Full text: Sagenbuch des Erzgebirges.

  
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stehen jetzt das Hilger'sche und Maukisch'sche Vorwerk nebst einigen 
Bergwerksgebäuden, und ohne Zweifel gehörte auch das nicht mehr 
vorhandene Rittergut Thurmhof dazu, an dessen Stelle jetzt das Wei- 
gelsche Vorwerk stehen soll. Dieses Gut Thurmhof schreibt man dem 
Freiberger Bürger Habersberger zu, der 1298 Friedrich den Gebissenen, 
welcher hülflos im Lande umherirrte, mit Silber unterstützte, worauf 
dieser ein neues Heer gewann und dem Kaiser Adolf wieder die Spitze 
bot. (Siehe Schumann und Schiffner, Lexicon von Sachsen, 11. B., 
S. 761.) 
640. Wüstungen in der Herrschaft Glauchan. 
(Dr. Herzog a. a. O., S. 83 und 94. Gumprecht, Lindenblätter von 
Oberlungwitz, 1863, S. 49. Beschreibung über die Kirche zu Ober- 
lungwitz, St. Martin genannt, was man merkwürdiges von alters her 
gefunden und von dem dasigen Schulmeister aufgezeichnet worden. 1766. 
Manuskript.) 
I. Im sogenannten Hüttengrunde bei Hohenstein soll oberhalb 
der Hüttenmühle am Fuße des Queckenberges ein im Hussitenkriege 
verschwundenes Dorf Kirchberg gestanden haben, von dessen Kirche noch 
um die Mitte des 18. Jahrhunderts Spuren sichtbar gewesen sein 
sollen. Ebenso sah man zu dieser Zeit einen mit Steinen ausge- 
mauerten und überdeckten Brunnen, welcher als Rest des Dorfes be- 
zeichnet wurde. Durch dasselbe mag der älteste Weg von Abtei-Lungwitz 
nach Waldenburg geführt haben, denn er diente später den Bewohnern 
des an der Stelle des untergegangenen Dorfes Kirchberg nach und 
nach wieder entstandenen Anbaues, „der Hüttengrund“ genannt, zu ihrem 
ersten Kirchen= und Leichenwege nach Abtei-Lungwitz. 
II. Die am rechten Muldenufer zwischen Glauchau und Werns- 
dorf liegenden „Naundorf-Wiesen“ erinnern an das früher dort gelegene 
Dorf Naundorf, welches entweder schon in der Schönburgischen Fa- 
milienfehde von 1348 oder im Hussitenkriege verwüstet wurde. Der 
untere Teil des Ortes blieb wüste, während der obere Teil unter dem 
Namen „Hölzel“ später wieder aufgebaut wurde. 
III. Ein Gebsdorf, Jäcksdorf oder Gäcksdorf, welches in Ober- 
und Niedergäcksdorf eingeteilt wurde, lag am südlichen Juße der 
Langenberger Höhe, in der Nähe des Kapellenberges, und zwar östlich, 
in der Richtung nach Pleisa hin. Von ihm ist kein Überbleibsel auf 
uns gekommen, doch will man noch zu Anfang des vorigen Jahr- 
hunderts Mauerreste von seiner Kirche gesehen haben. Von verschiedenen 
Bauern des Orts Oberlungwitz, welche Holzboden in der Gegend, wo 
  
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