nitz und Pleil, das sogenannte Kremsiger und Bremsiger Gebirge, nach Pleil und
Sorgenthal und weiter über das Pleilwasser und Kreuziger Gebirge zwischen Weipert
und Pleil nach dem weißen Hirsch führte. Derselbe ging beim Blechhammer über
den Pöhlbach und sodann über Kuhberg, Sehma, Schlettau, Elterlein und Zwönitz
nach Leipzig und Halle, von woher die Böhmen schon in den ältesten Zeiten ihr
Salz bezogen. Eine alte Straße, auf welcher Fuhrleute Salz nach Böhmen holten,
führte auch über die Gegend, wo jetzt Freiberg steht, und solche Fuhrleute waren
es nach der Sage sauch, welche in einem Wagengleise daselbst die ersten Silbererze
fanden und so die Gründung Freibergs veranlaßten. 3
Der alte Weiperter Paß hat noch deutliche Spuken von Weipert bis zum
Blechhammer und in Kuhberg hinterlassen, wo tiefe Hohlwege, zum Teil selbst in
festem Gestein vorhanden sind.
Christian Lehmann leitet im Hist. Schauplatz (S. 42) den Namen des Ortes
Kuhberg von einem czechischen Worte küweribi, welches er mit „ausspannen“ ver-
deutscht, ab. Wenn dies richtig ist, so würde dieser Name zur Bestätigung von
einer uralten Herberge am Pöhl= oder Grenzbache dienen.
Erwähnt mag hierbei werden, daß der zwischen Weipert und Kuhberg ge-
legene sächsische Grenzort Värenstein früher „Kuhzahl“, d. h. Kuhschwanz geheißen
haben soll. Seinen jetzigen Namen führt er nach dem Archiv für sächs. Geschichte
(12. B., S. 95) erst seit dem Jahre 1526 nach dem basaltischen Bärensteine, an
dessen Fuße er liegt.
562. Von dem Ortsnamen Stolzenhahn.
(Aus einer handschriftlichen Chronik von Böhmisch-Wiesenthal, mitge-
mitgeteilt vom Pfarrer H. Friedlein in Ober-Wiesenthal.)
Bei dem Städtchen Böhmisch-Wiesenthal liegt der Ort Stolzen-
hahn, auch Stolzenhain und Stolzenhann, in alten Kirchenbüchern-
„der Stoltze Hayn“ genannt.
In alten Zeiten stand in der Gegend des jetzigen Dorfes im
dichten Walde eine Schmelzhütte. Als eines Morgens zwei Arbeiter
vor die Thür traten, erblickte der eine von ihnen einen schönen Auer-
hahn, der auf einem nahen Baume saß. Da rief er aus: „Sieh,
welch ein stolzer Hahn!“ und von diesem Ausrufe hat der Ort später
seinen Namen bekommen.
563. Die Entstehung des Ortsnamens Einsiedel.
(Aug. Kießling, Das Mineralbad zu Einsiedel, 1881, S. 8. Sachsens
Kirchengalerie, 8. B., S. 72.)
Nach einer alten geschriebenen Chronik, welche im Pfarramts-
Archive zu Neuhausen aufbewahrt wird, hat der Ort Einsiedel bei
Sayda seinen Namen von drei Brüdern bekommen, welche sich vor
langer, langer Zeit als Einsiedler dort aufhielten. Auch die zu Ein-
E.
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