Full text: Sagenbuch des Erzgebirges.

und den Meinersdorfer Fluren sich bis auf die neuere Zeit Spuren 
erhalten haben, im Hussitenkriege völlig zerstört worden war. 
548. Der Name des Dorfes Crossen. 
(Sachsens Kirchengalerie, 8. B., S. 75.) 
Laut Nachrichten aus einem alten Kirchenbuche stammt der Name 
des Dorfes Crossen bei Zwickau von dem slavischen Worte croszove, d. h. 
zerrissen oder zerstückelt, her. Denn da es von Slaven erbaut worden 
und sie, wie sie dem sumpfigen Terrain nach und nach trockenes Land 
abgewannen, dasselbe unter sich verteilt haben, so haben die Bewohner 
ihre Grundstücke vereinzelt und nicht beisammen. 
Immisch (die slav. Ortsnamen im Erzgebirge) ist nicht geneigt, den Namen 
für einen slavischen gelten zu lassen, vielmehr hält er unser Crossen, sowie alle 
Orte, welche dieselbe Benennung haben, für fränkische Ansiedelungen. Er verweist 
dabei auf die in deren Nähe liegenden Orte Frankenau (2 Stunden von Crossen bei 
Mitweida, 3 Stunden von Crossen bei Zeitz) und Franken (6 Stunden von Crossen 
bei Luckau); Crossen bei Zwickau ist von einem Frankenau ungefähr 3 Stunden 
entfernt. 
549. Die frühere Lage und der Name von Gersdorf. 
(Beschreibung über die Kirche zu Oberlungwitz, St. Martin genannt 
2c. von dem dortigen Schulmeister aufgezeichnet, 1766. Manufkript.) 
Gersdorf soll vor Zeiten ganz anders gelegen und die Kirche 
oben im Hofgraben gestanden haben, bis sie durch Kriegsverwüstung 
ihren Untergang allda gefunden hat. Das Dorf soll nicht weiter als 
bis dahin, wo jetzt Hüllbert wohnt, gegangen sein. Die obere Hammer- 
mühle soll damals in einem dicken Walde gestanden haben und davon 
umgeben gewesen sein. Da aber der Bach vorher den Namen „Gersche“ 
geführt haben soll, so hätte das Dorf, nachdem es weiter abwärts 
angebaut und auch die Kirche weiter herunter gesetzt worden wäre, 
vom Wasser den Namen Gersdorf bekommen. 
550. Der Ursprung des Namens Silberstraße. 
(Meltzer, Hstoria Schneebergensis, S. 1102.) 
Edelmann von Uttenhoff auf der Armen-Ruhe, ein alter und 
getreuer Diener der Kurfürsten von Sachsen, brachte einst zu Zwickau 
bei einem Landesfürsten folgende Bitte mündlich vor: Dieweil aus 
  
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