Freiberger Bergbau zuerst 1185 erwähnt. (Beschreibende Darstellung der älteren
Bau= und Kunstdenkmäler des K. Sachsen, III. S. 8.)
496. Die Stellen, wo in Freiberg das erste Bergwerk
fündig wurde.
(Benseler, Berggeschichten vom Aufkommen des sächs. Silberbergbaues.
Freiberg, o. J. S. 12.)
Wo das Rathaus in Freiberg steht, soll der erste Silberfund ge-
schehen sein, und in einem Kreuze, welches in einer Ecke desselben
eingemauert ist, soll man noch heute die erste Art Freiberger Erze
sehen. Gegenüber an der Ecke der Petersstraße, da, wo das Bild
des Bergmannes an dem Hause steht, soll sich die erste Zeche befunden
haben. Die bedeutenderen älteren Gruben waren im alten Loßnitz-
oder Münzbachthale. In Christiansdorf, welches seinen Anfang in der
Nähe vom Vorwerk Langerinne nahm und sich bis an die Loßnitz
erstreckte, war eine sehr alte Grube der Stubenberg, von dem erzählt
wird, daß eine Köchin aus dem Kloster Zelle das erste Grubenge-
bäude hier gebaut habe und sehr reich davon geworden sei.
497. Ursprung der Bergwerke bei Nossen.
(Ursprung der Bergwerke in Sachsen. Chemnitz, 1764. S. 110.)
Es wird erzählt, daß die Bergwerke an der Mulde gegen Nossen
lange vor den Freiberger Silbergruben gangbar gewesen seien. Das
Gersdorfische Bergwerk soll unter diesen das älteste und bei folgender
Gelegenheit aufgekommen sein. Im Jahre 733, am Dage Simonis
und Judä, hätte ein Mönch, der Kappenmönch genannt, einen auf
der alten, jetzt gänzlich verfallenen Wunderburg bei Roßwein gesessenen
Räuber, mit Namen Martin Griechen, besuchet. Darauf habe ihn
letzterer nebst seiner Buhlerin, welche Gertraut geheißen, beim Abschiede
ein Stück Weges begleitet, bei welcher Gelegenheit sie unterwegs reiche
Erze entdeckt hätten. Der Mönch habe infolgedessen seine Kutte für
immer abgelegt und der Räuber von seinem Räuberhandwerk gelassen.
Dafür hätten sie ein Bergwerk angelegt und reichhaltige Erze gefun-
den und nun an dem Orte einen Flecken gegründet, den sie nach des
ehemaligen Räubers Buhlerin Gertraut Gersdorf benannt hätten. Das
Bergwerk wäre hierauf bis zum Jahre 887 angebauet worden, von
dieser Zeit an aber zwei Jahre lang, einer sich entsponnenen Räuberei
1f liegen geblieben, mit welchem Schicksale auch ein anderes
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