte.
I#e bestehen in Auslassungen er „Norddentschen
M#emeinen Zcilung“ vom 3. April, 17. Juli,
Z. Angust. 6. September und 11. Oloher 1915, aus
n Rede des deutschen Reichskanzlers im Rcichstag
am 10. August 1915. aus dem Bricf Sir Edwarl Grers
udie Presse vom 25. August 1915, aus den Berichten
des Poreign Offiee vom 31. August 1915 und endlich
azUs Aktenstücken aus der Zeitl 1912 bis 1914, die von
d#e#r deutschen Regicrung im Oktober 1914 bekannt-
Kreben worden waren. Ein dritter Abschnitt enthüll
de Darlegungen der betciligten Regierungen über die
Entstchungsgeschichte des Krieges. Der Inhalt stammt
in der Hauptsache nus den umtlichen Denkschriften:
uem österrcich-ungarischen Rotbuche, deutschen Weit-
behe, englischen Blaubuche. russischen Orangebuche.
snnzheischen (ielbbuche, serbischen Blaubuche und
Eschen (rnubüchern. In drei weiteren Abteilungen
ieen die diplomatischen Korrespondenzen, betreffend
ie serhisch-Usterreichische Angelegenheit vom 28. Juni
bs zur Kricgserklürung an Serbien (28. Juli 1914), und
in einem neuen Abschnitt Aktenstückc. betreffend die
Sellungnahme Deutschlands, Englands, Frunkreichs,
Rulhands bis 1. August, 1911, wie sie sich aus den
breichneten Farbbüchern ergibt. Ein folgendes Ka-
vüel enthült Mitteilungen aus dem österreichischen
bkobuch und dem doutschen Weißbuch zur Vor-
zechichte der Beteiligung Japans am Kricge. Damit.
Wi der Teil Vorgeschichte.
In dem zZweiten Teil des Randes kommtt die poli-
125 20
tische Emwicklung des Krietge bis zur österreichisch-
belgischen Krietzsckklürung 7 S. August 1914), wie sie
sich in den Depeschen und Berichten der beteiligten
Länder einschließlich Luxemburgs widerspiegelt, zur
Darstellung. Auch hier sind die Furbbücher die
Hauptquellen. Ein besonderer Abschnitt befaßt sich
mit den militärischen Verhültnissen der Staaten Frank-
reich, England, Rußland und Belgien untereinander.
Unsere Gegner schichen der deutschen „Militärpartei-
und dem deutschen Iuilitaring die Schuld an dem
gegenwärtigen Kriege zu. Um dem entgegenzutreten,
veröffentlichte die Wn#idkeutsae Allgemeine Zeitung“
eine Reihe von Berichten der deutschen diplomatischen
Vertreter im Auslande aus der Zeit vor dem Kries-
ausbruch, die die diplomatischen und militär-diploma-
tischen Bezichungen der Ententemüchte zum Gegen-
sland hatten und ihre planmäftige Vorbereitung für
einen gemeinsumen Angriff auf die Mittclmächte zu
gFgecigncter Zeit aufdcckten. Um das Mürchen zu 2er-
stören, uls ob England aus Entrüstung über die Ver-
letzung der Neutralität Belgiens dus Schwert gezogen
und sich P’runkreich und Rucland ungeschlossen habe
teilte dic Norddentsche“ eine Reihe von Degmnten
mit, dic die deutsche lIeertsverwaltung in Brützscl
aufgefunden hatte und aus denen mit aller Deutlich-
henhen. hervorging, duß LEnglund lange vor Ausbruch
cdes Kricges für den Fall eincs bricgerischen Zusaramen-
sloes zwischen Deutschland und Frunkreich sich min
Belgien zu gemeinsumen kricgerischen Opcrationcn
verabredet und damit selbst schon Belgien zum Neu-
kralitsteiruch. verlcitet hatte. Dic betreffenden Akten-
stücke sind hier wiedergegeben.
Der 2veite Teil des Bande- schlicht mi# dem
Ahdruck der Thronrede des Kaisers vrom 1. August
914, der Reichstugsrede dles Reichskanzlers vom selben
Tnge. einem Runderlaß von ihm an die Kaiserlichen
Botschafter und (iesundten vom 21. Dezember 1911
und einer Auslassung der „Nordlentschen Allgemeincn
Zeitung“ vrom 26. Alürz 1913 5, in der der unrichtigen
Durlegung Sir Edward (irexs über den Ursprung des
Krieges cnigegengelreten wird.
Beigefügt ist den Urkunden ein das Aufsuchen
erleichternder Registerteil, enthallend ein Verzeichnis
der Urkunden nuch der Zeitfolge, cin Verzeichnis der
Stantsmänner, cinen Nuchweis der den Buntbüchern
cninommenen Urkunden und ein Inhaltsvexzeichnis,
nach der Zeitfolge der Geschchnissc.
Das Werk ist nicht bloß für Stnatsmänner, Völker-
rechtsforscher und Historiker cin unentbehrliches
Hilfsmittel, sondern kür jeden, der mit scinem Herzen
und Sinnen an den gewaliigen Ereignissen Anteil
nimmt, ein willkommenes Handbuch fůr alle Zeiten.
8trac
Hermann Slegemann: Ceschichte des Krleges.
LErster Bun Mit fünf farbigen Kriegskarten.
Deutsche Verug-Anstult. in Stuttgart. Gcheftei
Al. 11 õ0. in Leinen geb. M —, in Halbfranz
. M. 16.—
.s ist sieherlic-h eine nicht alltügliche larscheinung.
Gdulz ein Mann, der vorher auBerhalb seincs Vater-
landes einem weiteren Kreisc „nur“ als Dichter bekannt.
war, sich innerhulb rerhültulsmägig schr kurzer Zeit
in einen weithin bekannten Militürschriftsteller ver-
wandelt. Stegemann hat das —— Allerdings
ist er dabei der Zensur zu besonderem Danke ver-
pflichtet. (Glar mancher Zeitungsleser in Deutschland
dachte sich im August 1914: der militürische Mit-
urbeiter meines 1eibblattes darf unter der 2ensur doch
nicht so frei und ungehindert schreiben, wic ich das
vermäge meiner hohen Bildung verlunke. Der ver-