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großzügig sind, da sie ja nicht allein für den vor-
liegenden beschränkten Zweck und für eine kurze
Zeitspanne, sondern für dauernd gedacht sind.
Großzügig denkende Grundbesitzer nehmen
nach der Abholzung eine systematische Besiedlung
in Angriff. Das Sägewerk mit Bahnhos, elek-
trischer Licht= und Kraftzentrale, Wasserleitung
und Kanalisation, Arzt und Apotheke, Schule und
Kirche ist der gegebene Mittelpunkt. Für kleinere
Ansiedlungen sind die früheren, verlassenen
logging-camps gceeignet. Dort sind schon
Brunnen gebohrt, ein paar Häuser mit Gärten
und Viehzäunen vielleicht stehen geblieben; die
alten Eisenbahnkörper dienen als Verkehrswege,
und die Bäume sind bereits gefällt. Das sind für
einen Ansiedler bedeutende Erleichterungen; er
braucht nur noch über Land zu brennen, und
der jungfräuliche Boden trägt Kartoffeln, Mais,
Baumwolle. Das Saatgut wird den Ansiedlern
von der Gesellschaft geliefert und so ein gleich-
mäßiges, marktfähiges Produkt erzielt. Die Ernte
wird von der im Besitz der Holzgesellschaft befind-
lichen Bank bevorschußt und im Herbst aufgekauft.
Für die Baumwolle z. B. ist eine besondere
Ginanstalt mit Baumwoll= und Olpresse vorhan-
den. Die Baumwollsamen werden gepreßt, das
Ol verkauft und die Rückstände, der Slkuchen,
wieder an die Farmer als VBiehfutter geliefert.
Bei einem anderen Unternehmen wird das
Hauptgewicht auf Produktion von Garten-
erdbeeren oder Obstzucht überhaupt gelegt und
das Packmaterial in einer eigenen Holzwoll= und
Kistenfabrik hergestellt. Kurz, eine moderne
Lumber-Co. ist für sich ein kleiner geschlossener
Wirtschaftsstaat.
Zukunft der Holzindustrie. Den
Höhepunkt ihrer Entwicklung dürften übrigens
diese Riesensägewerke in den Vereinigten Staaten
bereits erreicht haben. Schlagbare Waldungen in
dem Umfange, wie sie zur Rohstoffversorgung
eines Großsägewerkes notwendig sind, gibt es in
den Vereinigten Staaten nicht mehr zu kaufen,
und große Altholzvorräte jahrelang zu Speku-
lationszwecken ungenutzt stehen zu lassen, ver-
bietet sich bei der amerikanischen Steuergesetz-
gebung von selbst. Die im Besitze der großen
Sägewerke im Pitch-Pine-Gebiet befindlichen
Waldungen sind aber in einigen Jahren abgeholzt,
und nur wenige Unternehmungen haben Vorrat
auf 20 bis 30 Jahre.
Die amerikanische Holzindustrie wird also in
naher Zukunft gezwungen sein, andere Wald-
gebiete aufzusuchen, und die befinden sich im Be-
sitze der amerikanischen Staatsforstverwaltung,
die keineswegs gesonnen ist, aus ihren Waldungen
Wüsteneien wie im Pitch-Pine= und White-Pine-
Gebiet machen zu lassen. In den Vereinigten
Staaten wird also das Sägewerk der Zukunft bei
Benutzung aller Hilfsmittel der Technik doch nur
mittleren Umfang haben.
Nimmt man die Schätzung Fernows als richtig
an, daß der gesamte Altholzvorrat in Amerika
rund 14 Milliarden km beträgt, so würde dieser
unter Beibehaltung des gegenwärtigen Nutzungs-
satzes von jährlich 600 Millionen km noch etwa
20 bis 30 Jahre ausreichen. Der Nachwuchs an
Holz ist infolge der Bringungsmethoden, von
Waldbränden und Viehweide so gering, daß er
für die gegemwärtige Holzindustrie praktisch gar
nicht in Frage kommt. Nach Aufbrauch der Ur-
waldbestände stcht also Amerika vor der Not-
wendigkeit, einmal seinen Holzverbrauch auf ein
Minimum einzuschränken, anderseits für seinen
unumgänglich notwendigen Bedarf andere Wald-
gebiete aufzusuchen; solche sind aber in größerem
Umfange nur in Kanada, Zentral= und Süd-
amerika, Sibirien und Afrika vorhanden. Die
Folgerungen, die sich daraus auf die Preisgestal-
tung für Holz und auf die Politik für Europa
und Amerika ergeben, liegen auf der Hand.
Mögen sie von den berufenen Männern recht-
zeitig erkannt werden.
Nachrichten aus den deutschen ÖSchutzgebieten.
(Abdruck der Nachuchten vollstänoig oder tellweise nur mit Quellenangabe gestatiet.)
Ein englischer Offigier über Lettow -Vorbechk.
Den früheren, anerkennenden, neutralen und
feindlichen Außerungen") über Lettow-Vorbeck
lassen wir nachstehend eine weitere folgen.
Ein englischer Offizier, der in Deutsch-Ostafrika
mitgekämpft. hat, gibt in einem Brief an den
*) Val. S. 317 des dahrg 1917 und S. 4 des
Jahrg. sz des „D. Kol
„Vriend des Volks“ in Bloemfontein (Oranje-
Freistaat) seiner Bewunderung für den deutschen
Befehlshaber Ausdruck. Von einem gefangen-
genommenen deutschen Offizier mit Namen Sprock-
hoff erfuhr er, daß Lettow niemals nachgeben
wird. Er wird von den Askaris vergöttert, be-
wegt sich unter ihnen ohne Rangabzeichen und
lebt von denselben Nahrungsmitteln wie sie. Die
Askaris singen Lieder von dem großen „Bwana“