Full text: Sagenbuch des Erzgebirges.

  
ran der Goppisch genannt, dessen Lage man nicht mehr r’r 
heimgesucht worden. Nach einer anderweiten Niederlage von drei 
Jahren, wovon die eigentliche Zeit nicht angegeben werden könnte, 
hätte man endlich angefangen, zu Erzdorf ein ganz neues Bergwerk 
vorzurichten, wozu bei Ermangelung der Bergarbeiter ein jeder Bauer 
zwei Leute schicken müssen, und wäre das Bergamt damals auf dem 
jetzigen Schafhofe gewesen. 
  
498. Entdeckung der Silbererze des Schneeberges. 
(Albinus, Meißnische Bergk-Chronica 2c. Dreßden, 1590. S. 28. 
Meltzer, Hist. Schneeberg., S. 33—35.) 
Es hat sich von ungefähr zugetragen, daß ein Bergmann oder 
Arbeiter, welcher zu dem in Schlema vor Zeiten befindlichen Hammer 
gehörte, nach Eisenstein schürfte. Dabei kam er auch an den Schnee- 
berg, wo er einen besseren Eisenstein zu finden vermeinte, als er am 
Wolfsberge, Hasenberge und anderen Orten gefunden hatte. Als er 
nun etliche Schürfe geworfen, wobei es ihm aber nach seinem Sinne 
nicht gegangen, hat sich nicht lange darnach an dem Orte, wo später 
die St. Georgenzeche und die zugehörenden, als die alte und neue 
Fundgrube u. s. w. aufkamen, ein Bürger von Zwickau (die Sage 
nennt ihn Romner oder Römer), welcher mit einer Würzlade auf dem 
Lande umherging und sich dadurch seine Nahrung suchte, in einem 
alten Schurf, darin eine schöne Gilb und Bräun alsbald in der 
Dammerde gewesen, eingelegt und zwei Apbeiter daselbst gehalten, 
denen er alle vier Wochen abgelohnt, und unterdeß alleweg mit seinem 
Kram wieder ausgelaufen. Bald nachher ließ er einen Schacht sinken, 
und die Arbeiter trafen endlich eine „gänßkötige“ Bergart, samt einer 
Bräun und Gilben, welche der ersten Bergart im Schurf ähnlich war, 
wovon sie ihrem Herrn an dem Lohntage etliche Handsteine nach 
Zwickau brachten. Derselbe ließ sie bei einem Goldschmiede probieren 
und erhielt darauf die Antwort, wenn er dieses Dinges noch mehr 
habe, solle er's ihm bringen, er wolle ihm schöne silberne Becher 
daraus machen. Dieses soll ungefähr im Jahr 1470 geschehen sein. 
Nach dieser Zeit sollen sich bald mehr Bürger von Zwickau und von 
anderen Orten, edel und unedel, zusammengeschlagen, fortgebauet und 
endlich ein mächtig Erz angetroffen haben. Im Jahre 1472 hat man 
allererst den rechten Putzen, wie die Bergleute reden, angetroffen, 
worauf das Schneebergische Bergwerk so in Schwank gekommen, daß 
seinesgleichen nie gewesen, also daß man damals das Silber nicht 
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