Catharina, als einer vermeinten Schutzpatronin, geeignet, dann aber
zum Unterschied des Catharinenberg in Böhmen, St. Catharinenberg
im Buchholz genannt worden; doch hat es meistens, nur der Kürze
willen, den Namen Buchholz behalten.
519. Ursprung des Namens Grünstädtel.
(Richter, Chronica der freyen Bergstadt St. Annaberg, II. 1748, S. 25.)
Grünstädtel bei Schwarzenberg wird in Schriften „Dorff-Städt-
lein“ genannt. Von Annaberg aus wurden nach seiner kleinen, der
heiligen Anna geweihten Kirche große Wallfahrten unternommen.
„Maßen denn auf dem Altar noch das Bildnis der St. Anng stehet,
die in der einen Hand Salvatorem mundi mit der Erdkugel hält, und
in der anderen Hand den heiligen Johannes; unter dem Bildnisse
aber stehet in Holz eingeschnitten: „O heilige Anna, hilf selb dritt!“
Das Dorf hatte einen Jahrmarkt samt Brauen und freien Bierschenken,
nebst Fleischbank, und darum wurde es „Städtel“ genannt, bis nach-
gehends etliche Häuser nach Pöhla zu angebaut wurden, die man „die
Grün“ geheißen; so habe man's endlich zusammengesetzt und es sei
„Grünstädtel“ daraus geworden.
Die Verehrung der h. Anna, Maria's Mutter, war die Veranlassung zur
Benennung Annabergs. Herzog Georg hatte bereits 1498 zu Ehren der h. Anna
eine Kapelle für die Bergleute auf dem Schreckenberge erbauen lassen, da man von
ihrer Verehrung Reichtum erhoffte. Die Inschrift unter ihrem Bildnisse in Grün-
städtel: „O heilige Anna, hilf selb dritt“, bezieht sich auf die damalige Vorstellung,
daß Anna, Maria und Jesfus ganz unzertrennt von einander wären, und man
nannte sie daher die erschaffene Dreieinigkeit. In der 1794 geschriebenen Geschichte
des Pleißengrundes erzählt der Diaconus Gottlieb Göpfert, daß sich am Kirchthore
zu Crimmitschau die Worte eingehauen finden: „Hilf St. Anna selb dritt uns allen
Amen!“ und er verweist dabei auf eine ähnliche Inschrift in der St. Annenkapelle
in Freiberg, welche lautet: „Hilf St. Anna Du Gerechte mit alle Deinem Ge-
schlechte!“ Sind diese Inschriften noch vorhanden?
520. Gründung und Name des Dorfes Zschorlau.
(Nach Mitteilung des Lehrers E. Schlegel aus Zschorlau.)
Als einst die Sorben immer weiter nach Süden ins Gebirge
gedrängt wurden, kamen sie auch in die Gegend, wo jetzt Zschorlau
liegt. In dem dichten Walde, welcher die Gegend bedeckte, gelangten
sie an eine frische, sprudelnde Quelle, an der sie ihr Mittagsmahl
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