Full text: Sagenbuch des Erzgebirges.

  
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633. Wüste Marken bei Augustusburg. 
(Dr. Herzog, Archiv für sächs. Geschichte, 2. B., S. 93 2c.) 
1) Zwischen Hennersdorf und Dorf Schellenberg verbreitet sich 
der von Augustusburg bis in die Nähe von Waldkirchen reichende 
große fiskalische Mörbitz-Wald, welcher von einem darin gestandenen 
verschwundenen Dorfe seinen Namen haben soll. 
2) Der zwischen Borstendorf, Eppendorf, Lippersdorf und Reif- 
land gelegene bedeutende fiskalische Wald Röthenbach enthält eine 
Wüstung und einen Bach gleichen Namens, an welchem das wahr- 
scheinlich im Hussitenkriege verschwundene, nach Borstendorf gepfarrt 
gewesene Dorf Röthenbach lag. 
3) In dem fiskalischen, zwischen Euba, Bernsdorf und Flöha 
gelegenen Forste „Struth“, auch „junge Strutt“ genannt, soll vor dem 
Hussitenkriege ein Dorf (die Sage macht auch wohl ein Städtchen 
„Bernstadt“ daraus) gestanden haben. Man hat dort beim Nachgraben 
Überreste von Häusern und selbst von Gassen, sowie Brunnen und 
andere Spuren gefunden. (S. auch Grundig, Neue Versuche nützlicher 
Sammlungen zu der Kultur= und Kunstgeschichte von Ober-Sachsen, 
1. B., Schneeberg, 1750, S. 268.) 
634. Von früheren Festen bei Schneeberg. 
(Schumann, Lex. v. Sachsen, 12. B., S. 447. Lehmann, Chronik 
von Schneeberg, S. 4. Peck, Beschreibung des Chursächs. Erzgebirges, 
1. B., 1795, S. 14.) 
Noch ehe die reichen Silberschätze des Schneeberges entdeckt wur- 
den und als die ganze Gegend daselbst ein dichter Wald war, führte eine 
Straße von Lößnitz am Gleeßberge vorüber nach Eibenstock und ins 
Vogtland. Dieselbe war aber der vielen Räubereien wegen unsicher. 
Eine Überlieferung meldet, daß einiges Gemäuer, welches man 
früher am südöstlichen Rande des Schneeberges dicht über dem soge- 
nannten Grunde sah, der Überrest eines Raubschlosses gewesen sei, und 
ebenso soll ehemals am Abhange des Gleeßberges, da wo sich jetzt das 
Brünnlasgut befindet, eine Warte gestanden haben. 
635. Die Wüstungen Erbendorf und Großmitweida. 
(Christ. Lehmann, Histor. Schauplatz, S. 154.) 
Gegenüber dem hohen Wege, welcher von den Erbgütern in 
Pöhla bis an die Gottesgaber Straße läuft, liegt ein Berg, der Brand 
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