Full text: Sagenbuch des Erzgebirges.

Bunau zum ewigen Gedächtnisse vermachen dürfe, welche drei * 
S. K. Majestät gedachtem Herrn Kurfürsten auch bewilligt habe. 
Weil nun seine Verlassenschaft sich auf etliche Tonnen Goldes belaufen, 
habe er in seinem Testamente verordnet, daß seine Barschaft zum 
ewigen Gedächtnis an acht Stammhäuser verwendet werde, nämlich 
an je zwei in Böhmen, Meißen, Thüringen und Vogtland, von 
deren Einkommen das ganze Geschlecht zu genießen habe. Peccenstein 
aber meldet in seinem Theatr. Saxon. I. No. 50 von den drei Tauf— 
namen Heinrich, Günther und Rudolph, daß solches aus einem be- 
sonderen Zufall und Betrug eines, so sich ihres Stammes gerühmt 
und damit ein Falsum gebraucht, auch allerhand Unglück gestiftet, nach 
deren Vorfahren Rat und Vergleich geschehen sein sollte, oder daß 
vor ohngefähr 200 Jahren (er schrieb um das Jahr 1608) das Ge- 
schlecht bis auf drei Personen ausgestorben sein sollte, da dann diese 
damals unter sich einig geworden wären, diese drei Namen fort und 
fort zu gebrauchen. (Nach anderen wäre dies viel später geschehen, 
erst nach der Schlacht am weißen Berge, wo gegen 200 Glieder dieser 
Familie gefallen waren.) 
486. Die Ritter von Bärenstein. 
(Kirchengalerie von Sachsen, 4. B. S. 138.) 
In der Kirche des Städtchens Bärenstein befinden sich die Bild- 
nisse Kaspar von Bärensteins auf Bärenstein und Bärenburg (1612), 
Walzig v. Bernsteins (1492) und Christoph von Bernsteins (1534 
oder 13152). Ein Albrecht von Bernstein, welcher ebenfalls auf dem 
Schlosse Bärenstein wohnte, wird bereits unter dem Jahre 1156 ge- 
nannt, da er auf seine Unkosten einem Turniere zu Zürich, welches 
der Herzog von Baiern und König von Sardinien anstellten, beiwohnte. 
Früher schrieben sich die in Bärenstein sässig gewesenen alten Ritter 
von „Bernstein“, weil sie aus der Schweiz, bei Constanz her, ab- 
stammen sollen und dieser Name dort mehr (3. B. Bern) angetroffen 
wird. Späterhin schrieb man aber, wahrscheinlich wegen der früher 
in der Gegend hausenden vielen Bären und wegen einer gehabten sehr 
glücklichen Bärenjagd „Bärenstein“. Viele andere Orte in der Nähe 
haben davon ihre Namen, als: Bärenklau, Bärenhecke, Bärenburg, 
Bärenfels, Bärenklause u. s. w. 
Auch führten die alten Ritter von Bernstein folgendes Wappen: 
Ein in silbernem Schilde zum Streit gerüsteter aufrecht stehender schwarzer 
Bär; auf dem Schilde ruhet ein mit einer goldenen Krone bedeckter 
offener Turnierhelm, aus welchem ein erhabener und zum Streit ge- 
schickter Bär hervorragt; die Helmdecken sind schwarz und silbern. 
  
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