finden, bis das Gold und Silber gehoben ist; außerdem aber zeigen
sie dem Sterblichen meist auch die Mittel, deren sich derselbe bedienen muß,
um in das Innere der Erde zu gelangen, wo die unermeßlichen Reich—
tümer liegen und gleichzeitig der Hüter seiner endlichen Erlösung aus
dem Zauberbanne harrt.
281. Schätze in der Steinwand bei Blauenthal.
(Mündlich.)
An der Plänerleite zwischen Blauenthal und Zimmersacher liegt
ein zerklüfteter Granitfelsen, welchen man wegen seiner Form die
Steinwand nennt. Weiter oben nach dem Zimmersacher zu aber quillt
der „Goldbrunnen“, aus welchem man einst Gold gewaschen hat. In
der Steinwand jedoch öffnete sich einst an einem Karfreitage, als in
Eibenstock die „lateinische Litanei“ gesungen wurde, eine Höhle, und
wenn jemand durch das Thor derselben hineingegangen wäre, hätte
er daselbst große Schätze gefunden.
282. Der Schatzkeller am Bärenstein.
(Richter, Umständliche Chronica der freyen Bergstadt St. Annaberg.
Annaberg, 1746, S. 8.)
Es ist die alte Richterin zu Königswalde nebst noch zweien ihrer
Nachbarn am Bärenstein im Mai Gras und Kräuter zu holen ge-
gangen, und als sie an den Berg gekommen sind, so hat sichs am
Berge aufgethan wie ein großes Scheunenthor, daß sie hinein gesehen
hat, wie in eitel Silber und Gold, und als sie die andern zwei ge-
rufen, daß sie es auch sehen sollten, so ist es wieder verschwunden.
283. Der Schatzkeller im Scheibenberge.
(Chr. Lehmann, Histor. Schauplatz 2c., S. 187.)
Im Jahre 1605 bekam M. Laurentius Schwabe, Pfarrer in
Scheibenberg, etliche Gäste von Annaberg. Seine Ehefrau führte
einige ältere Freundinnen über und um den Scheibenberg, ihnen dessen
Gegend zu zeigen. Dabei trafen sie aber ein Loch, in welches drei
Stufen führten und darin lag ein glänzender Klumpen, wie glühendes
Gold. Darüber erschraken sie und gingen eilends nach der Stadt.
Als sie jedoch den Pfarrer nebst den übrigen Gästen nach dem Orte
führen wollten, konnten sie das Loch nicht wieder finden.
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