Bergwergk zu Freybergk an sich bracht, undt daraus großen Reichthum
erlanget, die Gütter Wegfahrt, Duttendorff undt den Halß bey
Freybergk erkaufft, auch dem Graffen Leisneck (des vorigen Sohn)
4000 Rheinische Gülden uff die Herrschafft Lauterstein geliehen, so
geschehen Ao. 1300.
478. Die Herren von Hartitzsch.
(Kirchengalerie von Sachsen, 2. B. S. 240.)
Das Rittergut Dorfchemnitz bei Sayda soll durch Heirat an die
von Hartitzsche Familie gekommen sein. Ein Vorfahr dieser Familie,
erzählt man, sei Fischer an der Donau gewesen, habe einen deutschen
Kaiser auf der Flucht mit der größten Lebensgefahr über die hochan-
geschwollene Donau gesetzt, da es kein andrer Fischer gewagt habe,
und sei nachher von dem Kaiser dafür, daß er ihn gerettet, in den
Adelstand erhoben worden. Darauf könnten wohl die zwei Fische in
dem Hartitzschen Wappen hindeuten.
Die Familie hat sich sonst von Harticz, nach dem Rittergute bei
Jonsdorf in Böhmen an der sächsischen Grenze geschrieben, ist sehr
früh aus Böhmen nach Sachsen gekommen, wahrscheinlich wegen der
reichen Silberbergwerke bei Freiberg, und hat wichtige Stellen im
Rate zu Freiberg bekleidet.
479. Die Herren von Pardubitz.
(Gräße, Geschlechts-, Namen= und Wappensagen, 1876, S. 114.)
Das Schloß Hauenstein am südlichen Fuße des Erzgebirgs be-
saßen unter Kaiser Karl IV. die Herren von Pardubitz. Von diesem
Geschlechte wird folgendes erzählt: Als Kaiser Friedrich Barbarossa
im Jahre 1158 Mailand belagerte, war ihm auch Herzog Wladislaw
von Böhmen mit vielen böhmischen Rittern zur Hülfe gezogen. Im
Dunkel einer Nacht erstiegen die Böhmen die Mauern der belagerten
Stadt und drangen bis auf den Markt vor; allein hier kamen ihnen
die Mailänder entgegen, es entstand ein heftiger Kampf und die Über-
macht der Bürger drängte die bisherigen Sieger zurück. Vorher spreng-
ten sie jedoch das Thor und hatten sich so den Rückzug gesichert. Es
gelang auch allen zu entkommen, nur Gescheck von Pardubitz verweilte
am längsten im Thore, noch immer kämpfend, und als er endlich den
Seinigen folgen wollte, rief man von der Stadt aus dem Türmer zu,
er möge das Seil zerhauen, womit das Fallgitter befestigt war. Dies
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