— — —
der Vergrabenen nicht wieder, so viel man sich Mühe gegeben. *
man des Tages bewältigte, das ist des Nachts wieder eingegangen.
In der Kirche zu Erbisdorf soll früher die ganze Begebenheit bildlich
dargestellt gewesen sein.
603. Ursprung des Namens Pacemmühle in Schneeberg.
(Meltzer, Hist. Schneebergensis, S. 150.)
In der Pacemmühle an der Kobaltstraße in Schneeberg soll ehe—
mals ein böhmischer Müller gewohnt haben, welcher zu jedem Knaben
zu sagen und ihn zu rufen pflegte: Bacchale patszem! welches in
böhmischer Sprache so viel geheißen als: Junge, komm her! Wie nun
das erste Wort zu Schneeberg gar gemein geblieben, daß man einen
Jungen Bacchale zu rufen pflegte, so hat auch das andere leicht den
Namen des Pacemmüllers und der Pacemmühle aufbringen können.
604. Die Mordhütte bei Weiters-Wiese.
(Mitgeteilt vom Lehrer Thuß in Tellerhäuser.)
Unweit Weiters-Wiese bei Karlsfeld liegt im Walde ein altes
Torfhaus, welches die Mordhütte genannt wird. Es soll früher da-
selbst eine Pechsiederei gewesen sein; der daselbst die Arbeiten leitende
und Aufsicht führende Pechsteiger aber war durch irgend welche Um-
stände mit einem seiner Leute verfeindet. Als der Steiger nun eines
Mittags in der Hütte schlief, goß ihm sein Untergebener siedendes Pech
in den offen gehaltenen Mund, so daß er sterben mußte. Von dieser
Begebenheit soll sich der Name jener Hütte herschreiben.
605. Das Stadtwappen von Geyer.
(Grundig, Neue Versuche nützlicher Sammlungen 2c., I. B., Schneeberg,
« 1740, S. 31 u. 32.) «
Der Bergort Geyer hat in seinem Stadtwappen von langen
Zeiten her drei Geiersköpfe. Dieselben beziehen sich auf die Sage von
der Entstehung des Bergbaues in dem Geyersberge, an welchem das
Bergstädtchen gegründet wurde. Einige glauben nämlich, daß durch
einen Geier, welcher auf dem Geyersberge geheckt und viel Tauben und
Hühner vom Hofe zu Tannenberg weggetragen, das Zwitterwerk zum
Geyer erreget worden, indem die Schützen dem Geyer nachgespüret und
darüber schöne Zinngraupen angetroffen haben. "··
483 81*