Ältere Bewohner von Preßnitz beschrieben es als von winziger Ge—
stalt, mit einem Körbchen auf dem Rücken und einem Rührlöffel in
der Hand.
176. Ein Holzweibel flüchtet vor dem Teufel.
(Edw. Heger a. a. O., S. 83.)
Ein Gebirgsholzhauer in der Gegend von Pürstein ward während
seiner Waldarbeit häufig von einem Holzweibel besucht und mit
Geld beschenkt. Einmal kam aber das Weibel in eiliger Flucht, denn
der Teufel wollte es holen, und es rief schon von weitem: „Holzhauer,
hacke geschwind drei Kreuze auf den Stock!“ Das that denn auch gleich der
dankbare Mann, das Holzweibchen setzte sich flugs auf den Stock und
der Teufel mußte mit leeren Krallen abziehen.
177. Holzweibchen bei Grumbach, Steinbach und Pfannenstiel.
(Christ. Lehmann, Histor. Schauplatz ꝛc., S. 78.)
Vom Holzweibchen werden dann und wann einige alte Sagen
herumgetragen, daß es vom Satan gejagt würde und in solcher Flucht
einen Stock, darin die Holzhacker ein Kreuz gehauen, suche, sich da—
rauf setze und alsdann erlöset würde. Man hat auch von alten Leuten
zu Grum- und Steinbach erzählen hören, daß vor alten Zeiten ein
Holzweibel gekommen, sich auf den Ofenherd gesetzet und gesponnen und
das Gespinst in die Stube geworfen habe; dem hätten sie müssen zu
essen geben.
So wollte man auch im Februar 1681 auf dem Pfannenstiel,
einem Schönburg'schen hohen Walde, ein Holzweib gesehen haben,
welches einen großen Schnee, schnelle Wasserfluten und hitzigen Sommer
angedeutet, darauf viel Menschen und Vieh hinsterben würden.
178. Gejagtes Holzweibchen bei Steinbach.
(Christ. Lehmann a. a. O., S. 187.)
An der Aschermittwoch des Jahres 1633 hatte Adam Beyer im
Walde bei Steinbach einen Baum gefällt. Indem der Baum im
Fallen ist, hauet er nach der Holzhacker Gebrauch ein Kreuz hinein;
sogleich kommt ein gejagtes Waldweibchen und bleibet an dem mit dem
Kreuz bezeichneten Baume stehen, da es dann sicher geblieben. Unter-
füllet es dem Holzhacker seinen Kober mit Spänen, er aber
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