reiche Preußen. Von 1596 an aber sind die Herren von Schönberg
hier Gerichtsherren gewesen.
485. Die Herren von Bünau.
(Gräße, Geschlechts-, Namen= und Wappensagen, S. 25.)
Die Herren von Bünau waren auch im Erzgebirge angesessen;
ein Heinrich von Bünau verkaufte 1596 Bärenwalde mit Lichtenau
an den Zwickauer Rat. (Kirchengalerie, 8. B. S. 24.)
Die Abkunft dieses uralten meißnischen Geschlechts leiten einige
aus Polen her und sagen, das Geschlecht der von Bunawezky an der
litthauischen Grenze sei mit den Bünaus einerlei Stammes. Andere
sagen, sie seien aus der Schweiz nach Sachsen gekommen; allein die
Hauptmeinung ist, daß sie von den Pedemontanen oder piemontesischen
Fürsten abstammen, welche im Jahre 1232 von dem savoyischen Grafen
Thomas ihrer Erblande beraubt worden wären. Sie hätten nun zuerst
in Sicilien Kaiser Friedrich II. um Beistand gebeten, allein dieser
habe mit seinen eigenen Kriegen genug zu thun gehabt; dann hätten
sie sich an andere deutsche Fürsten um Hülfe gewandt, als diese ihnen
aber auch nicht beizuspringen gewagt, wären sie in Deutschland ge-
blieben und hätten sich in Böhmen und Meißen ansässig gemacht.
Ihr Wappen, ein Löwenkopf, im Rachen eine Lilie haltend, sei auch
das Wappen jener pedemontanischen Fürstenfamilie. Weil nun aber im
Turnierbuche Feierabends einer Demuth von Bünau, der hinterlassenen
Witwe Günthers von Saalhausen gedacht wird, die auf dem 996 vom
Markgraf Ludolph von Sachsen und Herrn von Braunschweig gehal-
tenen Turniere zu Braunschweig den vierten Dank dem Turniervogt
Kilian von Wolfskäl, einem Franken gab, so mußten die Herren von
Bünau eher aus Italien als erst im Jahre 1232 nach Deutschland
gekommen sein, wenn sie italienischer Abkunft wären. Einer aus
diesem Geschlechte derer von Bünau soll nun aber Kurfürst von Trier
gewesen sein, und als Kaiser Maximilian II. (nach anderen sei das
viel früher geschehen und zwar unter Kaiser Konrad III. und jener
Heinrich von Bünau sei nicht Kurfürst von Trier, sondern von Mainz
gewesen) zu Frankfurt gekrönt ward, an S. Majestät folgende drei
Bitten gerichtet haben: Erstlich, weil er einer aus dem Geschlechte
der von Bünau sei, welches zwei Helme führe, daß er sein (rotes)
Kurhütlein auf den einen Helm setzen dürfe. Zweitens, daß die von
Bünau unterschiedliche gewisse Namen, als Heinrich, Rudolph und
Günther haben könnten, und drittens, daß er seinen ganzen Schatz,
welchen er in seinem Stifte erübrigt, dem Geschlechte derer von
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