Full text: Sagenbuch des Erzgebirges.

  
606. Das Wappen der Stadt Kirchberg. 
(Anton Bär im Nachrichtsblatt für Kirchberg und Umgebung, 1881. 
Nr. 48.) 
Die alte Stadt Kirchberg besaß drei Thore mit Türmen: im 
Osten das Schneeberger, im Norden das untere und im Süden das 
obere Thor. Als Bild führte nun die junge Stadt drei Thortürme 
oder auch die dreifach getürmte Kirche im Wappen. 
  
607. Oas Stadtwappen von Oderan. 
(Nach der Kirchengalerie v. Sachsen, 2. B., S. 187. Wilisch, Kirchenhist. 
von Freiberg 2c. II, S. 475. 
Oderan führt im Wappen ein auf zwei Türmen liegendes Wagen- 
rad, um damit anzudeuten, daß die Entstehung der Stadt im 12. oder 
13. Jahrhundert ein Fuhrmann veranlaßte, welcher auf dem Platze 
eine Herberge erbaute. Bald gesellten sich noch andere Anbauer und 
unter anderen einige Mönche hinzu, welche vor ihrer Einsiedelei ein 
großes Kreuz aufpflanzten und Vorübergehende um Almosen ansprachen. 
Man nannte sie „Schmerbrüder“, und es soll zu diesem Namen die 
Wagenschmiere den Fuhrleuten Veranlassung gegeben haben, wie alte 
Erzählungen berichten, nach denen auch der lang erhaltene Gebrauch 
des schwarzen Siegels bei dem Rate zu Oderan darauf zurückzu- 
führen ist. 
  
608. Das Stadtsiegel von Frankenberg. 
(Bahn, Hist. Nachrichten v. Frankenberg u. Sachsenburg, 1755, S. 36.) 
Das Stadtsiegel von Frankenberg stellt ein mit einer Krone auf 
dem Haupte und mit einem Kranze in der rechten Hand geziertes 
Frauenzimmer vor, so zwischen zweien Türmen über einer Mauer mit 
offenem Thore stehet. Vor Zeiten aber hat Frankenberg ein redendes 
oder Namenssiegel gehabt, sintemal auf einem Kupferstich, der Anno 
1690 gestochen worden, sich in dem Stadtsiegel ein Franke präsentieret, 
der mit einem Mantel bekleidet ist und in der rechten Hand ein großes 
Schlachtschwert mit der Spitze unterwärts zwischen zweien Türmen über 
einem offenen Thore vor sich gestemmt hat, anzuzeigen, wie die alten 
Franken, wenn sie ihren Feind aus dem Felde geschlagen, die Schwerter 
in die Erde gestoßen und gleichsam Besitz von der Wahlstatt genommen 
haben. 
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