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Nach diesem Gefecht zog sich ein Teil der
Portugiesen in Stärke von angeblich 250 Mann
und 5 Maschinengewehren auf die südwestlich
gelegenen Mkula-Berge zurück, während andere
anscheinend in südlicher Richtung auf Naungar
zurückgingen. In beiden Richtungen folgten ihnen
deutsche Abteilungen.
Die auf die Mkula-Berge zurückgegangenen
Portugiesen wurden dort am 3. Dezember von
der sie verfolgenden deutschen Abteilung angegriffen.
Der Angriff soll abgewiesen worden sein, aber
nach Herbeirufung der auf Naugar vorgehenden
Abteilung am 6. Dezember von angeblich 8 Kom-
pagnien mit 10 Maschinengewehren und 2 Ge-
schützen, insgesamt 2000 Mann, erneuert worden
sein. Erst nach zweitägigem Kampfe soll es ge-
lungen sein, die portugiesische Stellung zu nehmen.
Auf deutscher Seite sollen die Generale v. Lettow
und Wahle, sowie der Gouverneur Schnee an-
wesend gewesen sein. Dies muß, wie schon be-
merkt, bezüglich des Generals v. Lettow und des
Gouverneurs Schnee angezweifelt werden. Ebenso
unwahrscheinlich sind die portugiesischen Angaben
über das gegenseitige Stärkeverhältnis.
In weitlerem Vordringen den Ludschende auf-
wärts besetzten die deutschen Abteilungen die
Gegend von Mataka, Mtarika und Luwambula.
In Mtarika erbenteten sie 1000 Lasten Lebens-
mittel.
Inzwischen hatten andere deutsche Abtei-
lungen von angeblich Kompagniestärke im
Küstenhinterland den Vormarsch nach Süden
aufgenommen.
Bereits Mitte Dezember v. Is. hatte eine
dieser Abteilungen den Posten Muite, der an-
scheinend mit Medo identisch ist, am oberen Rio
Montepnez genommen und im weiteren Vor-
marsch, Anfang Jannar d. Is., den Luriofluß
überschritten. Eine andere Abteilung scheint weiter
westlich über diesen Fluß gegangen zu sein, während
eine dritte die Küstenplätze Mukufi südlich Porto
Amelia und Lurio an der Mündung des Flusses
gleichen Namens besetzte und die telegraphische
Verbindung zwischen Mozambique und Porto
Amelia zerstörte.
Ob noch andere deutsche Abteilungen an den
Unternehmungen im Küstenhinterland beteiligt
sind, ist aus den ungenauen portugiesischen Mel-
dungen nicht ersichtlich. Auch lassen sich auf dem
vorhandenen unzulänglichen portugiesischen Karten-
material mangels genauer Orts= und Zeitangaben
die Bewegungen der einzelnen deutschen Abtei-
lungen nicht genügend verfolgen und auseinander-
halten. Nach einem am 15. Janunar d. J. ver-
öffentlichten Bericht aus Lourenzo-Marquez sollen
sich damals drei dentsche Kompagnien in Medo
am Rio Montepuez befunden haben. Jedenfalls
beherrschten Mitte Jannar d. J. die verhältnis-
mäßig geringen deutschen Streitkräfte das ge-
samte Hinterland der nördlichen Hälfte des
portugiesischen Gebiets vom Rovuma bis zum
Oberlauf des Ludschende und bis südlich des
Lurio mit Einschluß der Küstenplätze Mukufi
und Lurio.
Um diese Zeit macht sich das Eingreifen eng-
lischer bzw. südafrikanischer Truppen auf portu-
giesischer Seite bemerkbar.
Nach einer englischen Meldung vom 11. Jannar
d. J. sollen berittene südafrikanische Truppen der
bei Ngomano über den Rovuma gegangenen
deutschen Abteilung gefolgt sein, eine andere
vom Südende des Nyassasees vorgehende, als
farbiges Kapkorps bezeichnete Kolonne soll sich
in östlicher und nordöstlicher Richtung vor-
bewegen, während eine weitere in Porto Amelia
gelandete Kolonne zusammen mit portugie-
sischen Streitkräften die Aufgabe habe, land-
einwärts vorzudringen.
Von einem Zusammenstoß der berittenen
Truppen mit den deutschen Nachhutabteilungen
südlich des Rovuma ist bis jetzt nichts bekannt
geworden. Dagegen kamen sowohl die vom Süd-
ende des Nyassasees als auch die von Porto Amelia
vorgehenden englisch-portugiesischen Streitkräfte
mit den deutschen Abteilungen in Berührung,
wobei es bis jetzt anscheinend nur zu kleineren
Kampfhandlungen gekommen ist.
Nach den vorliegenden englischen Meldungen
stieß der vom Südende des Nyassasees nord-
östlich vorgehende Teil des farbigen Kapkorps
am 7. und 8. Jannar in der Gegend von
Luwambula, südlich des Zusammenflusses des
Luwambula und Ludschende, auf eine dorthin
vorgeschobene deutsche Abteilung, drückte diese
nach Norden zurück und besetzte Luwambula.
Gleichzeitig sollen bei Nyambe — anscheinend in
der Nähe des Nyassasees gelegen — Patronillen=
gefechte stattgefunden haben. Bei weiterem Vor-
rücken trafen die englischen Truppen am 26. Jannar
am Lukulezi, einem rechten Nebenfluß des Ludschende,
auf eine angeblich in starker Stellung befindliche
deutsche Abteilung. Nachdem die Engländer in
der Nacht vom 27. Januar über den Fluß ge-
gangen waren, wollen sie nach einem am 28.
und 29. audauernden Gefsecht die deutsche Ab-
teilung zum Rückzug auf Mtarika genötigt haben.
Einzelheiten über diese Kämpfe sind noch nicht
bekannt geworden.
Die von Porto Amelia vorgehenden englischen
und portugiesischen Truppen sollen am 24. Januar
den von einer deutschen Abteilung besetzten