n Schmiedewerkstatt wieder beschlagen worden war, in die ß ê
mat zurück, traf aber bald in Konradsgrün mit einem Zuge Schweizer
Bergleute ein. Diese durchforschten die Gegend und gruben untertags
mit bestem Erfolge nach Silbererzen. So waoxde der Kaufmann aus
der Schweiz, der in der That auf der Prager Moldaubrücke sein Glück
gefunden hatte, ein grundreicher Mann, und noch heute führt ein
langer Haldenzug, der damals eine sehr ergiebige Ausbeute gab, den
Namen „der Schweizerzug“.
Eine im Wesentlichen gleiche Sage finden wir in den deutschen Sagen der
Brüder Grimm (2. Aufl., I. B., No. 212). Hier wird aber jemandem auf der
Brücke zu Regensburg die Mitteilung, daß unter einem gewissen Baume ein großer
Kessel mit Geld vergraben sei, was sich auch bestätigte.
361. Der Basler und die Baslerin zu Joachimsthal.
(Wenisch, Sagen aus dem Joachimsthaler Bezirke, 1882, S. 7.)
Vor vielen Jahren lebte in der alten Bergstadt Joachimsthal
ein gottesfürchtiger Gewerke, mit Namen Basler. Er besaß nebst
Haus und Acker eine Grube, welche eine gute Ausbeute an Silber
gab und sein Vermögen beträchtlich vermehrte. Plötzlich aber blieb
das blinkende Silbererz in den harten Felsadern aus, und er traf auf
lauter taubes Gestein. Basler, der ein sehr unternehmender Mann
war, stellte jedoch seinen nunmehr kostspieligen Bau nicht ein, sondern
ließ rühriger denn je mit Fäustel und Bohrer weiter arbeiten, da er
in Bälde in eine silberhaltige Teufe zu kommen hoffte. Schon war
aber Schrank und Beutel leer, Haus und Acker verpfändet, und noch
immer leuchtete ihm kein Hoffnungsschein in der Grube. Seine Lage
gestaltete sich vielmehr von Tag zu Tag trauriger, denn er wurde
von seiner Freunde Schwarm nun gemieden, und einen Bergknappen
nach dem andern mußte er aus seinem Dienste entlassen. Zuletzt war
er auf seine Kräfte allein angewiesen; doch ließ er auch jetzt voll Zu-
versicht, daß Gott ihm helfen werde, den Mut nicht sinken und baute
unverdrossen und emsig im harten Gestein fort, — leider ohne allen
Erfolg. Dadurch geriet seine Familie, die ehemals in guten Verhält-
nissen gelebt hatte, in die bitterste Not. Um die Seinigen zu ernäh-
ren, sah sich der arme Basler, dem niemand mehr Geld vorstrecken
mochte, sogar genötiget, nicht bloß Hausgeräte, sondern auch halbwegs
entbehrliche Kleidungsstücke zu verkaufen.
Als eines Tages die Not aufs Höchste gestiegen war, und er sich
weder zu raten noch zu helfen wußte, nahm seine Frau ihr teuerstes
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