deswegen hier die Bergleute ein Rätsel gemacht und einander zu
raten aufgegeben haben: Wo das Erz über den Haspel gewachsen?
welches sodann mit dieser Zeche aufgelöst worden.
504. Die Entdeckung der Silbergänge zu Joachimsthal.
(Wrubel a. a. O., S. 23.)
In der Gegend von Joachimsthal trafen Bergleute vom Geyer
den ersten Gang an der Wurzel eines Baumes, den der Wind an
einem Bache umgeworfen hatte.
505. Ein Zain Goldes wird mit dem Getreide abgeschnitten.
(Albinus, Meißnische Bergk-Chronika. 1590, S. 125.)
Bei Joachimsthal, nicht weit von Arlsgrün (Arletzgrün) hinter
dem Galgenberge ist ein Zain Goldes mit dem Getreide abgeschnitten
worden.
506. Entdeckung der reichen Zeche St. Lorenz bei Abertham.
(Albinus, Meißnische Bergk-Chronica, 1590, S. 79.)
Das Bergwerk St. Lorenz oder Gottesgab bei Abertham ist also
aufgekommen: Nachdem eine Zeitlang an diesem Orte gebaut worden
war, ist im Jahre 1528 ein gar armer, jedoch verständiger und guter
Bergmann gewesen, welcher im dichten Walde fast allein in seinem
Hüttlein wohnte und sich von Viehzucht, obschon nicht alles sein Eigen
war, ernährte. Als dieser einstmals (es soll am 20. Februar gewesen
sein) bei seinem Weiler eine andere Milchgrube, wie solche gebräuchlich
waren, graben wollte, hat er eine reiche Sicherung von gediegen Silber,
welche der Brunnenquell vom Gange geröhret hatte, angetroffen. Da-
rauf ist er mit großen Freuden zu seinem Herrn gelaufen und hat ihm
und anderen solches anvertraut. Bald ist er auch zum Bergmeister
gegangen und hat eine Fundgrube gemutet, welche er Gottesgabe nannte.
Nachdem er geschürft und gesunken, hat er schöne Bergarten und noch
mehr gediegen Silber gefunden. Später hat man auf dieser Zeche so
viel gediegen Silber gebrochen, wie auf keiner andern seit Mannes
Gedenken, ausgenommen St. Georgen auf dem Schneeberge.
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