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„Reue“ genannt, nebst ein paar über der Pammlersmühle gelegenen
Feldparzellen einst in der Teurung für 50 Meißner Gulden verkauft
worden. Weil nun der Verkäufer es später bitter bereut hat, die
Grundstücke so billig verkauft zu haben, so hat man der Waldung
den Namen „Reue“ beigelegt, welchen sie noch heute führt.
580. Woher der Name des Waldgrundes „Bär“ bei Blauen-
thal stammt.
(Mündlich.)
Von Sosa herab kommt das Bärbächel, welches sich etwas un-
terhalb Blauenthal in die Mulde ergießt. Der auf beiden Seiten
von Wald eingeschlossene Grund, durch welchen es fließt, wird der
„Bär“ genannt. Der Name soll sich von folgender Begebenheit her-
schreiben: In dem dortigen, einst noch ausgedehnteren Walde sollen
sich die letzten Bären aufgehalten haben. Dieselben kamen einst von
der gegenüberliegenden Spitzleite und mußten dabei über die Mulde.
Ein kleiner Bär wollte nicht mit hinüber, da gab ihm ein alter einen
Schlag, daß er sofort tot war. Die übrigen zogen weiter nach ihrem
Lager. Von dem getöteten Bären nun soll der Name des Grundes
herrühren.
581. Der Ursprung des Felsnamens Bärenstein.
(Mitgeteilt vom Prof. Dr. Friedrich Polle in Dresden.)
An der Müglitz erhebt sich dem Schlosse Bärenstein gegenüber
eine schöne, schroff abfallende Felswand, welche ebenfalls der Bären-
stein heißt. Sie hat ihren Namen daher, daß auf dem Felsen einst
ein Jäger mit einem Bären kämpfte und den Sieg dadurch errang, daß
er den Bären die Felswand hinunter warf.
582. Der Ursprung des Namens Mückenberg mit dem Mücken-
türmchen.
(Ed. Haller, Kurzgefaßte Volkssagen über den Mückenberg. Mücken-
berg, 1880. Grohmann, Sagenbuch aus Böhmen, S. 246. Karl
Müller, die Natur, 1882, No. 24.)
I. Der Volkssage nach soll im 9ten Jahrhundert auf dem Mücken-
berge bei Graupen, dort, wo sich jetzt bei der Restauration die Pinge
4 befindet, eine Art Turm von Zinngraupen zu Tage gestanden und
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