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hervor. Der riefige einstige Vulkan Ngan Mbum
(Rgan Ha) bedeckt auf Hunderte von Quadratkilo-
metern das Land mit seinen Lavadecken und
Aschentuffen. Es fragt sich nun, ob infolge der
noch wenig geklärten tropischen Verwitterung in
einem Gebiete, das sich aus Granit, Gneis, Basalt
und Tuffen zusammensetzt, genügend Kalkmengen
freiwerden, um den Pflanzen den für eine rentable
Großviehzucht nöligen Nährgehalt zu geben. Dies
scheint mir nicht der Fall zu sein; denn während
das Rindvieh in Ngaundere in einer geradezu
fabelhaften Pracht gedeiht, gehen die jungen
Fohlen, die ja im großen und ganzen von den-
selben Grasarten leben wie die Rinder, elend an
Rachitis zugrunde. Diese Tatsache, daß neben
einer glänzenden Rindviehzucht
in Ngaundere eine Pferdezucht
Herren noch Wasserproben aus einer ganzen Reihe
anderer, wenig bekannter und zur Tränkung höch-
stens lokal benutzter Quellen zur Untersuchung.
Die Quelle Laure liegt in unmittelbarer Nähe
eines größeren Flusses, wenn ich mich nicht irre,
ist es die Wina, der in einer Schleife um die
Quelle herumfließt. Die Quelle selbst befindet sich
in einem großen runden, soweit ich mich besinnen
kann, 5 bis 6 m Durchmesser besitzenden Loche.
Das Wasser erreicht dieselbe Höhe wie das Fluß-
wasser der Wina, mit dem es durch die Schotter
in kommunizierender Verbindung steht. Das trübe,
durch Menschen und Tiere verunreinigte Wasser
ist in ständiger Bewegung durch an verschiedenen
Stellen aufsteigende große Blasen von Kohlen=
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nicht möglich ist, unterscheidet
dieses Gebiet von den weiter
nördlich gelegenen Zuchtgegen-
den, wo neben einer guten
Rindviehzucht auch eine gleich-
wertige Pferdezucht betrieben
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wird. Dort in den Ebenen
um Benus und Mao Kabbi
treten neben Graniten und
Gneisen verschiedenartige Sand-
steine, Tone und Kalke auf,
weiter im Norden breiten sich
zwischen Marua und dem
Tschadsee die jungen Allu-
vionen des Tschadsee und Lo-
gone aus. So ist Nordadamaua
nicht nur das geologisch ab-
wechflungsreichste, sondern auch
das kalkreichste Gebiet Ada-
mauas. Daher kann dort
neben einer rationellen Rinder-
zucht auch eine gleichwertige
Pferdezucht betrieben werden.
Trotzdem die Gesteine der Ngaundere-Gegend
entschieden kalkärmer als die des Nordens sind,
besteht dort eine geradezu prächtige Rinderzucht.
Bekanntlich treiben die Fulbes dort alle paar
Monate ihre Herden zu einer gründlichen Tränke
zu den weitberühmten sogenannten Salzquellen.
Die viehzüchtenden Eingeborenen pflegen zu be-
haupten, ihr Vieh müßte zugrunde gehen, wenn
sie es nicht zum Saufen an die Quellen bringen
würden. Es war mir daher wichtig, festzustellen,
aus was für Mineralführung der nahrhafte Be-
stand der Quellen bestände. Durch die Liebens-
würdigkeit des damaligen Residenten von Ngaun-
dere, Herrn Hauptmanns Thiel, sowie des Re-
gierungstierarztes Herrn Püttmann war es mir
möglich, die Hauptauelle, die sogenannte Laure,
zwischen Ngaundere und Dibi zu besichtigen.
Außerdem erhielt ich von den beiden genannten
säure. An der Stelle, an der das meiste Gas
entweicht, erfolgt das Aufsprudeln in einem ziem-
lich gleichmäßigen Tempo ruck= oder stoßweise.
In weiterem Umkreise sieht man überall aus den
Flußsanden, wo sich eine kleine Wasserlache be-
findet, Kohlensäureblasen aufsteigen. Von dem
Quellwasser wird also nur ein in die zisterneu-
artige Bodenöffnung einfließender Bruchteil von
den Eingeborenen ausgenutzt, während alles
übrige nutzlos der Wina zufließt.
Die die Quelle umgebenden Höhenzige be-
stehen zum großen Teile aus Granit, der aber
von mehreren Basaltgängen, auf denen kleine
Vulkankegel aufsitzen, durchbrochen ist. In etwas
weiterer Entfernung konnte ich eine große breite
Basaltdecke wahrnehmen, die entweder vom Ngau
Mbum oder sonst einem bisher noch unbekannten
größeren Vulkan herstammen muß. Wie dem