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worauf er etliche Dukaten in die Börner geworfen, die dem anwesen—
den Förster zu teil geworden, der von selbiger Zeit an diese Börner
seine Goldbörner genannt hätte.
8) In dem Zeisigwalde bei Chemnitz, welcher früher auch der
Kaiserforst und das Bramenholz genannt wurde, ist eine Quelle, welche
der Goldborn heißt. Der Goldborn diente den alten Mütterchen
zum Scherz, wenn sie den Kindern erzählten, daß der Storch die
kleinen Kinder aus dem Goldborne hole und bringe.
In dem Scherz liegt ein tieferer Sinn, indem derselbe darauf hinweist, daß
Brunnen Symbole der Fruchtbarkeit sind. Das Wasser ist ein Bild der Erzeugung,
und daher der Glaube, daß der Storch die kleinen Kinder aus einem Brunnen holt.
Auf dem Queckborn in Dresden stand früher das Bild eines Storches.
9) Im Walde am Schatzensteine bei Elterlein liegt der Zigen-
nerbrunnen. Der Sage nach hatten an demselben einst Zigenner,
welche in dem Walde hauseten, ihren Lagerplatz. Sie durchzogen wie
Heuschrecken das Land und am Schatzensteine teilten sie ihre Schätze;
daher der Name desselben.
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601. Ursprung der Namen verschiedener Zechen.
1) „Grauen Manns Fundgrube“ bei Johanngeorgenstadt.
Der Name soll von einem grauen Männchen, das man daselbst ge-
sehen haben will, herrühren.
2) „Glockenklang und Vogelgesanger Fdgr.“ bei Johann-
georgenstadt hat ihren Namen und Ursprung von einem starken Ge-
läute, welches man auf des Försters Vogelherd einige Tage vernom-
men, so deutlich, als geschehe es in einer nahegelegenen Stadt, wobei
man auch zuweilen ein Bobern oder Lummern in der Erde verspürte.
3) „Hohe Tanne“ bei Johanngeorgenstadt. Der Name rührt
daher: Etliche Bergleute schürften nach einem Zwittergang, und als sie
im Schurf arbeiteten, geschah in dem nächst stehenden Tannenstummel
ein solcher Knall, daß zugleich die Splitter davon wegsprangen.
4) „Scheller Traum“ am Jugler Wege bei Johanngeorgen-
stadt. Der Name rührt von einem Traume her, welchen eine Frau
gehabt und der den Ort anzeigte, wo man einschlagen müsse.
(Engelschall, Beschr. der Exulanten= und Bergstadt Johanngeorgenstadt,
1723, S. 229. 244. 246.)
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